Wespen und Mücken stehen deswegen ante portas

VN / 05.08.2025 • 16:01 Uhr
ABD0038_20210610 – FRANKFURT (ODER) – DEUTSCHLAND: ARCHIV – 20.08.2011, Brandenburg, Frankfurt (oder): Eine MŸcke saugt Blut aus dem Arm eines Mannes. (zu dpa ÇPlagegeister in den Startlšchern – MŸckenjŠger in HabachtstellungÈ) Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++. – FOTO: APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
Noch ist die Zeit der Mücken nicht wirklich gekommen. Doch das könnte sich aufgrund der Wetterlage bald ändern. dpa

Nach dem Regenwetter und dem möglichen Sommer-Comeback könnte es bald summen, surren und stechen.

Schwarzach Es war kein lästiger Sommer bisher. Lästig im Sinne von Wespen und Mücken, welche Aufenthalte draußen wie drinnen in ihrer Qualität beeinträchtigen. Aber was nicht ist, kann heuer durchaus noch werden. Experten halten es für möglich, dass genannte Insekten dem Spätsommer und Herbst durchaus noch ihren Stempel aufdrücken.

Regenpfützen und Wassertonnen

“Es wird vielleicht nicht mehr das totale Quäljahr, aber Mücken können sich ab jetzt noch prächtig entwickeln und in großer Zahl auftreten”, sagt Klaus Zimmermann (66), Biologe und ausgewiesener Mückenexperte. Es sind zwei Mückenarten, die in unseren Breiten traditionell massiv auftreten: die gewöhnliche Hausmücke und die Überschwemmungsmücke. Letztere kann ihre Larven im Trockenen ablegen, kommt Wasser, entwickelt sich das Insekt. Die Hausmücke bildet sich vor allem in Regenpfützen und Wassertonnen aus.

“Bis jetzt haben Mücken praktisch keine Rolle gespielt, aber das wird sich ganz sicher ändern”, kündigt Zimmermann an.

Kam aus Asien nach Europa und scheint sich nun auszubreiten: die Tigermücke.  dpa
Die asiatische Tigermücke hat sich in Teilen Europas bereits angesiedelt. Auch bei uns wurde sie schon gesichtet. dpa

Achtung vor der Tigermücke

Der Experte erwähnt zwei andere Mückenarten, die sich in unseren Breiten bereits angesiedelt haben bzw. sich anschicken, das zu tun. “Seit zehn Jahren kommt bei uns auch die asiatische Buschmücke in großer Zahl vor. Vereinzelt tritt darüber hinaus die Tigermücke auf. Vor vier Jahren haben wir diese zum ersten Mal an der Autobahnraststätte in Hörbranz entdeckt. Sie ist nicht ungefährlich, kann Tropenkrankheiten wie Dengue oder Chikungunya übertragen, verbreitet auch das Zika-Virus.” Scharf kritisiert Zimmermann die Maßnahme der Gesundheitsabteilung des Landes, das Tigermücken-Monitoring nicht mehr zu finanzieren. “Wir sind das einzige Bundesland, welches das nicht mehr macht. Ich sehe das als Gesundheitsgefährdung unserer Bevölkerung.”

Vorarlberger des Tages Klaus Zimmermann, den wissenschaftlichen Berater der inatura,
Klaus Zimmermann kennt sich bei Mücken aus. Er bedauert, dass das Land Vorarlberg kein Monitoring der Tigermücke mehr finanziert. VN/Paulitsch

Wenige Anfragen bei Inatura

Was für die Mücken gilt, gilt auch für die Wespen. “Sie waren bisher kaum präsent. Nur 50 Anfragen haben wir bei der inatura bisher erhalten”, berichtet Elisabeth Ritter (53), als wissenschaftliche Beraterin der Inatura Dornbirn die Nachfolgerin von Klaus Zimmermann. Gewöhnlich verzeichne man bis Ende Juli 200 Anfragen.

Wespen und Mücken stehen deswegen ante portas
Wespen sind bisher noch kaum in Erscheinung getreten. Ihre Zeit ist aber zumeist der Spätsommer bzw. der Herbst. VN/Paulitsch

Der viele Regen und die gedämpften Temperaturen hätten die Vermehrung der vielfach als lästig empfundenen Hautflügler bisher in engen Grenzen gehalten. “Das kann allerdings bald ganz anders werden”, hält die Expertin fest. “Trockenes Wetter macht den Wespen die Nahrungssuche einfacher. Und dann vermehren sie sich natürlich auch entsprechend.”

Wespen und Mücken stehen deswegen ante portas
Elisabeth Ritter von der Inatura in Dornbirn berichtet von einer bis jetzt überschaubaren Anzahl von Anfragen wegen Insekten. VN/Paulitsch

Für wenig Aufregung haben bisher auch die Fliegen gesorgt. Erwähnenswert findet Ritter dennoch die Schwebfliege. “Diese legt ihre Larven gerne in Gülle und verschmutztem Wasser. Die Puppen sind dann nicht selten in Häusern zu finden.”