Ein Stück Heimat auf dem Lustenauer Kermes

Der Herbst-Kermes in Lustenau vereinte Kulinarik, Gemeinschaft und soziales Engagement.
Lustenau So weit das Auge reichte, lockte der Herbst-Kermes der Atib Lustenau mit einer Vielzahl türkischer Köstlichkeiten zahlreiche Besucherinnen und Besucher an, auch aus den umliegenden Gemeinden. “Für uns ist die Kermes ein Fest des Essens, bei dem wir zusammenkommen, uns austauschen und Spezialitäten aus der Türkei genießen”, erklärt Nihal Tas von Atib Lustenau. Nach dem Freitagsgebet wurde das Fest offiziell eröffnet. Bis Sonntagabend um 20 Uhr ließen sich die Gäste traditionelle Gerichte schmecken und freuten sich, bei strahlendem Wetter viele Bekannte zu treffen und gemeinsam Zeit zu verbringen.

Aufwendige Vorbereitungen
Damit ein so großes Fest reibungslos abläuft, sind umfangreiche Vorbereitungen nötig. “Wir kochen ein traditionelles Gericht, das es am Schwarzen Meer gibt: In Mehl gewendete und in Öl gebackene Sardinen”, berichtet Nihal Tas. Da die Zubereitung aufwendig ist und der Geruch in der Wohnung intensiv, wird dieses Gericht selten zu Hause gekocht. Für das Fest haben die Frauen der Atib insgesamt 210 Kilogramm Sardinen geputzt, ausgenommen und vorbereitet, sodass sie frisch serviert werden konnten. Eine weitere Gruppe widmete sich dem Backen von Lahmacun, der beliebten türkischen Pizza. “Wenn uns etwas ausgeht, kaufen wir am Samstag nach, damit wir unsere Gäste auch am Sonntag verwöhnen können.” Neben Sardinen und Lahmacun standen Adana-Spieße, Akçaabat Köfte – türkische Hackfleischlaibchen –, Kebab und Pirzola (Lammkoteletts) auf dem Speiseplan. Auch hausgemachte Süßspeisen wurden in großer Vielfalt und zu günstigen Preisen angeboten. “Die Kermes soll für alle leistbar sein”, betont Nihal Tas.


Treffpunkt für Jung und Alt
“Ich bin Vorstandsvorsitzende der jugendlichen Mädchen bei Atib Dornbirn, für uns war klar, dass wir heute nach Lustenau kommen”, sagt Besucherin Irem Altay. Sie freut sich auf türkische Spezialitäten in bester Gesellschaft von Freunden und Bekannten. Nicht nur das Essen sei ein Highlight, auch der Schmuckstand von Serpil sei für viele Besucherinnen und Besucher ein Muss. “Am Haushaltsstand findet man vieles für den eigenen Bedarf”, ergänzt sie.

StoP – Partnergewaltprävention vor Ort
Erstmals war auch das “Wohnzimmer” von StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt – auf der Kermes vertreten. “Ich war bereits auf drei Märkten am Kirchplatz und möchte mit meiner Anwesenheit zu Hilfsbereitschaft und Zivilcourage aufrufen”, erklärt Tamara Gallaun, Koordinatorin des Projekts in Lustenau. Viele Menschen bekommen mit, dass in ihrem Umfeld Gewalt geschieht. “Wichtig ist, einzuschreiten und zu helfen. An unserem Stand informieren wir, wie das möglich ist”, betont sie. Auch Halil Ilgec, Obmann des Ausschusses für Gesellschaft und Zusammenleben, besuchte die Kermes und den Stand von StoP.

Einnahmen für den Moscheebau
Die Erlöse des Festes fließen in den Bau der neuen Moschee und unterstützen damit die Finanzierung dieses großen Bauprojekts. Zusätzlich konnten Besucherinnen und Besucher direkt auf der Kermes für das neue Gemeindezentrum spenden. BVS







