Eindrucksvoller Einfallsreichtum

Ausstellung von Andreas Ender in den Sparkassenfilialen Koblach und Mäder
Mäder “Meine KUNST. Mein Leben” ist der Titel der Ausstellung von Andreas Ender in den Sparkassen-Filialen Koblach und Mäder. Bis zum 18. Oktober sind in den Räumlichkeiten der beiden in einem Verbund zusammengeschlossenen Geschäftsstellen der Sparkasse Feldkirch Beispiele für sieben von etlichen Konzepten des Autodidakten zu sehen. “Seit den späten 1980er-Jahren experimentiere ich mit grafischen Formen, entdeckte Anfang der 1990er meinen Fokus auf die Anatomie des menschlichen Körpers”, blickt der Künstler in der Einladung auf seine Entwicklung zurück.

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Bei der Eröffnung der Ausstellung begrüßte Jürgen Schneider als Leiter des Filialverbundes neben dem Künstler und einer Reihe von Kunstinteressierten auch Bereichsleiter Prokurist Frank Schleinitz, später fand sich noch der Götzner Sparkassen-Leiter Thomas Gstöhl ein. Sie erfuhren vom Künstler, dass er ständig versuche, etwas zu machen, das andere nicht tun. Auf diese Weise hat er es bei zehn Bewerbungen schon neunmal geschafft, an der “Photo Schweiz” in Zürich ausstellen zu dürfen, wo jährlich von etwa tausend Bewerbern zweihundert Schweizer und fünf bis zehn internationale Fotografen angenommen werden.

Ender verzichtet auf Bildbearbeitung und setzt auf intuitives Auswählen alltäglicher Motive, denen er “durch kompositorische Genauigkeit, Blickführung und Struktur etwas Ungewöhnliches, Sinnstiftendes verleihe”. So hat er in der Serie “Fotoflüsterer” energetische Bilder geschaffen, die das Raumklima verändern, die Betrachter:innen die Kraft der Natur erleben und Energie tanken lassen. Und zwar dadurch, dass der seit Jahren begeisterte Winterschwimmer früh am Morgen die glatte Wasseroberfläche des Alten Rheins für querformatige Fotos mit Spiegelungen genutzt und diese dann um 90 Grad gedreht hat. Dann lassen sich plötzlich die verschiedensten Motive darin erkennen. Die Palette reicht vom Bären über die Königsanbeterin bis hin zum Seepferdchen. “Ich habe einmal einen Vater mit seinem Sohn beobachtet, die zwanzig Minuten lang vor einem Bild gestanden sind und dabei immer wieder Neues gefunden haben”

Weitere Konzepte des Künstlers sind “otherOnes” (die andere Seite von Andreas Ender), “Dancing in the Street”, “censoRED, naked Venice” (Akt in der Öffentlichkeit, zensuriert), “Malen mit der Kamera” (Hohenems Edition – der Mensch hat es genommen, die Natur holt es sich zurück), “die Signatur” (auf was kommt es beim Kunstwerk an?), Bodypainting Transfer Druck (Upcycling/Recycling), “globale Erwärmung” (ist es menschengemacht oder wiederholt sich das alle paar Jahrhunderte wieder?), “alte Aktzeichnungen” (der Ursprung) oder “Spurensuche” (Thematisierung der durch die EU veranlassten Umstellung der Straßenmarkierungen von der Farbe Gelb auf Weiß). Nicht umsetzen ließ sich eine Idee, die Ender für die Tresortür der Sparkasse Mäder hatte: Eine für 72 MillionenEuro verkaufte Bildkomposition von farbigen Flächen mit Weiß in der Mitte hat er mit einem weiblichen Model mit weißer Bekleidung in der Körpermitte nachgestellt. Die hätte er um “günstigere” 72.000 Euro angeboten. AME








