Wie Peter Pepe Pregler zum Käsdönnala-Platzhirsch in Lustenau aufstieg

31 Jahre gibt es den geselligen Bäcker als selbstständiger Unternehmer schon. Und er ist motivierter denn je.
Lustenau Das Bäckersterben in Vorarlberg gehört zu den traurigen Gegenwartskapiteln der Vorarlberger Gewerbegeschichte. Wie schön, dass es da die Ausnahmen von der Regel gibt. Zum Beispiel Peter Pregler aus Lustenau, der sich als innovativer Vertreter seines Fachs in der Region einen Namen gemacht hat. Der Name “Pepe” steht schon längst für ein uriges Stück Lustenau, aber vor allem für Brot, Gebäck und immer mehr für die Lustenauer Volksnahrung: Käsfladen, auch Käsdönnala genannt.

20 Jahre Kilbi-Boykott
Auf der Kilbi wird der 54-Jährige seine Köstlichkeit wohlfeil bieten und dafür sorgen, dass eines der Markenzeichen des Lustenauer Volksfests tatsächlich auch lustenauerisch bleibt. “20 Jahre durfte ich nicht auf die Kilbi. Weil es da eben die zwei etablierten Käsfladenmacher Wund und Aicher gab. Man sagte mir damals: ‚Dich braucht es da nicht mehr.‘” Aus Trotz blieb Pepe lange Jahre dem größten Volksfest fern. Er, der sonst so umgänglich, gesellig und lebensfroh ist. Früher spielte er Eishockey, Fußball, fuhr Motorrad, ist noch immer in verschiedenen Jasserrunden. Und wenn’s von dort für seine Kumpel nach Hause geht, geht’s für ihn in seine Backstube Ecke Jahnstraße/Tavernhofstraße.

Auch ein Konditor
Bäcker wurde Pepe, “weil ich nach meinem Schulabschluss nur in einer Bäckerei eine Lehrstelle bekam.” Nach der Lehre arbeitete er kurz in der Schweiz. “Aber die haben mich dort wie einen ungeliebten Ausländer behandelt.” Zurück ging’s nach Lustenau in verschiedene Betriebe, ehe er beim Hofer Beck den Meister machte und zwischendurch im Dornbirner Interspar auch das Handwerk des Konditors bis zum Meisterabschluss lernte.

1994 wagte Peter Pregler, damals 23 Jahre jung, den Sprung in die Selbstständigkeit. Ein harter Weg, gepflastert auch mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und anderen Widrigkeiten. Doch Pepe, der Kämpfer, ließ sich nie unterkriegen. Er stand immer wieder auf, behauptete sich mit Innovationen am Markt auch gegen die Großen der Branche. Sei es die Sonntagsöffnung (“Ich war der Erste in Lustenau”), die gefüllten Party-Brezel, die Kooperation mit Vereinen – Pepe kam stets mit etwas Neuem, wenn eine frühere Innovation alt wurde.

Birnenbrot nach Leipzig
Seit einiger Zeit hat er mit dem Export seines köstlichen Birnenbrotes nach Leipzig ein neues Geschäftsfeld aufgetan, dazu kommt der Schwerpunkt Käsfladen, in dem er sich nach dem Ende von Aicher und Wund zum Platzhirschen etablieren will. “Mir taugt mein Job nach 30 Jahren mehr denn je. Ich hab’ ein super Team von 20 Mitarbeitern um mich herum. Ich verstehe mich dort nicht als Befehlsgeber, sondern als Kumpel.”

Die ungewöhnlichen Arbeitszeiten hat der vierfache Familienvater für sich schon längst als Bonus interpretiert. “Ich bin am Tag flexibel, schlafe, wenn es gerade passt. Und ich schlafe immer gut”, meint er mit einem Augenzwinkern.

Pepe soll als Bäckerei auch nach der Pensionierung seines Gründers weiterleben. Mit dem jungen Dominik Fitz steht ein Nachfolger bereit. Doch bis dahin wird Peter Pregler selbst noch einige Jahre hochmotiviert in seiner Backstube stehen.
Peter Pregler
Geboren: 3. Juli 2971
Wohnort: Höchst
Beruf: Bäcker und Konditor
Familie: Vier Kinder, drei Enklel
Hobbys: Geselligkeit, Motorradfahren
Lieblingsspeise: Wiener Schnitzel