Weiter sieglos: Harmloses Bregenz kassiert Pleite bei Stripfing

Im Duell der beiden sieglosen Teams verliert SW Bregenz mit 0:3, und zeigt dabei eine ganz harmlose Leistung. Es ist das bereits 16. Ligaspiel ohne Sieg in Folge.
Wien 16 Spiele wartet SW Bregenz nach der 0:3-Niederlage beim SV Stripfing nun auf einen Sieg in der Liga. Kapitän Sebastian Dirnberger wirkte nach dem Spiel ratlos. „Es ist immer das Gleiche. Wir spielen gut, aber kriegen Tore aus unnötigen Situationen, aus Eigenfehlern.“ Er sagte das, was auch schon Trainer Regi Van Acker in den letzten Wochen immer wieder angesprochen hatte. Nach dem Stripfing-Spiel war dem Belgier selbst nicht nach Analysen, er suchte rasch den Weg in den Bus.
Trostlose Kulisse
Ein Auge muss man mindestens zudrücken, um selbst als eingefleischter Fußballfan einem Heimspiel des SV Stripfing am FAC-Platz etwas abgewinnen zu können. Bestenfalls aber beide, und die Ohren darf man auch nicht spitzen. Viel zu hören gab es aber ohnehin nicht, außer den Anweisungen der Trainer und die Bregenzer Fans. 130 Zuschauer kamen offiziell gegen SW Bregenz ins Floridsdorfer Exil des Klubs aus dem Marchfeld, der seinen Vereinssitz nach Deutsch Wagram verlegt hat, um überhaupt in Wien spielen zu dürfen. Der eigene Sportplatz ähnelt eher dem Fußballplatz in Alberschwende-Buch, und auch sportlich präsentierte sich Stripfing in dieser Saison bislang noch nicht auf Zweitliganiveau: In den ersten sechs Spielen gab es erst zwei Remis. Vor dem Aufeinandertreffen mit Bregenz lag Stripfing in der Tabelle dennoch voran – weil die vier Bregenzer Unentschieden durch die drei Minuspunkte aufgrund der verspäteten Abgabe der Finanzkennzahlen in der Vorsaison minimiert wurden. 15 Ligaspiele in Serie warteten die Schwarz-Weißen schon auf einen Sieg, eine undankbare Auslosung zum Saisonstart tat ihr Übriges. Gegen Stripfing sollte die Serie enden, was sie nicht tat.

Stripfing kaltschnäuziger
Mit zwei Neuen in der Startelf – Levan Eloshvili und Kapitän Sebastian Dirnberger – schickte Trainer Regi Van Acker das Team auf den Rasen, für Keeper Kilian Kretschmer ging es gegen seinen Ex-Klub.
Bregenz probierte es – im Vergleich zur phasenweise guten Leistung beim 2:2 bei der Admira – wieder vermehrt mit spielerischen Lösungen, hatte mit dem holprigen Rasen und sich selbst aber zu kämpfen. “Wir haben gewusst, dass es ihnen in die Karten spielt, wenn wir lange Bälle spielen, bei den zweiten Bällen sind sie stark. Wir wollten sie ins Spiel kommen lassen, dass sie die Fehler machen – ohne Erfolg”, sagte Dirnberger.

Torchancen waren deshalb Mangelware, Zaizen versuchte es in Minute 17 aus der Distanz, in Minute 32 per Fallrückzieher – beide Male gab es wenig Gefahr. Stripfing versuchte sich gar nicht erst aufs Schönspielen, sah Fouls als probates Mittel an und war wesentlich zielstrebiger. Ein Kopfball in der 5. Minute ging daneben, ein Abschluss von Dario Kreiker traf das Außennetz (13.). In der 22. Minute brachte Kreiker die Niederösterreicher dann aber in Führung, er bekam den Ball an der Strafraumgrenze zugespielt und fackelte nicht lange (22.). “Wir waren in der ersten Halbzeit zu langsam. Mit dem Ball, gegen den Ball, wir haben zu langsam gespielt, uns von ihnen einschläfern lassen. Beim 1:0 stellen wir uns bei einem Einwurf an, da fehlen mir die Worte”, so Dirnberger.
Wenig Brauchbares in Hälfte zwei
Dass die Bregenzer Sieglos-Serie weiter anhalten würde, zeichnete sich in Hälfte zwei früh ab. “In der zweiten Halbzeit probieren wir nochmal alles, aber es hat vorne der letzte Pass gefehlt – und hinten kriegen wir die Tore zu leicht. So kannst du nicht mal da was mitnehmen”, sagte Dirnberger.

Man hatte zwar weiterhin oft den Ball, aber konnte kaum gefährlich werden. Auf der Gegenseite hatte Darijo Pecirep in Minute 51 in zentraler Position keinen Gegenspieler, schloss mit dem ersten Kontakt ab, 2:0. Für die Vorentscheidung reichte Stripfing ein Doppelpass, der eingewechselte Tolgahan Sahin machte das 3:0 (67.), bei Bregenz war der Frust zu spüren. Mit einem Alleingang drängte Johannes Tartarotti auf den Anschlusstreffer, Torhüter Scherf parierte (72.)
“Uns fehlt das Dreckige, dass wir so ein Spiel rüberbiegen, den Sieg einfahren, egal ob wir gut oder schlecht spielen”, brachte es Dirnberger auf den Punkt.
ADMIRAL 2. Liga, 7. Spieltag
SV Stripfing – SW Bregenz 3:0 (1:0)
Wien-Floridsdorf, FAC-Platz; 130 Zuschauer; SR Achim Untergasser
Torfolge: 22. 1:0 Dario Kreiker, 51. 2:0 Dario Pecirep, 67. 3:0 Tolgahan Sahin
Gelbe Karten: Sahin, Scherf (beide Stripfing)
SW Bregenz (4-4-2 Raute): Kretschmer – Marte (77. Mandler), Marceta, Dirnberger, Cotter (77. Vojic) – Rottensteiner, Lars Nussbaumer (80. Umjenovic), Rossi (61. Crnkic)), Tartarotti – Eloshvili (61. Maksimovic), Zaizen