Hilfe für die Menschen in Kenia: Ein Nüziger ermöglicht ihnen ein besseres Leben

VN / 05.09.2025 • 13:36 Uhr
Direkthilfe Kenia, Heinz Rützler
Die Bildung der Kinder ist ihm sehr wichtig. Bilder: Rützler

Heinz Rützler schenkt Kindern in Kenia seit 14 Jahren Hoffnung und Zukunft. Mit seiner Initiative „Direkthilfe Kenia“ sorgt er für Wasser, Strom, Bildung und medizinische Versorgung.

Nüziders Alles begann im Jahr 2011: Der begeisterte Angler war auf dem Weg zum Big Game Fishing. Am Abend im Hotel forderte der Guide von jedem zehn Euro. Auf Nachfrage erfuhr er, dass das Geld einem Waisenhaus in den Slums in Mtwapa zugutekommen sollte. „Meine Bedingung für die zehn Euro war, dass ich mitgehen darf“, erzählte Heinz Rützler. Also fuhr er mit. „Man fährt ein paar 100 Meter hinein und auf einmal hast du keinen Strom, kein Wasser, keine Betten und kein Essen mehr – für uns unvorstellbar.“ Nach diesem Ereignis gestaltete er ein Fotoalbum und stellte dieses mit einer Spendenbox auf. Das war der Startschuss für die Initiative „Direkthilfe Kenia“.

Direkthilfe Kenia, Heinz Rützler
Der Nüziger hat auch Häuser für die Bewohner erbaut.

Jedes Jahr ein neues Projekt

Seit seiner Pensionierung lebt Heinz Rützler jedes Jahr von Januar bis März in einer einfachen Mietwohnung in Mtwapa – teilweise allein, mit seiner Frau oder auch mit interessierten Freunden, die dieses Projekt ansehen wollen. Er verbringt die Tage meist bei den Menschen in Mtwapa, beliefert sie mit Lebensmitteln oder organisiert neue Projekte.

Heinz Rützler hat in den letzten Jahren viel bewegt. Er versorgt Menschen mit Essen, Betten, Matratzen und anderen lebenswichtigen Produkten, baut Häuser und begleitet Kranke ins Krankenhaus. In die meisten Krankenhäuser komme man ohne vorherige Bezahlung gar nicht hinein. Nicht nur die Behandlungen kosten Geld, sondern auch die Medikamente, die für diese Menschen kaum leistbar sind. Egal wie krank man sei, ohne Geld gebe es keine Behandlung. Es gibt aber auch ein „General Hospital“. „Dort kann man hin, sie behandeln dich auch, aber bevor man nicht bezahlt hat, lassen sie dich nicht aus dem Krankenhaus gehen“, schildert Heinz Rützler seine Eindrücke. Selbst eine Blutuntersuchung kostet rund 20 Euro, eine Röntgenaufnahme mit Gips etwa 70 Euro – was für Familien in den Slums nicht wenig ist.

Direkthilfe Kenia, Heinz Rützler
Im vorigen Jahr wurde ein neuer Brunnen erbaut.

Wasser und Energieversorgung für Mtwapa

Ein besonderer Meilenstein war die Errichtung eines Brunnens im Vorjahr. Vorher mussten die Bewohner über eine Stunde zum nächsten Brunnen laufen, um Wasser zu holen. Für dieses Wasser mussten sie sogar bezahlen. Heute steht frisches Wasser zur Verfügung, und auf einem von Rützler gekauften Grundstück von 400 Quadratmetern lernen die Menschen, Gemüse anzubauen. Für die Familien in den Slums sei dies eine große Erleichterung.

Direkthilfe Kenia, Heinz Rützler
Die Bewohner können jetzt ihr eigenes Gemüse anbauen.

Auch in der Energieversorgung konnte er helfen: Nach einem schweren Sturm, der die Stromleitung kappte, blieb das Dorf dank einer Photovoltaikanlage versorgt. „Dort gehören Stromausfälle zum Alltag“, sagt er. Deshalb ist es auch sein Ziel, einen Speicher zu dieser Anlage dazu zu bauen. Dies möchte er bei seinen nächsten Besuchen umsetzen.

Zukunft der Kinder

Besonders am Herzen liegt ihm die Schulbildung der Kinder. Heuer finanzierte er 48 Kindern ein ganzes Schuljahr – inklusive Unterricht, Mittagessen, Schuluniform, Hefte und Bücher. Die Kosten belaufen sich auf etwa 250 Euro pro Kind. Es ist ihm auch sehr wichtig, dass die Kinder irgendwann die Chance auf einen Job haben. Momentan hat er zwei Lehrlinge in Ausbildung.

Direkthilfe Kenia, Heinz Rützler
Heinz Rützler kauft Lebensmittel und andere lebenswichtige Produkte für Menschen in Mtwapa.

Freunde fürs Leben

Während seiner Aufenthalte in Kenia hat er schon einige unterstützende Kontakte geknüpft – darunter Samuel und Ruth, die er als seine größte Unterstützung bezeichnet. „Sie sind meine Helfer, denen ich vertrauen kann“, meint Heinz Rützler. Samuel und Ruth achten in der Zeit, in der er nicht in Kenia ist, auf den Brunnen und begleiten die Menschen bei Bedarf ins Krankenhaus. All das wäre ohne Spenden nicht möglich. Zwar kommt einiges zusammen, doch wie Rützler sagt: „Besser ist immer mehr. Jede Spende hilft den Menschen in Mtwapa zu einer besseren Zukunft.“ FGA

Direkthilfe Kenia, Heinz Rützler
Heinz Rützler wohnt drei Monate im Jahr in Mtwapa und hilft den Menschen vor Ort.

Zur Person

Name: Heinz Rützler

Alter: 68 Jahre

Wohnort: Nüziders

Familienstand: Frau Andrea, 2 Kinder, 4 Enkelkinder

Hobbies: angeln, wandern, biken

Spendenkonto

Rützler Heinz “Direkthilfe Kenia”

Raiffeisenbank Budenz-Montafon

IBAN: AT95 3746 8000 0005 8818