Ex-Sportdirektor mit Kritik an Austria Lustenau

Im Rahmen der Vereinsfreundschaft zwischen RW Langen und FC Heidenheim sorgte Roger Prinzen für Aufsehen.
Langen Mit einem historischen Besuch setzte der Landesligist FC RW Langen ein deutliches Zeichen für die gewachsene Freundschaft zum deutschen Bundesligisten 1. FC Heidenheim. Zum ersten Mal war eine Delegation aus Heidenheim offiziell in Vorarlberg zu Gast – begleitet von einem zweistündigen Showtraining für die U-13 der FNZ Rotachtal und einer prominent besetzten Gesprächsrunde im Klubheim.
„Früher hatten wir regelmäßig Talente aus der Akademie Vorarlberg – heute fehlt mir dieser Fokus auf Eigenbau. Es brauche wieder mehr Durchlässigkeit für junge Spieler aus der Region“
Roger Prinzen
Ex-Sportdirektor von Austria Lustenau

Im Anschluss diskutierten Vertreter beider Vereine gemeinsam mit Gästen aus Sport und Politik über Nachwuchsarbeit, regionale Entwicklung und grenzüberschreitende Kooperationen. Mit dabei: Alfons Kirchmann, Ehrenobmann von RW Langen und Präsident des Vorarlberger Fußballverbandes, Guido Flatz, Bürgermeister von Doren und Landtagsabgeordneter, Johannes Feurle, Bürgermeister von Sulzberg, sowie RW Langen Nachwuchschef Emanuel Stocker und Trainerlegende Klaus Neyer. Seitens von Heidenheim nahmen Roger Prinzen, Leiter der Nachwuchsabteilung, sowie Toni Espig teil. Für einen besonderen Moment sorgte Harald Dürr, der ehemalige Rekordspieler von Austria Lustenau, der mit Roger Prinzen einst das zentrale Mittelfeld der erfolgreichsten Lustenauer Jahre bildete.

Entstehung und Entwicklung der ersten internationalen Freundschaft
Der Ursprung der Freundschaft liegt in einer Geburtstagsaktion für Platzwart Jürgen Nenning. Für dessen 50. Geburtstag wurde ein „Greenkeeper-Tag“ beim FC Heidenheim organisiert – daraus entwickelte sich ein erster Austausch mit Heidenheims Verantwortlichen. Simon Weidhaas brachte schließlich die Idee einer Vereinsfreundschaft ein, die zurück in Langen sofort auf Zustimmung stieß. Sie wurde durch einen symbolischen Trikottausch besiegelt.

Inzwischen besteht die Freundschaft seit knapp zwei Jahren. Die Einlaufkinder-Aktion beim Bundesliga-Spiel gegen Eintracht Frankfurt war ein Höhepunkt, weitere Maßnahmen im Nachwuchsbereich sind geplant – etwa gemeinsame Trainingslager und Trainerfortbildungen.

Roger Prinzen, selbst viele Jahre in Vorarlberg tätig, äußerte Kritik an der aktuellen sportlichen Ausrichtung seines Ex-Klubs Austria Lustenau. Statt auf regionale Akademiespieler zu setzen, werde heute stärker mit dem französischen Partnerclub Clermont Foot kooperiert. „Früher hatten wir regelmäßig Talente aus der Akademie Vorarlberg – heute fehlt mir dieser Fokus auf Eigenbau“, so Prinzen. Es brauche wieder mehr Durchlässigkeit für junge Spieler aus der Region.

Die Vereinsfreundschaft zwischen RW Langen und dem FC Heidenheim steht sinnbildlich für partnerschaftliche Entwicklung im Fußball – getragen von gemeinsamen Werten wie Bodenständigkeit, Kontinuität und Nachwuchsförderung.VN-TK

