Mit Rennlegende Walter Röhrl auf Porsche-Tour
Die AvD-Röhrl-Klassik startete mit 170 Fahrzeugen in Bregenz.
Bregenz Die AvD-Röhrl-Klassik, die am Donnerstag auf dem Platz am Festspielhaus Bregenz startete, ist ein Event für alle Fans historischer Rallyes. Starten durften ausschließlich luftgekühlte und Transaxle-Porsche bis Baujahr 1998. Die Veranstaltung, die als Orientierungsfahrt mit Gleichmäßigkeitsprüfungen konzipiert ist, führt die Teilnehmer in sechs Etappen über Bergstraßen und Wege rund um den Bodensee.
Namensgeber der Tour ist Rallye-Legende Walter Röhrl, der gemeinsam mit seinem Copiloten Christian Geistdörfer in einem CO2-neutralen Porsche 911 G-Modell an den Start ging. Das Fahrzeug aus dem Porsche-Museum Stuttgart, das mit synthetischem Kraftstoff betrieben wurde, absolvierte die insgesamt 670 Kilometer komplett ohne Abgase.
Von Friedrichshafen bis Füssen
Die 170 historischen Porsches fuhren am Donnerstag über das Westallgäu zum Dornier-Museum nach Friedrichshafen und trafen am Abend auf der Lindauer Insel ein. Am Freitag ging es in die andere Richtung, nämlich über den Bregenzerwald und das Oberallgäu, mit einem Abstecher ins Tiroler Außerfern zum Festspielhaus in Füssen und retour. Am Samstag ist eine Vorarlberg-Tour angesagt: Über Warth und Lech geht es durchs Klostertal bis nach Brand und über das Große Walsertal retour nach Bregenz. “Denn die Welt anschauen”, so Veranstalter Peter Göbel ‚”kann man mit dem Auto”.
Autos mit Geschichte
Den letzten verbliebenen Autobahnpolizei-Düsseldorf-Porsche 356 B, Baujahr 1960, fuhr Jürgen Wettke. Seit drei Jahren nimmt er an der Klassik teil, der Porsche war 1960 bis 65 im Einsatz und bekam passenderweise die deutsche Polizeinotrufnummer 110 als Startnummer.
In Bregenz am Start war Walter Heider mit seinem Copiloten Ottmar Pfeil aus dem Allgäu im Porsche 993 Carrera 45 von 1996. Er startete früher bis zu 12-mal im Jahr im Rahmen des Porsche Sports Cup Deutschland, kurz GTP.
Bereits viermal am Start der AvD-Röhrl-Klassik war Bernhard Pfältzer mit Copilot Burckhardt im türkisen Rennauto Porsche 911 (1965), den er seit 1993 als Hobby pflegt. Ein Dreierteam im Zeichen des Rennsports, so der Pilot, “heute nur noch zum Vergnügen und ohne Frauen”.
Ebenfalls schon mehrfach gestartet ist der Porsche 911 SC Coupé 3,0 (1981) von Wolfgang und Ulrike Weileder. Mit den Worten “eine wahnsinnige Steigerung” lobte er die Organisation. Dieses Jahr führte die Route direkt an ihrem Haus im Allgäu vorbei, Fans standen bereit zum Klatschen.
Die Startflagge schwenkte Michael Ritsch, Bürgermeister der Landeshauptstadt. Altstadtrat Michael Rauth fuhr mit Copilot Josef Müller in einem Porsche 964 Carrera 4 Cabrio von 1988 selbst mit.
Als Glücksbringer im Vorarlberger Porsche 356 A Speedster fuhr mit der Startnummer 142 Hund “Yoshi” aus Nüziders. Der rote Porsche, Baujahr 1956, war das älteste Auto an dieser Klassik.
Die AvD-Röhrl-Klassik feierte nicht nur den Rennsport, sondern auch die Berge und den See, die Schönheit der Strecken, mit der Leidenschaft für automobilhistorische Schätze. HUB
