Volksmusiktage begeisterten im Montafon

Im Valüllasaal in Partenen und am Kristberg im Silbertal spielten Volksmusikgruppen auf.
Gaschurn SILBERTAL Witterungsbedingt konnte das diesjährige Eröffnungskonzert der Volksmusiktage nicht in der Tanzlaube am Kirchplatz in Gaschurn stattfinden, sondern musste in den Vallülasaal in Partenen ausweichen. “Es war im Vallülasaal auch eine gelungene Veranstaltung. Natürlich war der Raum etwas eng für die gesamten Musiker. Alle Musizierenden haben sich zurückgenommen und waren mit dem zur Verfügung stehenden Platz zufrieden”, sagte Kurator Markus Felbermayer. Bezüglich des Platzmangels habe man schon andere Situationen erlebt. Das Trio Cordes y Butons sei vom Stil her ganz etwas anderes gewesen, “aber es war typische Volksmusik, ladinische Volksmusik, die man bei uns in diesem Stil nicht kennt”, meinte der Kurator. Die Damen und Herren der Paznauner Holzknopfmusi seien auch auf einem sehr hohen Niveau unterwegs gewesen.

“Das Highlight bildeten die Alpdudler, weil die auf einem wirklich hochprofessionellen Niveau Blasmusik präsentieren. Sie machen Blasmusik eigentlich für das eigene Hobby und sind als professionelle Musiker z. B. an der Musikuniversität München, Stella Vorarlberg – Privathochschule für Musik usw. beschäftigt. Die Stückauswahl und das ganz spontane gemeinsame Musizieren aller drei Gruppen war ein Erlebnis für alle”, stellte Markus Felbermayer erfreut fest. Die Gruppen, die beim Eröffnungskonzert dabei waren, beobachte er schon länger. “Im Speziellen ist mir die Holzknopfmusi ins Auge gestochen. Da habe ich mir gedacht, die passt ideal zum Volksmusikteil bei uns.”

Am zweiten Festivaltag kam Pfarrer Benno Gerstner aus dem Kloster Lichtenthal in Baden-Baden am Kristberg bei der Knappastoba völlig unerwartet in den Genuss der Klänge der Holzknopfmusi: “Der Auftritt der Holzknopfmusi war eine große Überraschung, einfach toll.” Der Geistliche kommt seit 53 Jahren ins Montafon, wo er tags zuvor in der Kirche am Innerberg am Bartholomäberg ein Paar getraut hatte. Die Musiker am Kristberg ließen Benno Gerstners Herz auch deshalb höher schlagen, da er seit über 50 Jahren in einem Musikverein als Klarinettist mitspielt. Die Montafoner Resonanzen hatte er das allererste Mal miterlebt.

Hellauf begeistert vom Musizieren der Holzknopfmusi zeigte sich auch Toningenieur Joachim Stall: “Ich komme schon viele Jahre hierher ins Silbertal und insbesondere auch in die Knappastoba und war jetzt ganz überrascht, dass hier heute so eine ganz arg schöne Musik dargeboten wird. Ich bin selber Toningenieur, mache sehr viele Aufnahmen in Deutschland mit größeren Orchestern und so weiter. Ich war überrascht, welch hohe Qualität das hat. Es würde sich lohnen, das einmal aufzunehmen. Ich hätte gerade Lust darauf. Das, was wir hier hören, ist oberste Liga und nicht nur 0815-Musik, das hat ein ganz anderes Niveau und macht viel mehr Freude zuzuhören. Die Musik ist super durchkomponiert und die Sätze sind auch so gut, dass die Instrumente wirklich gut zur Geltung kommen. Was mir gefällt, ist auch, dass das mit Bass besetzt ist. So bekommt die Musik unten noch ein wenig Fundament. Die Harfe ist nicht das Übliche, das man hier so hört. Toll, Hut ab sage ich, Hut ab!” SCO














