
Sieben Millionen Euro fließen in die Modernisierung des Kapell-Restaurants. Worauf sich die Gäste freuen dürfen und wann die Wiedereröffnung geplant ist:
Schruns Das Kapell-Restaurant am Hochjoch ist derzeit eine Baustelle. Nach 40 Jahren im Betrieb wird das Bergrestaurant umfassend umgebaut. Sieben Millionen Euro fließen in die Modernisierung. Was genau geplant ist, erklären Projektleiter Christian Pfister und Bauleiter Heinz Fleisch.

Heinz Fleisch kennt das Gebäude von Anfang an: Bereits vor 40 Jahren war er als Zimmermann auf der ursprünglichen Baustelle tätig. „Wir haben das Bergrestaurant mit einfachen Mitteln von Hand aufgestellt“, erinnert er sich. „So ein Restaurant in dieser Größenordnung gab es damals überhaupt nicht.“ Heute begleitet Fleisch das Projekt als Bauleiter.

Terrasse wird erweitert
Bereits im vergangenen Jahr wurden die Toilettenanlagen erneuert, nun folgt der nächste Schritt. Ein neuer Aufzug wird eingebaut, um das erste Obergeschoss barrierefrei zugänglich zu machen. Auch das Treppenhaus wird saniert. Die bestehende Panoramaterrasse im ersten Stock wird zu einer L-Form erweitert – künftig blickt man von hier auf den Rätikon mit den Drei Türmen.

Die Anzahl der Sitzplätze erhöht sich dabei nicht wesentlich, denn durch die Erweiterung der Panoramaterrasse im Obergeschoss werden die wegfallenden Sitzplätze im Erdgeschoss kompensiert. Denn dort entsteht eine große Bar, für die der Innenbereich ausgebaut werden muss. Das Dach des Anbaus ist daher gleichzeitig die Terrasse im Obergeschoss. Geplant sind dort zudem eine Weinlounge mit Terrassenzugang, ein Kaminzimmer sowie eine Jagd- und eine Bauernstube. Im Obergeschoss werden die Gäste bedient, im Erdgeschoss bleibt es bei Selbstbedienung.


Eine Hommage an den Architekten
Der bestehende Holzbau bleibt weitgehend erhalten. „Wir arbeiten mit dem Bestand“, betont Heinz Fleisch. Entworfen wurde das Kapell-Restaurant einst vom Architekten Willi F. Ramersdorfer – er zeichnete auch für das Löwen Hotel und das Haus des Gastes in Schruns verantwortlich, beide ebenfalls in Holzbauweise. Die Holzbalken werden nicht entsorgt, sondern sandgestrahlt, damit sie heller wirken – eine Hommage an Ramersdorfer, wie Fleisch erklärt. „Wir schreiben kein neues Buch, sondern nur ein neues Kapitel.“


Neben gestalterischen Überlegungen spielt auch die Nachhaltigkeit eine große Rolle: Die Wiederverwendung der Materialien spart nicht nur Transportwege – vieles wird per Seilbahn zur Baustelle gebracht –, sondern auch Ressourcen. Nur sperrige Bauteile wie lange Rohre müssen per Lkw transportiert werden. Viele der beteiligten Firmen stammen aus Vorarlberg und waren schon beim ursprünglichen Bau dabei. „Das Verständnis für die Ausführung ist also vorhanden“, so Fleisch.


Während der Bauzeit steht vor der Bergstation ein Foodtruck mit Getränken und kleinen Speisen zur Verfügung. Die Wiedereröffnung des Kapell-Restaurants ist für November geplant.



