Turnerschaft Fußach baut Zukunft

Die historische Turnhalle Fußach, seit 1911 Vereinsherzstück, wurde umfassend erneuert.
Fußach Die Turnhalle in der Seegemeinde Fußach ist ein besonderes Gebäude. Seit 1911 schlägt hier das sportliche Herz des Vereins – Generationen haben in diesem Haus trainiert, gefeiert und Gemeinschaft gelebt. Nun erhält das historische Heim, das komplett im Eigentum des Vereins steht, eine umfassende Erneuerung, die ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit und Vereinsgeist steht.

Kernteam und viele Helfende
Dass ein solches Projekt überhaupt möglich ist, liegt vor allem an der Tatkraft ihrer Mitglieder. Das Kernteam– unterstützt von einem großen Helferteam und regionalen Fachbetrieben – hat unzählige Stunden investiert: Obmann Nikolaus Hofer, der frühere Turner und Feinwerktechniker mit Paul Moßbauer, gelernter Tischler mit scharfem Auge für Detail und Gestaltung, sowie Markus Nagel, Wirtschaftsobmann und seit Jahrzehnten Stütze der Gemeinschaft. Rund 1350 ehrenamtliche Arbeitsstunden sind von den Helfern in den Umbau geflossen – Abbruch, Aufbau, Transport und Organisation. Wenn Maschinen gebraucht wurden, standen Nachbarn mit Traktoren bereit, wenn viele Hände nötig waren, halfen bis zu 30 Personen gleichzeitig. Fachbetriebe aus der Region übernahmen die Profiarbeit für Gewerke wie Sanitär- und Elektroarbeiten.

Abschlussarbeiten vor Turnstart
Die Sanierung und Dämmung des Dachbodens mit Mineralwolle war der Start, nun steht der Turnsaal auf dem Programm. Hier wurde der komplette Bodenaufbau erneuert. Leichter Glasschaumschotter als Unterbau und ein turnfreundliches Linoleum sowie neue Holzkonstruktionen schaffen nun ein Raumklima, das energiesparend, stabil und generationentauglich ist. Besonders stolz ist der Verein auf die neue Holzlattendecke aus Weißtanne – nach einem Entwurf von Paul Moßbauer, der die historische Halle nun in hellem Glanz erstrahlen lässt. Dazu kamen Rigipswände hinter denen Installationen, verschwinden, neue Sanitäranlagen und eine moderne Luftwärmepumpe. So verbindet sich der Charme des Baujahrs 1911 mit den Anforderungen der Gegenwart.

Die Investition von rund 190.000 Euro wird durch Förderungen von Bund, Gemeinde und Sponsoren mitgetragen – doch der entscheidende Wert liegt im Ehrenamt. Denn hier hat eine Gemeinschaft gezeigt, was sie leisten kann, wenn viele anpacken. Und während gehämmert und geschraubt wurde, zeigte sich auch sportlich die ganze Kraft des Vereins. Mit rund 320 Mitgliedern, von den Kleinsten im Eltern-Kind-Turnen bis zu Seniorinnen und Senioren, ist die Turnerschaft eine lebendige Familie. Bei den Bezirksturnfesten und den Mannschaftsmeisterschaften glänzten die Nachwuchsturnerinnen mit zahlreichen Stockerlplätzen.

Besonders gefeiert wird Samuel Wachter, der beim European Youth Olympic Festival 2025 die Silbermedaille am Sprung holte – das bisher beste österreichische Ergebnis in dieser Bewerbsgeschichte. Die Sanierung soll im September abgeschlossen sein. Erneuert wurde dabei nicht nur ein Haus, sondern auch ein Zeichen für Zusammenhalt und Zukunft gesetzt. AFP