Literatur spielerisch erlebbar machen

Studierende der PH Vorarlberg machten Bücher zu Erlebnissen.
Götzis Bei der Pädagogischen Hochschule (PH) Vorarlberg wartete auf die Besucher ein abenteuerliches Programm. Codes knacken, Rätsel lösen und spannende Geschichten erleben – all das stand im Mittelpunkt der Workshops rund um das Buch “Pankoland” von Eva Roth. Im Stil eines Escape Rooms hatten Studierende der PH ein interaktives Erlebnis gestaltet. „Wir haben uns gleich für das Buch entschieden“, erzählt Alessia Ender (22), Studentin an der PH Vorarlberg. „Es hat sofort interessant gewirkt, und uns kam gleich die Idee für den Workshop. Ein Land, in dem strikte Regeln herrschen und man ausbricht – da haben wir sofort an einen Escape Room gedacht.“

Während eine Gruppe ein Lesetheater aufführte, konnten die anderen Kinder in Kleingruppen spielerisch knifflige Aufgaben lösen. „Alles basiert auf dem Buch“, erklärt Ender. Die zwei Hauptfiguren im Roman steigen regelmäßig durch bestimmte Fenster ein und pfeifen sich dabei gegenseitig eine Melodie zu, um sich zu erkennen. „Deshalb gibt es bei meiner Station eine Entsprechung dazu“, erläutert sie. „Die einen bekommen Rechenaufgaben und müssen damit die Kombination für das Fensterknacken herausfinden. Die anderen lösen ein Rätsel, das mit dem Buch verknüpft ist – am Ende kommt heraus, dass es sich um die Noten von ‘Alle meine Entchen’ handelt. Wenn sie das vorsingen, öffnet sich ihr Fenster.“

Ein ganzes Semester lang hatten die Studierenden den Tag vorbereitet. „Ziel der Buchmesse ist es ja, dass Kinder und Jugendliche mehr lesen – und dass Lesen wieder stärker in den Vordergrund rückt. Denn in Zeiten von Social Media und vielen anderen Beschäftigungen hat das Lesen an Wert verloren“, sagt Ender.

Kaum ist der erste Workshop vorbei, startet bereits der nächste: Die zweite Gruppe angehender Pädagoginnen und Pädagogen setzte sich mit dem Buch “Und wenn ich dann ankomme” von Alexandra Holmes auseinander. „Es ist ein sehr interessantes Buch, da es von zwei Seiten erzählt wird“, sagt Brian Trenaman von der PH Vorarlberg. Tatsächlich beschreibt das Buch zunächst den Urlaub eines Jungen. Dreht man es um, liest man die Geschichte eines Kindes, das aus seiner Heimat fliehen muss. „Unsere Idee war es, den Kindern eine Stimme zu geben und sie aufzunehmen – am Ende entsteht ein Film mit ihren Stimmen“, erklärt Trenaman. „Das Buch ist toll, denn obwohl es völlig unterschiedliche Leben beschreibt, sind die Stationen gleich. Es lässt viel Raum für Kreativität, und man kann damit viele Themen behandeln.“
