Aufsichtsorgane von niederländischer Familie attackiert: Was wirklich am Lünersee geschah

Zu Boden gestoßen, gewürgt und verletzt: Fischerei-Kontrolleur Günter Burtscher schildert ungewöhnliche Auseinandersetzung.
Brand Am Mittwochvormittag stach Peter Wimmer, Aufsichtsorgan des Fischereivereins Illwerke, bei einem Kontrollgang am Ufer des Lünersees ein elfjähriger Junge ins Auge. Es war in der Schesaplana-Bucht. Das Kind fischte allein mit einer Angelrute. Der Bub hatte eine Tageskarte für Erwachsene bei sich. Allerdings dürfen Kinder hier nicht ohne Aufsicht angeln. Und schon gar nicht unter zwölf Jahren. Wimmer sprach den Jungen an. Da näherten sich die Eltern dem Kontrolleur. Es handelt sich um eine Familie aus den Niederlanden.
Was dann geschah, schilderte Günter Burtscher, ebenfalls Aufsichtsorgan, den VN: “Die Eltern haben meinen Kollegen forsch angeredet und wollten seinen Ausweis sehen. Da die Situation für Peter allein zu brenzlig wurde, rief er mich an. So fuhr ich sofort hin zur Bucht, um zu schlichten.”
“Das geht nun wirklich nicht!”
Dort angekommen, verlangten die beiden Aufsichtsorgane die Tageskarten der Familie, womit die Situation eskalierte. Burtscher: “Die Niederländer sagten, die Karten seien ihr Eigentum, weil sie schließlich dafür bezahlt hätten. Dann beschimpften sie uns auf Niederländisch. Da sagte ich: ‚Das geht nun wirklich nicht!‘ Und plötzlich packte der Familienvater mich und meinen Kollegen an der Schulter und stieß uns zu Boden.”
Burtscher und Wimmer wurden dabei verletzt. “Dann zwängte der Mann meinen Hals mit seinem gebeugten Knie ein und würgte mich. Es tut mir noch heute weh, ich muss mir den Hals röntgen lassen”, schildert Burtscher weiter. Auch die beiden Kinder der Familie hätten auf ihn eingeboxt.
“Schließlich mussten wir die Polizei rufen, die mit zwei Streifenwagen zur Talstation fuhren und die Familie anschließend zur Vernehmung in die Inspektion mitnahm.”
Nur Aufsichtsorgane verletzt
Im offiziellen Polizeibericht über den Fall war von vier Verletzten die Rede, unter ihnen auch ein Kind. Doch Burtscher als unmittelbarer Beteiligter der Auseinandersetzung widerspricht dem empört: “Da wurden nur ich und mein Kollege verletzt, und sonst niemand. Ich habe lediglich Abwehrbewegungen mit meinen Händen gemacht. Auch gegen die angreifende Mutter. Und ich muss schon sagen, in meiner bisher 22-jährigen Tätigkeit als Fischerei-Aufsichtsorgan am Lünersee habe ich keinen auch nur ähnlichen Fall wie diesen erlebt!”
Ermittlungen gegen die Eltern
Wie die Polizei noch mitteilte, wird gegen die Eltern nun wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt sowie schwerer Körperverletzung ermittelt.