3:3 – Austria mit Remis in einer völlig verrückten Partie

Sport / 22.08.2025 • 20:00 Uhr
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Riesenjubel bei den Kickern von Austria Lustenau. Mario Vucenovic und Co. holten ein 0:3 auf. gepa

Grün-Weiße lagen zur Halbzeit mit 0:3 zurück, starteten in Durchgang zwei aber eine fulminante Aufholjagd.

Lustenau Eine Stunde lang herrschte Fassungslosigkeit im Reichshofstadion. Austria Lustenau ließ sich vom Tabellenvorletzten SV Stripfing regelrecht überrumpeln, lag nach 42 Minuten 0:3 zurück – und rettete am Ende immerhin noch einen Punkt. Die Aufholjagd nach der Pause war fulminant, die Leistung davor ein Offenbarungseid.

Markus Mader veränderte seine Startformation nach dem 1:3 in Kapfenberg auf drei Positionen: Robin Voisine rückte für den erfahrenen Matthias Maak in die Innenverteidigung, Mame Wade ersetzte den gesperrten Nico Gorzel, und Ibrahim Ouattara feierte seinen ersten Startelfeinsatz in dieser Saison – für den verletzten Haris.

Katastrophale erste Halbzeit

Die Rollenverteilung war vor dem Spiel klar: Lustenau als Favorit, Stripfing tief im Tabellenkeller. Doch auf dem Platz spiegelte sich das nicht wider. Die Gäste präsentierten sich spritziger und zielstrebiger. Christoph Knasmüllner verfehlte das Tor in Minute 9 noch knapp – wenig später zappelte der Ball im Netz. Ein weiter Einwurf, ein verlorenes Duell, ein frei stehender Luka Koblar – 0:1 (17.). Stripfing spielte mit Selbstvertrauen, Austria zeigte Nerven. Jurica Poldrugac schlenzte in der 23. Minute sehenswert zum 0:2 ins lange Eck, ehe Knasmüllner kurz vor der Pause nach einem Ballverlust eiskalt zum 0:3 traf (42.).

Fussball, 2. Liga, 4. spieltag

Austria Lustenau – SV Stripfing 3:3 (0:3)

Lustenau, Sun Minimeal Arena, 3064 Zuschauer, SR Manuel Baumann

Torfolge: 17. 0:1 Koblar, 22. 0:2 Poldrugac, 43. 0:3 Knasmüllner, 46. 1:3 Diarra, 64. 2:3 Vucenovic, 81. 3:3 Wade

Gelbe Karten: Wade, William bzw. Koblar, Furtlehner, Pecirep, Überbacher

Gelb-rote Karte: Pecirep (74./Stripfing)

Austria Lustenau: Schierl; Gmeiner, William, Voisine, Ibertsberger (46. Maak); Delaye (90. Au Yeoung), Wade, Grabher (46. Diarra), Ouattara (38. Vucenovic), Lahne (46. Rouquette), Jastremski

Erst danach zeigte die Austria erste Reaktionen: William scheiterte mit einem zu zentralen Kopfball (27.), Jastremski köpfte über das Tor (35.). Kurz vor der Pause die große Chance auf den Anschlusstreffer: Jack Lahne wurde im Strafraum zu Fall gebracht, doch Jastremski scheiterte mit einem schwachen Elfmeter an Überbacher.

Fulminante Aufholjagd

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Mame Wade traf zum erlösenden 3:3. Der dritte Treffer für den Neuzugang von Austria Lustenau. gepa

Nach dem Seitenwechsel stellte Mader auf Dreierkette um und brachte unter anderem Seydou Diarra – der sich umgehend mit dem Treffer zum 1:3 bedankte. Nur 20 Sekunden waren in der zweiten Halbzeit gespielt, da war der Bann gebrochen. Die Austria erhöhte den Druck, hatte aber auch Glück: Pecirep traf nur die Latte (53.), Voisine rettete auf der Linie (54.).

In der 64. Minute verkürzte Mario Vucenovic mit einem präzisen Flachschuss ins lange Eck auf 2:3 – Lustenau war wieder im Spiel. Stripfings Pecirep sah wenig später Gelb-Rot (74.), die Austria war nun in Überzahl. Sie drückte auf den Ausgleich, traf durch Jastremski nur die Stange (79.), ehe Mame Wade nach einem Eckball zum 3:3 einköpfte (81.).

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Die letzten Minuten waren geprägt von Lustenauer Angriffswellen, doch das erlösende vierte Tor blieb aus. Die Grün-Weißen mussten sich mit einem Remis begnügen, das sich nach dem Spielverlauf wie ein kleiner Sieg anfühlte – aber auch schmerzhaft an die verpasste erste Halbzeit erinnerte. Doch wer 0:3 aufholt, gibt ein Lebenszeichen – und hat zumindest einen Punkt der Leidenschaft erkämpft.