“7000 strömten zur Film-Welturaufführung”

Neue Ausstellung weckt Erinnerungen an die “Schlafes Bruder”-Verfilmung.
Gaschurn Der Film Schlafes Bruder habe nicht nur die Geschichte eines musikalischen Wunderkindes erzählt, sondern auch das Montafon weitum bekannt gemacht, sagte der Gaschurner Bürgermeister Daniel Sandrell bei der Eröffnung der Ausstellung “30 Jahre Schlafes Bruder”. Viele Interessierte hatten sich dazu in Gaschurns Ortszentrum versammelt, unter ihnen Schlafes-Bruder-Autor Robert Schneider, Enjott Schneider sowie Hubert Achleitner (von Goisern), die gemeinsam für die Filmmusik verantwortlich zeichneten, sowie Conradin Blum; er wirkte 1994 als Kinderdarsteller mit. Wie Daniel Sandrell weiter ausführte, hätten die “eindrucksvollen Bilder, die in unseren Bergen entstanden sind, das Werk zu einem Stück Identität für unsere Heimat werden lassen”. Mit der Schlafes Bruder-Ausstellung würden filmische Erinnerungen mit lebendiger Kultur verbunden werden und das in der historischen Tanzlaube.

Sepp war großzügig
Zur Premiere im Jahr 1995 waren 4000 Personen erwartet worden. Letztendlich wurde Gaschurn einen Abend lang zum Hauptort des Tales, wo 7000 Menschen in den Filmgenuss kamen. Im Gespräch mit Montafon Tourismus-Direktor Manuel Bitschnau erzählte Schriftsteller Robert Schneider: “Sepp war ein ganz großartiger Kameramann. Bis zum hohen Alter hat er unglaublich schöne Bilder machen können.” Manuel Bitschnau machte die Zuhörenden darauf aufmerksam, dass Robert Schneider bei der Filmproduktion dabei sein und sogar mitreden konnte, was außergewöhnlich sei. Darauf meinte Robert Schneider: “Ich wollte nie Drehbuchautor werden. Toll war, dass der Sepp das zugelassen hat, weil Autoren mag man nicht am Set. Autoren sollen tot sein, gestorben sein. Und er war aber so großzügig. Bei fast jeder Szene durfte ich zuschauen.” Fasziniert habe ihn, wenn ein Schauspieler genau wusste, welche Linse gerade auf der Kamera war. “André Eisermann war da unschlagbar.” Der ehemalige Gaschurner Bürgermeister Heinrich Sandrell, der in Schlafes Bruder den Schmid spielte und für seine Heimat viel geleistet hat, schrieb in das Filmbuchexemplar für Robert Schneider: “Lieber Robert, ohne deine schriftstellerische Glanzleistung würde es diesen grandiosen Film von Joseph Vilsmaier nicht geben.” SCO




