Vorarlbergs Animationsfilm erobert Berlin: Kreativer Kampf gegen Plastik im Biomüll

Zu viel Plastik in Vorarlbergs Bioabfall: Ein Animationsfilm des Gemeindeverbands sensibilisiert für das Problem und wurde nun für das „Festival of Animation Berlin“ nominiert.
Darum geht’s:
- Vorarlberger Animationsfilm thematisiert Plastik im Biomüll.
- Kreative Kampagne will Bewusstsein für Biomülltrennung schärfen.
- Film lief in Kinos, nun für Festival in Berlin nominiert.
Von Katja Grundner
Schwarzach. Vorarlbergs Bioabfälle enthalten zu viel Plastik. Deshalb hat der Vorarlberger Gemeindeverband in Kooperation mit dem Land eine kreative Bewusstseinskampagne in Form eines Animationsfilms realisiert. Dieses 30-Sekunden-Musikvideo lief bereits von Februar bis Juni in Vorarlberger Kinos und wurde nun für das “Festival of Animation Berlin” nominiert. Dort wird es Ende September in der Kategorie “Animierter Auftragsfilm” mit anderen Produktionen konkurrieren.
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“Berlin ist kreativwirtschaftlich ein Hotspot in Europa und das bedeutet, dass wir mit dem Animationsfilm auf jeden Fall etwas richtig gemacht haben”, sagt Projektleiter Matthias Hendrickx-Fischer, zuständig im Bereich Abfallwirtschaft und Umwelt beim Vorarlberger Gemeindeverband.
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Über Umwegen auf dem Teller
In Vorarlberg findet sich das meiste Plastik im Biomüll in dicht besiedelten Gebieten – gerade auch in Wohnanlagen, wo viele Haushalte zusammenkommen. Auffällig sind vor allem die Plastiksäcke, in denen manche ihren Biomüll entsorgen. “Wenn das einmal im Biomüll landet, bekommt man es nur noch schwer bis gar nicht mehr heraus”, betont Hendrickx-Fischer.

Abfall werde meist als etwas gesehen, das seinen Zweck erfüllt hat und man so rasch wie möglich loswerden will, da er einem nichts mehr zurückgibt. Doch das stimme nicht ganz so, erklärt der 40-Jährige aus Hard: “Mit dem Plastik kommen Fremdstoffe in den Bioabfall, aus dem zum Teil Kompost hergestellt wird, der über Umwege wieder auf dem Teller landet.”

Animationsfilm zur Sensibilisierung
Um möglichst viele Menschen in der Bewusstseinskampagne zu erreichen, hat sich Hendrickx-Fischer für einen Animationsfilm entschieden. In dem Video tanzen Obst und Gemüse ausgelassen, bis Plastik als ungebetener Gast die Feier zum Stillstand bringt. Dem Projektleiter war es ein Anliegen, dass keine Moralkeule geschwungen wird, sondern die Zuschauer über die Musik und interessante Bilder emotional angesprochen werden. “Außerdem war es uns wichtig, dass das Video möglichst auf Sprache verzichtet, damit es von jedem verstanden werden kann”, so Hendrickx-Fischer.

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Die Kampagne will auf kreative und unterhaltsame Weise verdeutlichen, dass Biomülltrennung eine gesellschaftliche Verantwortung ist, zu der jeder beitragen kann, indem er eigene Gewohnheiten überdenkt. Die Wirkung davon ist nur schwer messbar. Sicher ist jedoch, dass nicht nur Biomüll weiterverwendet werden kann – auch der Animationsfilm gewinnt durch die Nominierung beim “Festival of Animation Berlin” neue Aufmerksamkeit und trägt seine Botschaft dadurch weiter.

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(VN)