SV Frastanz stürmt nach Derbysieg auf Aufstiegsplatz

Nach dem Erfolg gegen Rankweil liegt das Walgauer-Team auf Rang drei.
Frastanz Ein Abend, den sie in Frastanz nicht so schnell vergessen werden: Vor mindestens 700 Zuschauerinnen und Zuschauern im Sportpark Untere Au setzte sich der SV Frastanz im Oberland-Derby mit 2:1 gegen RW Rankweil durch – und sprang damit sensationell auf Platz drei der Vorarlbergliga. Der Lohn: Ein Aufstiegsplatz zur VOL.AT Eliteliga nach fünf Runden.

Während die Hausherren ihren Sieg und gleichzeitig das 80-jährige Vereinsjubiläum feierten, wirkte Rankweil wie ein Schatten seiner selbst. Kein Druck, kaum Struktur, dafür eine Defensive, die offen war wie „löchriger Emmentaler Käse“. Rankweil hingegen steckt in einer frühen kleinen Krise mit Höhen und Tiefen. Nach einem Jahr, in dem der Klub noch zu den Aushängeschildern des Oberländer-Amateurfußballs zählte, scheint die sportliche Realität nun deutlich rauer. Die Mannen von Trainer Wolfgang Schneider sind nur Neunter in der Tabelle. Am Sonntag, 16 Uhr, kommt Hörbranz mit dem sechsfachen Saisontorschützen Selim Kum auf die Rankler Gastra.
Junge Talente außen vor
Schon nach neun Minuten war der Spielverlauf in eine klare Richtung gelenkt: Julius Lins brachte Frastanz in Führung – ausgerechnet jener Offensivmann, der vergangene Saison noch für Rankweil auflief. Nach einem weiteren Abwehrpatzer erhöhte David Stigger in Minute 22 auf 2:0.Kurz vor der Pause hätte Rochus Schallert sogar beinahe auf 3:0 gestellt, sein Kopfball segelte knapp am Tor vorbei. Rankweil zeigte zwar Ansätze, doch wie schon zuletzt in Koblach (ebenfalls 1:2) mangelte es an Effizienz: Kubilay Kalkan und Thomas Baldauf ließen gute Chancen liegen. Erst der eingewechselte Can Tamyol verkürzte kurz vor Schluss auf 1:2 – zu spät, zu wenig.
Kritisch wird in Rankweil derzeit intern wie extern über die Personalentscheidungen diskutiert. Die beiden hochgehandelten Eigenbauspieler Damian Cergic und Leo Klimesch – im Sommer von mehreren regionalen Klubs umworben – kamen erneut nur von der Bank. Dabei würden viele Fachleute den beiden längst einen Platz in der Startaufstellung zutrauen. Frastanz hingegen punktet nicht nur mit Effizienz, sondern auch mit Einsatzwillen und klarer Struktur. Ein Jahr nach dem fast-Abstieg steht der Verein nun plötzlich vor einer historischen Chance.VN-TK