Aus im Cup und erste Pleite im neuen Stadion

Sport / 26.08.2025 • 20:25 Uhr

Mit einer sehr konzentrierten und aggressiven Spielweise wies Kapfenberg die Austria mit 2:0 in die Schranken.

Lustenau Jetzt ist es also passiert. Die Austria verliert erstmals in ihrer neuen Heimstätte SunMinimeal-Arena, blieb erstmals ohne Torerfolg und fliegt aus dem heimischen Cup. Im Vorjahr noch bis ins Achtelfinale vorgedrungen, war für die über weite Strecken lösungsarm auftretenden Lustenauer in dieser Saison schon in Runde zwei Schluss. Weil man wieder in der ersten Hälfte schlafwandelte und nach der Pause vor dem gegnerischen Tor jegliche Effektivität vermissen ließ. Kapfenberg siegte wie schon vor zehn Tagen in der Meisterschaft. Damals war es ein 3:1, dieses Mal blieb man ohne Gegentreffer und gewann 2:0.

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Die Austria am Boden, Kapfenberg obenauf und Gedankenschneller. gepa

Es waren nicht nur die verletzungsbedingten Ausfälle, die Cheftrainer Markus Mader zu Umstellungen zwangen. Das Trio Ismailcebioglu, Ouattara sowie Vucenovic ist länger außer Gefecht, aus dem aktuellen Kader rückten dennoch fünf Neue in die Startelf. Im Tor ersetzte erwartungsgemäß Philipp Böhm den Kapitän Domenik Schierl. Für ihn führte Matthias Maak die Mannschaft auf das Feld, wo mit Rouquette, Gorzel und Melih Akbulut drei weitere Nachrücker das Spiel beleben sollten. Für den 19-Jährigen aus dem eigenen Nachwuchs, der zusammen mit Lenn Jastremski das Sturmduo bildete, war es das Startelfdebüt im Dress der Grün-Weißen.

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Feierte sein Startelf-Debüt: Melih Akbulut. gepa

Mit einer 4-4-2-Formation spiegelte Mader die taktische Ausrichtung der Gäste. Wohl auch eine Erkenntnis aus der Niederlage zuletzt in der Obersteiermark. Und die Austria zeigte von Beginn an, dass man noch einen Lernprozess erfolgreich abgeschlossen hat. Maak und Co war sichtlich anzumerken, dass man die schreckliche erste Hälfte aus dem Stripfing-Spiel vergessen machen wollte.

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Fussball

Uniqa ÖFB Cup

2. Runde
SC Austria Lustenau – Kapfenberger SV 1919 0:2 (0:1)
Lustenau, Sun Minimeal Arena, 2081 Zuschauer, SR Daniel Pfister (T)

Torfolge; 36. 0:1 Hassler (Foulelfmeter), 85. 0:2 Rostas

Gelbe Karten: 10. Lamine (KSV), 22. Diarra (Austria/jeweils Foulspiel), 35. Maak, 62. Mader (Trainer), 76. Grabher (alle Austria/alle SR-Kritik)

SC Austria Lustenau (4-4-2) Böhm – Gmeiner, Maak, Voisine, Rouquette (85. Ibertsberger) – Delaye, Grabher, Gorzel (57. Wade), Diarra (74. Au Yeong) – Akbulut (74. Lahne), Jastremski (74. William)

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Immer wieder im Mittelpunkt: Lamine gegen Böhm gepa

Eine strittige, aber richtige Entscheidung

Allein die Steirer spielten da nicht mit, sondern waren ein ebenbürtiger Gegner, der aggressiv die Zweikämpfe suchte und bei Kontern vor allem über den schnellen Mamadu Lamine Toure gefährlich war. Doch Böhm (19.) war ebenso auf dem Posten, wie sein Gegenüber Richard Strebinger bei einem Abschluss von Nico Gorzel (16.). Zwei seltene “Ausrutscher” in er ersten Halbzeit, die ansonsten sehr viel Mittelfeldgeplänkel geprägt war – bis zur Minute 35. Da war es wieder Lamine, der auf die Reise geschickt wurde, erst Maak im Laufduell stehen ließ und dann einen Haken gegen Böhm probierte. Austrias Goalie versuchte im Fallen zu verhindern, Lamine nahm das “Geschenk” an, fiel und SR Daniel Pfister zeigte sofort Elfmeter an. Vom Punkt verwandelte Luca Hassler zum Führungstreffer für die Gäste (36.).

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Harter Einstieg von Meletios Miskovic gegen Seydou Diarra. gepa

Eine Führung, die lange Diskussionen aufwarf. Denn SR Pfister hatte seine Finger schon an der zweiten Gelben gegen Lamine, sah dann aber dessen ausgezogenen Schuh am Rasen und revidierte seine vorgefertigte Meinung – auf Elfmeter für die Steirer und Gelb gegen Maak. Was schlussendlich eine richtige Entscheidung war, denn Maak traf Lamine an dessen Standbein, dass es dem KSV-Stürmer den linken Schuh auszog.

Das 0:2 durch 17-jährigen Rostas

Es kam, wie es kommen musste. Die Austria schöpfte zur Pause neue Energie und nach legte nach knapp einer Stunde Spielzeit mit “Allzeitwaffe” Mame Wade nach. Das Spiel der Hausherren hatte derweil schon Fahrt aufgenommen, Kapfenberg verlegte sich nur mehr auf Konterangriffe. Allein die Offensivaktionen der Lustenauer waren anfangs nicht griffig genug. Nur bei Standards verstand man es, Gefahr auszustrahlen. Etwa als Pius Grabher einen abgewehrten Ball an der Strafraumgrenze direkt nahm, sein gut angetragener Schlenzer jedoch zur Ecke abgefälscht wurde (54.)

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Auf dem Posten: Austria-Torhüter Philipp Böhm. gepa

Der Druck Richtung Nordtribüne und Gästetor wurde jedoch minütlich intensiver. Ob durch Dribblings oder Fernschüsse – Maak (70.) – die Austria näherte sich mehr und mehr dem Ausgleich. Die Gäste hatten dem nichts mehr entgegenzubieten, außer der unaufhörlich tickenden Stadionuhr. In der Schlussviertelstunde reagierte Mader mit einem Dreierwechsel – und mit Innenverteidiger William als Sturmspitze statt Jastremski. Damit war klar: Die Austria wollte mit langen Bällen zum Erfolg kommen.

Doch es kam nicht wie gewünscht, im Gegenteil: Ausgerechnet der erst 17-jährige KSV-Einwechselspieler Jose-Andrei Rostas bescherte der Austria das Cup-Aus. Von der Mittelauflage zog er los, enteilte Maak und schloss den Angriff wie ein Routinier ab, mit einem Schuss ins Eck (85.).