Mellouar Musig lud zum Fescht

Dorfsaal mit Zusatzzelt und Dorfplatz bewährten sich als stimmungsvolle Arena.
Mellau Es gibt sie noch – die legendären Mega-Events von Bregenzerwälder Musikvereinen oder Feuerwehren, aber sie sind seltener geworden, weil immer mehr Festveranstalter einen Gang zurückschalten und es “kleiner geben”. So auch der Musikverein Mellau, der sein Mellouar Musigfest in familiärem Rahmen organisierte. Dabei kam den Festorganisatoren auch der Umstand zugute, dass die Infrastruktur des Saales genutzt werden konnte.

Zweimal sieben reicht
Obmann Benedikt Natter hatte mit seinen Mellauer Musikanten und vielen freiwilligen Helfern dem Dorfsaal vorgelagert ein Festzelt aufgebaut und den Dorfplatz mit seinen mächtigen schattenspendenden Bäumen eingebunden und an beiden Tagen jeweils sieben befreundete Musikvereine eingeladen.

Am Samstag zum Jungmusikantentreffen mit den Crazy Tones, den Jungmusiken Au, Schnepfau, Mittelwald und Reuthe sowie der Jungmusik mezzoforte Langenegg und den Bez’N’Biz Kids, die das Fest mit einem von Naze’s Hus ausgehenden Umzug einleiteten.

Anschließend war Blasmusik mit den “Dorfmusikanten” angesagt und zum Ausklang Partynacht mit den “Quärgängarn” und den DJs “LeiSi und LohSi”.
Rubachtaler sind (kurz) zurück
Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche und anschließend traten – wiederum sieben – Kapellen zum Sternmarsch an: Damüls, Au, Bezau, Bizau, Bildstein, Schnepfau und Reuthe.
Buch Brass spielte zum Frühschoppen auf und zum Ausklang am Nachmittag gab es ein Wiederhören mit der Kultband die jungen Rubachtaler. Dieter Nußbaumer hatte mit seiner Band 15 Jahre lang musiziert, ehe sich die Formation 2010 auflöste. Ganz konnte er es aber dann doch nicht lassen und kam als „Rubi 4“ 2015 auf die Bühnen zurück. „Unplugged und dementsprechend nur noch zu kleineren Auftritten“, wie der umtriebige Musiker erzählt.

In Schladming war er kürzlich als „Rubi 5“ wieder in voller Stärke aufgetreten und wiederholte diesen Auftritt jetzt „der Mellauer Musik zuliebe“ beim Mellauer Fest. An weitere Auftritte in dieser Besetzung – Wolfgang Maurer, Dieter Nußbaumer, Christoph Schwärzler, Fredy und Thomas Dorner – sei jedoch nicht gedacht, versicherte Nußbaumer nach einigen Zugaben, mit denen er das familiäre Mellouar Musigfescht oberkrainermäßig ausklingen ließ.

Weil’s so schön war . . .
Wie gemütlich das Fest war, unterstrich ein absolutes Novum bei derartigen Festivitäten: Es ist traditioneller Brauch, dass die Musikkapellen nach dem Fest ihren jeweiligen Festführer nach Hause begleiteten, sich mit ein paar Märschen bedanken und nach dem obligaten Reiseachtel auf die Heimreise machen.

Ein Ritual, mit dem die Auer Musik und ihr Festführer Albert Hager gebrochen haben, denn nach dem ausgedehnten Umtrunk im Gastgarten von Naze’s Hus beschloss die gutgelaunte Schar die Rückkehr ins Festzelt. Also marschierte man mit klingendem Spiel hinter „dem Schindeler“ zurück auf den Dorfplatz, wo fröhlich weitergefeiert wurde. Allerdings wurde dann darauf verzichtet, den Festführer noch einmal nach Hause zu begleiten und zu verabschieden. STP