Secondhand-Brautkleider boomen, aber nicht überall – gemischte Entwicklung in Vorarlberg

VN / 25.07.2025 • 07:55 Uhr
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Silvana Wolfgruber vom Brautgeschäft “Happiness” ist auf Secondhand-Brautmode spezialisiert.VN/Grundner

Während sich ein Geschäft in Fußach ganz auf Secondhand-Brautmode konzentriert, stellt ein Betrieb in Feldkirch diesen Bereich ein.

Von Katja Grundner

Fußach Die Nachfrage nach gebrauchten Hochzeitskleidern ist laut der Online-Plattform „willhaben“ deutlich gestiegen. Heuer wird auf der Webseite rund 40 Prozent häufiger nach dem Begriff „Hochzeitskleid“ gesucht als noch vor fünf Jahren. Im Gegensatz dazu wird „Monja’s Wedding Lounge“ in Feldkirch ihr Angebot an Secondhand-Brautkleidern mit Juli einstellen. „Es ist wirtschaftlich einfach nicht rentabel“, sagt Inhaberin Monja Allgäuer.

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Das Brautmodengeschäft „Happiness“ in Fußach hat sich jedoch auf bereits getragene Brautkleider spezialisiert und verzeichnet eine gute Resonanz. „Reich wird man mit dem Verkauf von Secondhandwaren zwar nicht. Aber ich möchte auch Frauen, die nicht so viel Geld ausgeben möchten, eine schöne Anprobe bieten“, so Inhaberin Silvana Wolfgruber.

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Silvana Wolfgruber führt ihren Beruf mit Herz und Seele aus, sodass ihr in manchen emotionalen Momenten sogar selbst die Tränen kommen. VN/Grundner

Eine schwere Entscheidung

Monja Allgäuer von „Monja’s Wedding Lounge“ hat bis jetzt Neu-, Outlet- und Secondhandware in ihrem Brautmodengeschäft angeboten. Aus ihrer Erfahrung heraus greifen viele Frauen vor allem aus Kostengründen zu einem gebrauchten Brautkleid – der Aspekt der Nachhaltigkeit spielt dabei meist eine untergeordnete Rolle. „Viele wurden von dem Secondhand-Angebot angelockt, entschieden sich am Ende jedoch häufig für ein neues Kleid“, äußert die 50-Jährige.  

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Der Verkauf von Secondhand-Kleidern funktioniert auf Kommission. Sehr viele Brautkleider wurden bei Allgäuer abgegeben, in der Hoffnung, einen Teil des Kaufpreises des getragenen Kleides zurückzubekommen. „Ich war nur mit der Annahme beschäftigt, aber nicht mit dem Verkauf“, teilt die Feldkircherin mit.

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Als persönliche Secondhand-Enthusiastin fiel es ihr sehr schwer diesen Sektor in ihrem Geschäft aufzugeben und nur mit Neu- und Outlet-Ware weiterzumachen. „Das Interesse wäre da, also es kann funktionieren. Aber dafür braucht es eine große Auswahl“, erklärt sie.

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Breites Secondhand-Angebot

Eine große Auswahl hat Silvana Wolfgruber in ihrem Brautmodengeschäft „Happiness“. 90 Prozent ihres Angebotes ist aus zweiter Hand. Sie kauft nur Dinge ein, die gebraucht schwer zu erhalten sind, wie Zweiteiler und größere Konfektionsgrößen. „Mir ist es sehr wichtig, dass wirklich jede Frau, mit jeder Körpergröße, eine gute Auswahl hat“, betont die 57-Jährige.

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Dies ist eines von Wolfgrubers aktuellen Lieblingskleidern. VN/Grundner

In dem Fußacher Geschäft gibt es lange Kleider für 500 Euro bis hin zu Markenkleider für 3000 Euro. „Ein gutes Secondhand-Kleid einer guten Marke kann genauso teuer sein wie ein günstiges Neuwarenkleid“, erklärt Wolfgruber.

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Während auch auf „willhaben“ günstige Brautkleider angeboten werden, hebt die Fußacherin die Vorteile eines Ladengeschäfts heraus: „Online hat man nicht das besondere Anprobegefühl mit Begleitpersonen, Sekt, Süßigkeiten und dem persönlichen Service.“ Bei einem Anprobetermin im Happiness wird das ganze Geschäft für die Braut reserviert.

Infobox

  • Etwa 18.000 Brautkleider sind derzeit auf “willhaben” als Secondhand-Angebote verfügbar
  • Laut der willhaben-Stichwortsuchen sind besonders Brautkleider der Ausstatter Pronovias, Hänsel und Gretel sowie Steinecker begehrt
  • Im Schnitt wird ein Hochzeitskleid auf “willhaben” derzeit um 410 Euro angeboten

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(VN)