“Nur” ein Punkt beim Titelfavoriten: Lustenau belohnt sich nicht für starke Leistung

Sport / 29.08.2025 • 20:26 Uhr
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Nach dem Spiel gab es verdienten Applaus von den Gästefans. GEPA

Die Grün-Weißen dominieren den First Vienna FC auswärts auf der Hohen Warte komplett. Es fehlt nur der zweite Treffer.

Wien “Vienna Calling” schallte aus den Lautsprechern, wie traditionell beim Aufwärmen der Vienna. Falco selbst war zwar Austrianer (jener aus Wien), aber das war im Gastspiel der Austria (jener aus Lustenau) auf der Hohen Warte Nebensache. Hauptsache war das Ergebnis, das mit dem 1:1 überhaupt nicht dem entsprach, was Lustenau zeigte. Denn was Lustenau zeigte, das war richtig gut gespielt.

Im Vergleich zur 0:2-Niederlage im Cup gegen die Kapfenberger SC veränderte Trainer Markus Mader die Startelf auf fünf Positionen, Domenik Schierl rückte wieder zwischen die Pfosten, William Rodrigues begann in der Defensive. Mame Wade kam zu seinem zweiten Startelfeinsatz, Lukas Ibertsberger und Jack Lahne begannen ebenfalls.

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Pius Grabher nahm Maß, seinen Gewaltschuss entschärfte der Torhüter. GEPA

Beim Aufstiegsaspiranten gab von Beginn an Lustenau den Ton an. Offensiv trat in den ersten Minuten fast nur Grün-Weiß in Erscheinung, Pius Grabher, Seydou Diarra und Mame Wade verzeichneten erste Annäherungen an das Tor, den ersten wirklich starken Schuss feuerte Grabher in Minute elf ab, aus gut 25 Metern hielt er voll drauf, Vienna-Keeper Bernhard Unger konnte den Ball über das Tor lenken. Auf der Gegenseite versuchte es Marco Djuricin per Einzelaktion, schoss drüber (13.).

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Die Vienna ging in Führung – und wusste wohl selbst nicht so wirklich, wieso eigentlich. GEPA

Die Strafraumaktionen wurden zwischenzeitlich weniger, Lustenau blieb dennoch enorm konzentriert, störte die Vienna gut. Aus der Drehung versuchte es Lenn Jastremski in Minute 29, der Versuch wurde noch abgefälscht. Voisine verlängerte nur eine Minute später einen weiten Einwurf von Fabian Gmeiner, die Stange rettete für die Hausherren (30.), die wiederum durch Bamba Susso vor dem Tor auftauchten (31.). Die Torchancen der Vienna folgten aus dem Nichts, wie auch die Führung. Ein weiter Ball über das halbe Spielfeld reichte aus, bei Voisine war die Konzentration einmal weg, verschätzte sich, und Routinier Marco Djuricin spielte seine Klasse aus. Er versenkte den Ball via Innenstange zum 1:0 (34.). Der Spielverlauf gab das eigentlich nicht her.

William vom Punkt, Dominanz bleibt unbelohnt

Den Ausgleich direkt nach der Pause gab das bislang Gezeigte schon eher her. Für diesen zeichnete William Rodrigues per Strafstoß verantwortlich (49.), Mame Wade war zuvor an der Torauslinie zu Fall gebracht worden. Lustenau legte fast nach, Lahne verpasst das lange Eck nur knapp (51.).

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Innenverteidiger William Rodrigues blieb beim Elfmeter ganz cool. GEPA

Das Spiel wurde zerfahrener, während Lustenau agierte, reagierte die Vienna, und das immer öfters mit Foulspielen. Die strittigste Situation spielte sich ausgerechnet im Strafraum ab, Jastremski kam im Zweikampf mit Unger zu Fall, Schiedsrichter Sampl ließ weiterlaufen (73.). Lustenau erhöhte in der Schlussphase noch einmal die Schlagzahl, die Vienna igelte sich hinten ein. Diarra verzog in Minute 81, einen Jastremski-Kopfball kratzte Unger gerade noch von der Linie (83.). Die Vienna erzitterte sich ihr Remis, der Spielverlauf gab das nicht her. Aus den Lautsprechern schallte nicht “Männer des Westens”, das wäre es aber auch im Fall eines Lustenauer Sieges nicht.

In Summe gab es viel Positives ins Ländle mitzunehmen – aber halt nur einen Punkt. Wichtiger: Lustenau zeigte nach einigen schwierigen Spielen eine richtig gute Reaktion.

ADMIRAL 2. Liga, 5. Spieltag

First Vienna FC 1894 – SC Austria Lustenau 1:1 (1:0)

Wien-Döbling, Naturarena Hohe Warte, 2.339 Zuschauer; SR Samuel Sampl

Torfolge: 34. 1:0 Marco Djuricin, 49. 1:1 William Rodrigues (Strafstoß)

Gelbe Karten: Nnamdi, Bauer, Szerencsi bzw. Delaye

SC Austria Lustenau (4-2-3-1): Schierl – Gmeiner, William, Voisine, Ibertsberger – Gorzel, Grabher – Lahne (79. Maak), Wade (63. Delaye), Diarra (90. Au Yeong) – Jastremski (90. Akbulut)