Pinoccio schließt: Diese große Handelskette übernimmt

Ein bekanntes Geschäft in Lustenau verabschiedet sich – und schon bald zieht dort ein neuer Discounter ein, der viele überraschen dürfte.
Darum geht’s:
- Deutscher Discounter eröffnet erste Filiale in Vorarlberg.
- Alle Pinoccio-Mitarbeiter werden übernommen.
- Pinoccio schließt nach 28 Jahren wegen Unrentabilität.
Lustenau Der Discounter Woolworth eröffnet seine erste Filiale in Vorarlberg, und zwar in den Räumen des Spielwarenhändlers Pinoccio in Lustenau, der vor der Schließung steht (die VN berichteten). Die 2200 Quadratmeter große Grundfläche, 24 Parkplätze und die attraktive Lage in unmittelbarer Nähe zum Zentrum haben bereits mehrere namhafte Interessenten angelockt.
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Letztlich fiel die Entscheidung auf den Discounter Woolworth. Der Mietvertrag wurde in dieser Woche unterzeichnet, wie Pinoccio-Inhaber Alexander Schranz und Woolworth-Sprecher Roland Rissel den VN bestätigen. Woolworth wird in Lustenau künftig Haushalts- und Schreibwaren, Dekorationsartikel sowie Produkte für den täglichen Bedarf anbieten. Alle Mitarbeitenden von Pinoccio werden von Woolworth übernommen. Die Schlüsselübergabe findet am 27. Oktober statt.

Nicht mehr rentabel
Trotz rund 140 zahlender Kundinnen und Kunden pro Tag und einem breit gefächerten Sortiment ist das Kinder- und Secondhandgeschäft Pinoccio nach 28 Jahren nicht mehr rentabel. “Die Nebenkosten sind fast um 30 Prozent gestiegen. Hinzu kommt, dass sich das Kaufverhalten der Kunden verändert hat”, erklärt Inhaber Alexander Schranz. Beim Blick durch sein Geschäft, dessen Regale sich Tag für Tag leeren, schwingt Wehmut mit. Nach der Kilbi schließt das bekannte und bei Kindern beliebte Geschäft Pinoccio endgültig seine Türen.

Schließung mit Folgen
Alexander Schranz ist erleichtert, einen Nachmieter gefunden zu haben. Dennoch fällt ihm der Abschied schwer: “Wenn ich jetzt durch das Geschäft gehe, schmerzt es, zu wissen, dass es das alles bald nicht mehr geben wird.” Beim Anblick der Spielwaren, Fahrräder und Skier werden Erinnerungen an viele schöne Momente mit den kleinen Kundinnen und Kunden wach, die er im Laufe der Jahre gesammelt hat. Mit der Schließung verschwindet nicht nur ein Geschäft, sondern auch das Angebot an Secondhand-Artikeln, die Fahrradwerkstatt und der Skiverleih. “Nur noch drei Geschäfte verleihen in der Umgebung Kinderski”, sagt Schranz. Er hatte noch in der vergangenen Saison den Skiverleih am Bödele aufgekauft, dadurch gibt es auch im Skigebiet kein Verleihangebot. “Wir waren hier sehr breit aufgestellt, doch leider hat es nicht gereicht”, resümiert er. Viele Kundinnen und Kunden zeigen sich bestürzt über die Schließung. “Die Mitarbeiter und ich und auch einige Kundschaften haben gemeinsam geweint. Doch das hilft alles nichts. So kann es nicht weitergehen”, sagt er.

Letzter Auftritt auf der Kilbi
Auf der Lustenauer Kilbi zieht der Stand von Pinoccio jedes Jahr zahlreiche Kinder an, die dort ihr “Kilbigeld” ausgeben. Dies erhalten die Kinder traditionell für diesen Tag von ihren Eltern und Großeltern. Würde dort ein Spielwarenstand fehlen, wäre das für viele Kinder schade. “Ich habe mit der Gemeinde vereinbart, dass wir heuer zum letzten Mal dabei sind, jedoch in Kooperation mit der Spielewelt in Feldkirch”, berichtet Schranz. Für die Lustenauer Kinder ist der Spielwarenverkauf auf der Kilbi in diesem Jahr also noch gesichert. Wer im kommenden Jahr beim größten Volksfest Österreichs den Spielwarenstand übernimmt, bleibt abzuwarten. BVS

