Nach dem Feuer das Wasser: Wieder Schicksalsschlag für Admira Dornbirn

Nach dem Brand im Dezember hat nun Hochwasser den Sportplatz verwüstet.
Dornbirn Von dem verheerenden Unwetter, das in der Nacht auf Freitag über Dornbirn hinwegzog, ist am Morgen auf der Forachstraße fast nichts mehr zu sehen. Nur ein paar Pfützen und nasse Wiesen zeugen noch davon, dass es “geregnet” hat. Doch kaum kommt man zum Sportplatz des SC Admira Dornbirn, wird klar, wie schlimm es hier wieder gewütet hat. Schon wieder.

Nach dem verheerenden Brand im Dezember 2024, der das Clubheim und die Tribüne zerstörte, trifft die Admira nun die nächste Katastrophe – das Hochwasser. Rund um das provisorische Vereinsheim herrscht an diesem Morgen geschäftiges Treiben. Es wird geschrubbt, getrocknet, ausgeräumt und mit allen Mitteln versucht, das Wasser loszuwerden.

Einer der Helfer ist Admira-Geschäftsführer Hermann Huber. Seit Mitternacht ist er auf den Beinen. „Mein Sohn hat mich angerufen, dass das Forach wieder komplett unter Wasser steht“, erzählt er. Sofort machte er sich auf den Weg, seither ist er im Dauereinsatz. Als er beim Sportplatz eintraf, waren Feuerwehr und Bagger bereits vor Ort und er stand knietief im Wasser. „Hilft eh nichts, wir machen das Beste daraus“, lässt er sich nicht unterkriegen.

Fast ein Déjà-vu
Ein Bild, das auch an den Brand erinnert: wieder ist die Stadionuhr stehen geblieben. Damals im Dezember war es 22.19 Uhr, diesmal zeigt sie 21.58 Uhr. Ein städtischer Mitarbeiter weist Huber am Morgen darauf hin, wie knapp es war – beim Stromkasten stand das Wasser fast einen Meter hoch. „Noch zehn Zentimeter mehr – dann wären die Funken geflogen“, sagt er. Huber schüttelt den Kopf. „Daran habe ich gar nicht gedacht.“

„Glück im Unglück“, meint Präsident Gerhard „Bubu“ Ritter, der selbstverständlich gleich am frühen Morgen am Platz erschien. „Der obere Platz ist verschont geblieben, dort soll ja ein Kunstrasenplatz entstehen.“ Resignation kennt er nicht, obwohl sein Verein hart geprüft wird. „Wir sind leidgeprüft. Wenn wir nicht so engagierte Leute hätten – nicht auszudenken.“

Engagierte Truppe im Dauereinsatz
Dieses Engagement zeigt sich an diesem Morgen auf Schritt und Tritt. Etwa bei den Clubheimbetreibern Erika und Reini Peer. Reini wurde in der Nacht von seinem Schwager Hermann Huber telefonisch aus dem Schlaf gerissen. „An Schlaf war danach nicht mehr zu denken“, sagt er. Um sechs Uhr stand auch er am Sportplatz, um beim Aufräumen zu helfen.

Ein Stück weiter hantieren Herbert und Ingeborg Pratsch. Sie trocknen Utensilien aus dem völlig durchnässten Imbissstand ab, die sie zuvor ins Freie geräumt haben. „Sogar schwere Holztische hat das Wasser über den Platz geschwemmt“, erklärt Erika Peer betroffen. Im Geräteraum steht selbst Stunden nach dem Unwetter noch das Wasser. Hier ist Co-Kampfmannschaftstrainer Alex Benzer unermüdlich am Werk. Vor dem Schuppen reihen sich durchnässte Rasenmäher und Geräte, an der Wand ist deutlich die Wasserlinie zu sehen.

Und dann ist da noch Markus Roy. Er gilt als der „gute Geist“ des Vereins, ist bei jedem Heimspiel zur Stelle und hilft, wo immer er gebraucht wird. An diesem Samstagvormittag packt er ebenfalls an – obwohl er eigentlich allen Grund hätte, sich feiern zu lassen. Roy wird an diesem Tag 50. Doch für große Gratulationen hat er keine Zeit. Er will sofort anpacken.

Trotz allem finden die Admiraner auch in dieser Katastrophe etwas Positives. „Wieder einmal zeigt sich, was unseren Verein auszeichnet: „Kampfgeist, Zusammenhalt und Optimismus“, sagt Hermann Huber, lächelt und stapft mit den Gummistiefeln davon, um dem Wasser den Kampf anzusagen. cth





