
Peter klettert, Zangerle verteidigt – starke Etappe für Vorarlbergs Helden
Team-Vorarlberg-Fahrer unter Top 15 in der Gesamtwertung der Tour of Austria. Zangerle weiter im Bergtrikot.
Salzburg/Gaisberg Einmal mehr hat das Team Vorarlberg die Geschichte einer Etappe bei der Tour of Austria mitgeschrieben. Wenngleich nicht mit dem Sieger, doch mit viel Herzblut. Und das schlug auf der dritten Etappe besonders laut. 143 Kilometer, 2700 Höhenmeter – ein Tag für echte Bergziegen. Ein Tag gemacht für Emanuel Zangerle. Für Jannis Peter. Für das Team Vorarlberg.
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Schon kurz nach dem Start war klar: Diese Truppe denkt nicht daran, sich hinten einzureihen. Wieder waren zwei Männer in den gelb-schwarzen Trikots in der Spitzengruppe präsent. Wenn auch in der Anfangsphase aufgrund des Dauerregens mit einer Überziehjacke ausgestattet. So blieb das Bergtrikot von Zangerle sowie jenes von Konychev vorerst ungesehen. Das Duo jedoch war zum dritten Mal in Folge Teil der Flucht. Ein Szenario, das sich Teamchef Thomas Kofler vor dem emotionalen Schlusstag am Sonntag in Feldkirch nicht besser hätte wünschen können.

Die Ergebnisse der 74. Tour of Austria gibt es hier.
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Zweiter Streich von Isaac del Toro
Und wieder war es ein Ausreißertag wie aus dem Lehrbuch. Nicolas Vinokurov vom World-Tour-Team Astana will Zangerle das Trikot entreißen und sichert sich gleich die erste Bergwertung. Doch Konychev beweist Nerven, holt zwei Sprintwertungen und zieht das Tempo an – eine perfekte Vorlage für Zangerle, der die Zähne zusammenbeißt und beide folgenden Bergwertungen für sich entscheidet. Damit bleibt das heiß umkämpfte Bergtrikot mit hauchdünnen zwei Punkten Vorsprung in Vorarlberger Hand – Chapeau!
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Am Ende gewinnt der Mexikaner Isaac Del Toro vom Team UAE Emirates die Etappe mit einer beherzten Solofahrt auf den letzten Metern am Gaisberg. Der Österreicher Felix Großschartner verteidigte das Gelbe Trikot, wenn auch nur knapp: Drei Sekunden trennen ihn von Del Toro. Aus Sicht des Teams Vorarlberg ist das nur die halbe Geschichte der Etappe.

Jannis Peter im Kreis der Besten
Denn im Schatten der Favoriten kämpfte sich Jannis Peter die Seele aus dem Leib. Am Fuß des sieben Kilometer langen Schlussanstiegs wurde er von Teamkollege Colin Stüssi “abgesetzt” – ein stilles Zeichen der internen Rollenverteilung. Peter nahm die Herausforderung an, fuhr ein kontrolliertes Tempo, kam mit nur 1:04 Minuten Rückstand auf Platz 16 ins Ziel. Das bedeutet Rang 14 in der Gesamtwertung – vor ihm nur World-Tour-Stars und internationale Kletterkünstler.

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“Ein starker Tag für uns. Das Bergtrikot bleibt, Jannis macht Boden gut – ich bin stolz auf die Jungs”, freute sich Paul Renger, der sportliche Leiter vom Team Vorarlberg. “Colin hat sich voll in den Dienst der Mannschaft gestellt, das ist keine Selbstverständlichkeit.” Auch Youngster Kilian Feurstein zeigte erneut, dass er sich im Konzert der Großen nicht verstecken muss – solide, kämpferisch, mittendrin im Teilnehmerfeld. Die Belohnung für all diese Mühen kommt am Sonntag. Dann startet die große Finaletappe in Feldkirch – ein Heimspiel für das gesamte Team. Doch bevor man in vertrauter Umgebung einrollt, wartet ein wahres Brett auf die Fahrer: 117 Kilometer mit zweimaligem Anstieg ins Etappenziel nach Kühtai – gesamt 3500 Höhenmeter.
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Es wird die Königsetappe. Es wird das Schicksalsstück. Es wird der Moment, in dem sich zeigen wird, was in Jannis Peter steckt. “Jetzt heißt es: alles rausholen”, sagt Renger. “Für Jannis – und für das Bergtrikot.” Der Blick geht also nach vorn – wie so oft beim Continental-Team aus dem Ländle. Ohne großes Budget ausgestattet, aber mit großer Überzeugung. Ohne Stars, aber mit Leidenschaft. Ohne Rückzieher, aber mit der Bereitschaft, sich jeden Tag aufs Neue zu beweisen.