Wespen und Mücken stehen deswegen ante portas

Nach dem Regenwetter und dem möglichen Sommer-Comeback könnte es bald summen, surren und stechen.
Schwarzach Es war kein lästiger Sommer bisher. Lästig im Sinne von Wespen und Mücken, welche Aufenthalte draußen wie drinnen in ihrer Qualität beeinträchtigen. Aber was nicht ist, kann heuer durchaus noch werden. Experten halten es für möglich, dass genannte Insekten dem Spätsommer und Herbst durchaus noch ihren Stempel aufdrücken.
Regenpfützen und Wassertonnen
“Es wird vielleicht nicht mehr das totale Quäljahr, aber Mücken können sich ab jetzt noch prächtig entwickeln und in großer Zahl auftreten”, sagt Klaus Zimmermann (66), Biologe und ausgewiesener Mückenexperte. Es sind zwei Mückenarten, die in unseren Breiten traditionell massiv auftreten: die gewöhnliche Hausmücke und die Überschwemmungsmücke. Letztere kann ihre Larven im Trockenen ablegen, kommt Wasser, entwickelt sich das Insekt. Die Hausmücke bildet sich vor allem in Regenpfützen und Wassertonnen aus.
“Bis jetzt haben Mücken praktisch keine Rolle gespielt, aber das wird sich ganz sicher ändern”, kündigt Zimmermann an.

Achtung vor der Tigermücke
Der Experte erwähnt zwei andere Mückenarten, die sich in unseren Breiten bereits angesiedelt haben bzw. sich anschicken, das zu tun. “Seit zehn Jahren kommt bei uns auch die asiatische Buschmücke in großer Zahl vor. Vereinzelt tritt darüber hinaus die Tigermücke auf. Vor vier Jahren haben wir diese zum ersten Mal an der Autobahnraststätte in Hörbranz entdeckt. Sie ist nicht ungefährlich, kann Tropenkrankheiten wie Dengue oder Chikungunya übertragen, verbreitet auch das Zika-Virus.” Scharf kritisiert Zimmermann die Maßnahme der Gesundheitsabteilung des Landes, das Tigermücken-Monitoring nicht mehr zu finanzieren. “Wir sind das einzige Bundesland, welches das nicht mehr macht. Ich sehe das als Gesundheitsgefährdung unserer Bevölkerung.”

Wenige Anfragen bei Inatura
Was für die Mücken gilt, gilt auch für die Wespen. “Sie waren bisher kaum präsent. Nur 50 Anfragen haben wir bei der inatura bisher erhalten”, berichtet Elisabeth Ritter (53), als wissenschaftliche Beraterin der Inatura Dornbirn die Nachfolgerin von Klaus Zimmermann. Gewöhnlich verzeichne man bis Ende Juli 200 Anfragen.

Der viele Regen und die gedämpften Temperaturen hätten die Vermehrung der vielfach als lästig empfundenen Hautflügler bisher in engen Grenzen gehalten. “Das kann allerdings bald ganz anders werden”, hält die Expertin fest. “Trockenes Wetter macht den Wespen die Nahrungssuche einfacher. Und dann vermehren sie sich natürlich auch entsprechend.”

Für wenig Aufregung haben bisher auch die Fliegen gesorgt. Erwähnenswert findet Ritter dennoch die Schwebfliege. “Diese legt ihre Larven gerne in Gülle und verschmutztem Wasser. Die Puppen sind dann nicht selten in Häusern zu finden.”