Radfahrer in akuter Gefahr: “Wir müssen den Radverkehr so schnell wie möglich von der L200 wegbekommen”

Radfahrer müssen derzeit zwischen Schnepfau und Au auf die L200 ausweichen. Bürgermeister hoffen auf eine baldige Lösung.
Schnepfau Dem Schnepfauer Bürgermeister Johann Fessler (67) behagt die aktuelle Situation auf dem Bregenzerwald-Radweg zwischen Schnepfau und Au überhaupt nicht. Auch seine Kollegen aus Au und Schoppernau sind besorgt. Nachdem Anfang August große Steinbrocken im Bereich „Schnepfauer Wald“ herabgestürzt sind, wurde der Weg gesperrt. Radfahrer müssen seither auf die vielbefahrene Bregenzerwaldstraße (L 200) ausweichen. Lediglich der 840 Meter lange Schnepfauer Tunnel kann mittlerweile auf der Trasse der alten Landstraße umfahren werden. Davor und danach bleibt die insgesamt knapp zwei Kilometer lange Strecke gefährlich.

Für Johann Fessler ist das kein Zustand. „Die L200 ist die einzige Verbindung in den hinteren Bregenzerwald. Da geht der gesamte Verkehr durch, auch der Schwerverkehr und die Busse. Wenn ein Radler über die Brücke kommt, dann steht er mitten auf der L200. Das ist einfach verdammt gefährlich“, verdeutlicht er. Auf der Strecke sind laut Zählanlage täglich bis zu 1000 Radfahrer unterwegs.

Die Bürgermeister von Schnepfau, Au, Schoppernau und Regio-Obfrau Bianca Moosbrugger-Petter haben in einem Schreiben an das Land bereits auf die Dringlichkeit aufmerksam gemacht. Vor wenigen Tagen fand ein Lokalaugenschein statt. „Wir müssen den Radverkehr so schnell wie möglich von der L200 wegbekommen“, unterstreicht Fessler.

Die Steinschlagproblematik ist nicht neu. In den vergangenen Jahren ist es immer wieder zu Steinschlägen auf dem Abschnitt gekommen. Die bis zu einer Tonne schweren Gesteinsbrocken lösen sich vom Kanisfluh-Rücken und donnern dann rund 300 Meter hinunter auf die Radweganlage. „Man hat schon 2017 gesagt, dass der Radweg wahrscheinlich auf die andere Achseite verlegt werden muss. Dazu hat es auch schon verschiedene Varianten der Streckenführung gegeben, die bis zum Einreichprojekt ausgearbeitet worden sind“, erläutert der Schnepfauer Bürgermeister.

Geologen halten eine Freigabe des bestehenden Weges für zu gefährlich. Die Bürgermeister hoffen daher, dass bald eine Lösung gefunden wird. Es gibt auch schon konkrete Vorschläge.

Konkret soll kurz nach dem Tunnel eine Brücke über die Bregenzerach errichtet werden. „Damit könnten wir wieder auf die andere Seite hinüber und wären dann im sicheren Bereich des bestehenden Radweges“, ergänzt der Gemeindechef. Auf der knapp 100 Meter langen Strecke vor dem Tunnel würde der Radweg neben der Fahrbahn errichtet werden. Eine Brücke wäre bereits vorhanden. Die Baufirma aus der Region, bei der die alte Eisenbahnbrücke derzeit lagert, geht davon aus, dass sie samt Widerlagern innerhalb von vier Wochen errichtet werden kann. Auch der Grundeigentümer wäre laut Fessler einverstanden. „Das ist ein glücklicher Umstand. Ich hoffe, dass die Politik da mitgeht.“

Auch für das Land stelle sich die aktuelle Führung des Radverkehrs auf der Landesstraße als sehr gefährlich dar, heißt es aus dem Büro vom Landestatthalter Christof Bitschi. „Die Behebung dieser Gefahrenstellen wird mit Hochdruck vorangetrieben. Die Gemeinden haben ein Brückenprovisorium auf Auer Seite ins Spiel gebracht. Diese Variante wird schnellstmöglich geprüft. Ziel aller Beteiligten ist eine schnellstmögliche Verbesserung der aktuellen Situation“, versichert ein Sprecher auf Anfrage.





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