Buchmesse in Dornbirn: “Zeigen, wie viel literarisches Potenzial in Vorarlberg steckt”

Die erste Vorarlberger Buchmesse lockte zahlreiche Besucher nach in den Pfarrhof St. Martin.
Dornbirn Laute Dudelsackklänge hallten letzten Samstag durch den Innenhof der Pfarre St. Martin. Mit dem Einzug der “First Leiblach Valley Pipes and Drums” wurde die erste Vorarlberger Buchmesse stimmungsvoll eröffnet. Der historische Pfarrhof St. Martin am Dornbirner Marktplatz bot den passenden Rahmen für eine Premiere, die zahlreiche Besucherinnen und Besucher anlockte. Zwischen den stuckverzierten Mauern präsentierten heimische Autorinnen und Autoren ihre Werke, lasen aus Büchern und kamen mit dem Publikum ins Gespräch.

Literarisches Potenzial zeigen
Die beiden Schriftstellerinnen Vera Fechtig aus Lochau und Bianca Ender aus Hohenems hatten die Buchmesse initiiert. Ihr Ziel ist es, den kreativen Stimmen der Region mehr Raum zu geben. “Die Idee entstand spontan und die Umsetzung verlief genauso unkompliziert, Bianca war auf Anfrage sofort mit an Bord”, erzählte Fechtig rückblickend. Binnen weniger Monate stand das Programm. “Wir wollten zeigen, wie viel literarisches Potenzial in Vorarlberg und darüber hinaus steckt”, so Fechtig weiter.

Zur Eröffnung sprachen Bürgermeister Markus Fäßler und Erika Kronabitter, Präsidentin von Literatur Vorarlberg. Kronabitter lobte den Mut und die Tatkraft der Initiatorinnen. Gleichzeitig betonte sie, wie wichtig es sei, das Lesen als Kulturgut wieder stärker in den Alltag zu holen. “Lesen erlebt eine Renaissance. Wir müssen die Menschen ermutigen, wieder öfter zu einem Buch zu greifen”, sagte sie. Fäßler ergänzte mit einem Augenzwinkern, dass für die Zukunft “auch mehrere Hallen der Dornbirner Messe” zur Verfügung stünden, sollte die Buchmesse einmal in größerem Rahmen stattfinden.
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Vielfalt an Lesestoff aus dem Ländle
Das Programm der ersten Buchmesse war vielfältig und deckte fast alle literarischen Genres ab: von Kinder- und Jugendbüchern über Biografien bis hin zu Romanen und Ratgebern. Den Anfang machte die Familie Fechtig mit dem Kinderbuch “Urlaub mit dem Wohnmobil”. Es folgten Lesungen von Elisabetha Ottilie Fritz, Isabella Maria Theresia Sonnweber oder Gudrun Fina, die mit “Miruna” einen tiefgründigen Roman vorstellte. Auch Liebesgeschichten hatten ihren Platz, etwa durch Yvonne Schiffer (Mond am Nachthimmel) oder Julia Krieger (Open Heart).

Organisatorin Bianca Ender selbst las aus ihrer Biografie “Hinter den Mauern hat die Sonne auf mich gewartet!”, eine schonungslose Erzählung über persönliche Krisen und den Weg zurück ins Leben. Weitere Höhepunkte waren Marion Crones Kinderbuch “Nachts im Schwimmbad” oder die gemeinsame Lesung von Carmen Franceschini und Andreas Wassner über das Thema “Lebensfreude trotz Krisen”. Zum Abschluss entführte Nicole Stabler das Publikum in die Welt der Romantasy (Wolfsherz), ehe Josef Ambrosch mit seiner Liebesgeschichte “S’agapo – Ein Sommer auf Kos” mediterrane Stimmung in den Saal brachte.

Zahlreiche Besucherinnen und Besucher schlenderten durch die Räumlichkeiten, hörten bei Lesungen zu oder kamen spontan mit Autorinnen und Autoren ins Gespräch. Viele zeigten sich begeistert vom besonderen Ambiente des Pfarrhofs, der mit seiner Geschichte den idealen Ort für eine Veranstaltung dieser Art bot.

Neben den Büchern standen auch die Begegnungen im Mittelpunkt. “Genau das wollten wir erreichen – Literatur sichtbar machen und Menschen miteinander ins Gespräch bringen”, zeigte sich Fechtig begeistert. Die beiden Autorinnen träumen bereits groß, nämlich in Zukunft die Buchmesse auf der Dornbirner Messe zu veranstalten. Der Anfang dazu ist jedenfalls gemacht. cth








