GASCHT sucht neue Heimat – Privatschule Marienberg im Gespräch

Trägerverein, Wirtschaft, Tourismus, Land und Bildungsdirektion basteln an Ausbildungsstandort für GASCHT.
Darum geht’s:
- GASCHT sucht neuen Standort wegen Platzproblemen in Hohenems.
- Privatschule Marienberg als möglicher Umsiedlungsort in Erwägung gezogen.
- Entscheidung über Nachfolgestandort fällt noch dieses Jahr.
Hohenems, Bregenz Die GASCHT (Gastgeberschule für Tourismusberufe) ist ein Erfolgsprojekt. Seit acht Jahren gibt es die vierjährige Ausbildung für Berufe in Tourismus und Gastronomie an den drei Standorten in Hohenems, Bludenz und Bezau bereits, die Schülerzahlen werden sich kommendes Schuljahr der 300er-Marke nähern.
Appell der Direktorin
So weit, so gut. Doch was nicht gut ist: Der Hauptstandort Hohenems, untergebracht im WIFI-Gebäude, wird den Ansprüchen eines guten Ausbildungsplatzes allmählich nicht mehr gerecht. Die GASCHT muss auf Herbergssuche gehen. “Es geht hier um mehr als den Standort einer Schule. Es geht um künftiges Fachpersonal in Tourismus und Gastgewerbe. Es geht um einen wichtigen Wirtschaftszweig in diesem Land, der qualifizierte Mitarbeiter braucht”, richtet GASCHT-Direktorin Nicole Okhowat-Lehner (45) einen flammenden Appell an all jene, die sie für die GASCHT mitverantwortlich sieht.

Prüfung der Möglichkeiten
Ungehört scheint ihr Appell nicht geblieben zu sein. Denn: Ein geeigneter Platz für die Schüler in Hohenems ist schon längst anvisiert. Es ist die Privatschule Marienberg in Bregenz, wo ein entsprechendes Raumangebot zur Verfügung stünde und in Verbindung mit der prächtigen Villa Raczynski auch ein geeignetes Praxisumfeld vorhanden wäre.
Das sieht auch Okhowat-Lehner so. “Man muss bereit sein, zu investieren. Land und Wirtschaft tragen hier eine Verantwortung, das erfolgreiche Projekt GASCHT nicht sterben zu lassen. Wir brauchen Entwicklungsperspektiven.”
Marienberg-Direktor Erwin Simma (49) sieht eine mögliche Umsiedlung der GASCHT-Schüler von Hohenems an seine Bildungsstätte durchaus positiv. “Wir sind am Prüfen”, bestätigt Simma erste Aktivitäten. Und: “Es gäbe einige Synergien, die für alle sehr nützlich wären.”

Entscheidung noch dieses Jahr
Andreas Weber (61), Vorstandsvorsitzender des Trägervereins Marienberg, zu welchem auch die GASCHT gehört, bestätigt ernsthafte Gespräche über die katholische Privatschule als möglichen neuen Standort für die GASCHT-Zentrale in Hohenems. “Die Schule in Kombination mit der Villa Raczynski wäre natürlich ein guter Ausbildungsort für künftige Mitarbeiter im Bereich Tourismus und Gastronomie, keine Frage. Aber da gibt es noch sehr viel zu klären. Vor allem auch die Finanzierung.”

Der für Tourismus zuständige Landesrat Marco Tittler (48) sieht Marienberg als einen von mehreren möglichen Standorten für die GASCHT in Hohenems. “Die GASCHT ist in Ergänzung zu den Tourismusschulen ein Leuchtturm in der Ausbildung von Fachkräften für die Bereiche Tourismus und Gastronomie. Der Standort Marienberg böte viele positive Aspekte. Aber da ist noch nichts fixiert. Fix ist für mich nur: Noch in diesem Jahr wird eine Entscheidung über den Nachfolgestandort von Hohenems fallen.”

Ein Bekenntnis zur GASCHT gibt auch Wirtschaftskammer-Präsident Karlheinz Kopf (68) ab. “Die GASCHT ist eine tolle Ausbildungsschiene für Tourismus und Gastronomie. Wir müssen alle zusammenarbeiten, um diesem Ausbildungszweig entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten zu ermöglichen.”
