Grand-Slam-Doppelpack am Big Apple

Sport / 07.09.2025 • 15:54 Uhr
Grand-Slam-Doppelpack am Big Apple
Nach den beiden Triumphen in Roland Garros 2023 und 2024 holte Maximilian Taucher nun beide Grand-Slam-Titel bei den US Open in New York. Privat

Maximilian Taucher kürt sich ohne Satzverlust zum US-Open-Sieger im Einzel und Doppel.

New York Inmitten der flirrenden Atmosphäre von Flushing Meadows, während sich Tennisgiganten Carlos Alcaraz und Novak Djokovic auf dem Arthur Ashe Stadium ein episches Halbfinale lieferten, schrieb Maximilian Taucher auf den Nebenplätzen der US Open seine ganz eigene Geschichte. Der 17-jährige Hohenemser hat seine eindrucksvolle Juniorenkarriere im Rollstuhltennis mit einem Doppelsieg im Einzel und Doppel gekrönt – und das auf denkbar beeindruckende Weise: Ohne Satzverlust marschierte er durch das Turnier und holte sich bei seinem letzten Jugend-Grand-Slam-Start beide Titel.

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Maximilian Taucher mit Einzel-Finalgegner Alexander Lantermann aus Beligen.

„Unglaublich cool“

Es war ein Abschluss, wie man ihn sich nicht besser hätte ausmalen können. Dort, wo Taucher 2022 seine Grand-Slam-Premiere feierte, triumphierte er nun mit der Selbstverständlichkeit eines Routiniers. Und das, obwohl er sich das selbst wohl kaum zugetraut hätte. „Unglaublich, dass mir das gelungen ist“, rang er nach dem Einzeltitel sichtlich bewegt um Worte. „Das muss ich zuerst einmal verarbeiten. In den letzten drei Jahren habe ich’s hier nicht einmal ins Finale geschafft. Dass mir das diesmal, bei meinem letzten Antreten, gelungen ist – unglaublich cool.“

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In drei Einzel- und zwei Doppelpartien musste Maximilian Taucher keinen Satzverlust hinnehmen.
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Ein Titel für die Ewigkeit

Mit einer Mischung aus Präzision, mentaler Stärke und offensiver Dominanz fegte Taucher seine Gegner von den Courts im Billie Jean King National Tennis Center. Im Einzel ließ er dem Brasilianer Luiz Calixto beim 6:2, 6:0 zum Auftakt keine Chance, zwang danach den Briten Ruben Harris mit 6:0, 7:6(5) in die Knie und setzte im Finale gegen seinen ewigen Rivalen Alexander Lantermann aus Belgien mit einem 6:4, 6:1 den krönenden Schlusspunkt. Nur 59 Minuten dauerte das Endspiel.

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Auch im Doppel dominierte der Hohenemser gemeinsam mit Harris das Teilnehmerfeld. In Runde eins schaltete das Duo das japanisch-britische Gespann Ryota Kawada/Lucas John de Gouveia mit 6:2, 6:1 aus, ehe sie im Finale gegen Luiz Calixto und Lokalmatador Tomas Majetic souverän mit 6:3, 6:3 die Oberhand behielten.

Grand-Slam-Doppelpack am Big Apple
Der zweifache Grand-Slam-Sieger mit Coach Maximilian Forer (l.) und Konditionstrainer Mike Burtscher.
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„Es ist ein Grand Slam – für mich eines der größten Turniere. Ich bin sehr glücklich. Das bedeutet mir sehr viel“, sagte Taucher bei der Siegerehrung mit leuchtenden Augen. Gänsehaut bei allen, die ihn auf diesem Weg begleitet haben – besonders bei Trainer Maximilian Forer, der gestehen musste: „Maxi hat phasenweise super Tennis gespielt, dennoch hat mich die Partie sehr viele Nerven gekostet.“

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Siegerbild nach dem Doppel-Endspiel.

Der Lohn für das Mitfiebern kam prompt: Die USTA zeichnete den Südtiroler Forer mit einem Coaching-Award aus – eine seltene und ehrenvolle Anerkennung für seine akribische Arbeit mit dem ÖTV-Talent. Ebenfalls vor Ort in New York: Athletiktrainer Mike Burtscher sowie Vater Alexander Taucher, der jeden Ballwechsel seines Sohnes mit Herzblut verfolgte.

Dritter Doppelapck nach Paris 2023 und 2024

Mit dem Triumph in New York vollendet Maximilian Taucher sein Kapitel im Jugendtennis – eines, das gespickt ist mit Glanzlichtern wie dem Double bei den French Open 2023 und 2024. Kein anderer Spieler dominierte die Juniorentour der letzten Jahre derart souverän. Und nun? Jetzt wartet die nächste Bühne: die der Erwachsenen.

Grand-Slam-Doppelpack am Big Apple

Grand-Slam-Doppelpack am Big Apple

Schon jetzt rangiert Taucher auf Platz 65 der Weltrangliste im Rollstuhltennis. Ab 2025 liegt der Fokus voll auf dem Profitennis – mit großen Zielen und einer noch größeren Leidenschaft. Parallel dazu absolviert der Hohenemser eine Lehre als Bürokaufmann bei der Salzmann Formblechtechnik GmbH, ein Zeichen für seine Bodenständigkeit und Disziplin.

Sein US-Open-Triumph wird ihm aber wohl ewig im Gedächtnis bleiben. Nicht nur wegen der Trophäen, sondern wegen des perfekten Moments.