Diese Brücke nach Bürs ist denkmalgeschützt

Heimat / 13.08.2025 • 10:43 Uhr
Die Betonbogenbrücke steht unter Denkmalschutz. (Foto: OS)
Die Betonbogenbrücke steht unter Denkmalschutz. os

Über die Betonbogenbrücke von 1911 fuhr man jahrzehntelang nach Bürs.

Bludenz Schon im 18. Jahrhundert ist eine Holzbrücke über die Ill von Bludenz nach Bürs nachgewiesen. Diese hölzerne Jochbrücke, bestehend aus zwei Land- und zwei Wasserjochen, tat lange Zeit ihren Dienst als wichtigste Verkehrsverbindung der beiden Orte. 1883 wurde wegen des schlechten Erhaltungszustands der Brücke mit Sanierungsarbeiten begonnen, doch auch nach deren Beendigung 1887 war die Stabilität nicht mehr absolut gewährleistet, weil vor allem auf Bürser Seite einige Pfähle ausgeschwemmt worden waren.

Daher kam es nicht unerwartet, dass diese Brücke dem Jahrhunderthochwasser im Juni 1910 nicht standhalten konnte. Nachdem im Raum Bludenz schon ein Großteil der Wuhrungen an der Ill zerstört worden war, kam es zur Unterwaschung des Mittelpfeilers der Illbrücke, was schließlich zu deren Einsturz führte.

Angesichts der Wichtigkeit dieser Verkehrsverbindung, sollte die Brücke möglichst schnell neu errichtet werden. Deshalb beauftragte die Statthalterei Innsbruck noch im selben Jahr ein Unternehmen mit dem Neubau, allerdings ohne zuvor die Genehmigung des k.k. Arbeitsministeriums einzuholen. Als man nachträglich darum ansuchte, wurde das vorgelegte Projekt abgelegt und ein neues Brückensystem gefordert. Die Brücke sollte nach den neuen Plänen als Betonbogenbrücke errichtet werden. Dazu mussten die bereits begonnenen Arbeiten abgebrochen und an die neuen Vorgaben angepasst werden. Das erhöhte zwar die Kosten deutlich, hatte aber letztlich auf den Baufortschritt keinen wesentlichen nachteiligen Einfluss, und so konnte die Brücke bereits 1911 fertiggestellt werden. Heute steht das Objekt unter Denkmalschutz.

Denkmalgeschützte Brücke nach Bürs: Beim Hochwasser 1910 riss die Ill die alte Holzbrücke weg. (Foto: StA Bludenz)
Beim Hochwasser 1910 riss die Ill die alte Holzbrücke weg. StA Bludenz

In den folgenden Jahren wollte man auch gleich die Straße in Richtung Brand erneuern. Weil aber das Landesbauamt wegen des Weltkriegs an großem Personalmangel litt und zudem mit anderen wichtigeren Projekten beschäftigt war, übernahm die Wildbachverbauungssektion mit Staats- und Landeshilfe den Ausbau, zumindest des Streckenabschnitts Illbrücke – Peterstein. Der erste Abschnitt dieser Konkurrenzstraße – so bezeichnete man in der Monarchie Straßen, die vom Staat und Gebietskörperschaften errichtet wurden, – bis zur Ortsgrenze wurde schließlich als attraktive Alleestraße angelegt. OS