Lehrlingsmesse am See: “Komm an Bord und starte deine Zukunft”

Lehrlingsmesse am See begeistert Jugendliche, Eltern und Besucher.
Bregenz Zwei Schiffe, Hunderte neugierige Jugendliche und jede Menge Zukunftschancen: Die Lehrlingsmesse am See hat am Mittwoch den Bregenzer Hafen in ein schwimmendes Berufsorientierungszentrum verwandelt. Unter dem Motto “Komm an Bord und starte deine Zukunft” präsentierten Vorarlberger Unternehmen ihre Ausbildungsangebote – und luden die Jugendlichen ein, in die Berufswelt einzutauchen.

Neue Perspektiven
“Das Arbeitsklima bei uns ist sehr gut, wir machen Ausflüge, Kennenlerntage usw.”, sagen die zwei Lehrlinge Aaron Auzinger und Johannes Fill-Bliem, beide im 2. Lehrjahr bei Doppelmayr. Sie informieren heute am Stand der Firma über die Ausbildungsberufe. “Wir wollen den interessierten Jugendlichen eine Perspektive geben, und das ist besser, wenn man es von Lehrlingen selbst hört”, sagt Johannes. Aaron ergänzt: “Mir macht die Ausbildung sehr viel Spaß – man lernt sehr viel und die Ausbildner sind cool.”

Der 14-jährige Elias Alber gibt offen zu: “Ich schwanke noch zwischen Koch und Maschinenbau. Bevor ich mich entscheide, will ich unbedingt schnuppern.” Seine Eltern, Martin und Maria Alber, nehmen es gelassen: “Die Entscheidung muss unser Sohn treffen – wir unterstützen ihn, egal wie er sich entscheidet.” Mutter Maria betont weiters: “Die Jugendlichen wissen mit 14 Jahren oft nicht, was für sie infrage kommt, daher ist es umso wichtiger, dass solche Veranstaltungen gemacht werden.”

“Bei der Firma Faigle möchte ich unbedingt schnuppern”, erzählt Ezgi vom Poly Bregenz voller Begeisterung. “Die Firma hat einen guten Ruf und Teamarbeit ist mir sehr wichtig.” Sie interessiert sich für den Beruf zur “Zerspanungstechnikerin”. “Ich bin handwerklich geschickt und mag Metallarbeiten.” Ihre Freundin Sude zieht es mehr in den Kunststoffbereich. Ausbildungsleiterin Nur Kübra Dilalan betont, dass im letzten Jahr sehr viel im Bereich Lehrlingsausbildung investiert wurde. Von neuer Werbung bis zu einem neuen Ausbildungsteam hat sich bei Faigle einiges getan. “Ich arbeite gerne mit den jungen Menschen und freue mich, ihre Entwicklung beobachten zu können.”

Eigeninitiative vor
Dass es bei der Berufswahl nicht nur um Technik oder Handwerk, sondern auch um persönliche Eigenschaften geht, unterstreichen die Ausbilder. “Ohne Selbstständigkeit und Eigeninitiative schafft man es nicht weit”, sagt Jens Kaffenberger von Gebrüder Weiss. “Ich war kein guter Schüler in der Handelsschule, habe dann aber mit 1,0 Notenschnitt die Lehre abgeschlossen”, so der junge Mann stolz, der jetzt selbst Lehrlinge im IT-Bereich ausbildet.

Zeig was du kannst
Jeremy Hüttl vom Autohaus Rudi Lins sagt: “Wir brauchen Lehrlinge, die verlässlich sind und präzise arbeiten. Zeigt beim Schnuppern Interesse, lasst das Handy in der Hosentasche und zeigt, was ihr draufhabt, dann seid ihr dabei”, erklärt der motivierte Lehrling den beiden Jungs Alexandro und Adrian, die es in den Kfz-Bereich zieht.

Auch Miriam Höfle und Meryem Durdu sind begeistert: “Hier können wir endlich direkt fragen, was uns interessiert – und wir merken gleich, ob uns ein Beruf anspricht oder nicht.”

Direkter Austausch
Am Ende des Messetages gingen viele Jugendliche mit neuen Eindrücken, klareren Vorstellungen – und mit Kontakten für Schnupperstellen oder Bewerbungen von Bord. Organisatorin Sophia Gächter, die jedes Jahr vier Lehrlingsmessen in Vorarlberg betreut, zieht ein positives Fazit: “Wir sehen, wie wichtig dieser direkte Austausch ist. Hier entsteht der erste Schritt in die berufliche Zukunft vieler Jugendlicher.” SIB






