Dornbirns Parkplätze neu genutzt: Als Wohnzimmer, Werkstatt und Co.

Der „Parking Day“ soll zeigen, was auf Parkplätzen alles möglich wäre, wenn dort keine Autos parken würden.
Darum geht’s:
- Dornbirns Parkplätze wurden am Freitag kreativ umgestaltet.
- „Parking Day“ verdeutlicht vielfältige Nutzung öffentlicher Räume.
- Teilnahme von 16 Vereinen und Einrichtungen.
Von Katja Grundner
Dornbirn Autos wurden am Freitag von einigen Parkplätzen der Dornbirner Innenstadt verbannt. Die Asphaltflächen wurden temporär zu Freiräumen umgewandelt: zum Beispiel zu einer offenen Werkstatt, einer Bühne oder einer gemütlichen Begegnungszone. Grund dafür ist der sogenannte „Parking Day“, der auf eine internationale Bewegung zurückgeht. „Wir haben die Aktion nach Vorarlberg geholt, weil Autos und Verkehr zu viel Raum einnehmen, die Schwächeren verdrängen und Gesundheit sowie Lebensqualität beeinträchtigen“, erläutert Beate Fetz von der Initiative Stadt.Leben.Dornbirn, die den Aktionstag gemeinsam mit dem WirkRaum der Caritas organisiert. „Gemeinsam zeigen wir, dass Stadt auch anders funktioniert.“
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Die Anliegen von Stadt.Leben.Dornbirn:
• Eine durchdachte Innenstadtentwicklung mit Aufenthaltsqualität
• Erweiterung der Fußgängerzone Schulgasse und Begegnungsräume
• Vorrang für aktive Mobilität – durchgängige, sichere Radwege
• Reduktion von Verkehr und Lärm
• Ein lebendiger Nutzungsmix aus Handel, Wohnen, Kultur und Freizeit
• Klare Regeln im öffentlichen Raum und ihre Durchsetzung
Zum zweiten Mal in Dornbirn
Der „Parking Day“ wurde vor rund zwanzig Jahren in San Francisco ins Leben gerufen. Einmal im Jahr, jeweils am dritten Freitag im September, werden Parkplätze kreativ umgestaltet. Damit soll gezeigt werden, wie vielfältig öffentlicher Raum genutzt werden könnte, wenn weniger Fläche für Autos und mehr für das gemeinschaftliche Leben zur Verfügung stehen würde. In Dornbirn wurde die Aktion zum zweiten Mal veranstaltet. Dieses Jahr waren 16 Vereine, Initiativen und soziale Einrichtungen daran beteiligt.

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Gründe fürs Mitmachen
Wie in einem Wohnzimmer standen auf den Parkplätzen vor dem WirkRaum ein Sofa, ein Beistelltisch und eine Lampe. Angrenzend standen wie in einem Restaurant mehrere Tische mit Tischtüchern und Vasen auf dem Asphalt. „Heute haben wir eine kleine Version des WirkRaums nach draußen verlegt“, meint Host Savina Homann. Bis Mitte November steht dieser unter dem Themenschwerpunkt Tauschkultur, wobei der „Parking Day“ nur einer von vielen nachhaltigen Aktionen ist.


Auf einem anderen der umfunktionierten Parkplätze stand Juliane Alton vom Reparaturcafé Dornbirn vor ihrem Lastenrad mit Transportkiste. Die 59-jährige Stadträtin (Grüne) aus Dornbirn hatte ihre Nähmaschine und etwas Werkzeug mit, um Passanten ihren Service anzubieten. „Wir machen sehr gerne beim ‚Parking Day‘ mit, weil es eine Umweltinitiative ist und wir selbst aus Umweltschutzgründen versuchen, Abfall zu vermeiden.“ Beim Reparaturcafé wird eine lange Nutzung von Kleidung und Geräten durch Reparaturen angestrebt, um die Umwelt so wenig wie möglich mit Abfall zu belasten.


Darüber hinaus hatte der Weltladen in Dornbirn die Parkplätze vor seinem Geschäft in eine Begegnungszone umgewandelt. Liegestühle, Teppiche und Pflanzen luden zum Verweilen ein. Als Grund fürs Mitmachen nennt Monika Paterno, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Weltladen, dass neben fairen Handelspraktiken auch der Schutz der Umwelt im Fokus der Weltläden Vorarlbergs stehe. „Ein Tag ist natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber nichts tun ist auch keine Alternative“, sagt die 62-Jährige aus Dornbirn.


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(VN)