“Zahl an Fahrgästen zurückgegangen” – Taxiunternehmer wünscht jährliche Tariferhöhung

Nachdem die Taxitarife vergangenes Jahr um 25 Prozent gestiegen sind, steht bei der Fachgruppe jetzt die nächste Anpassung zur Diskussion.
Darum geht’s:
- Dieses Jahr soll keine Tarifanpassung erfolgen.
- Generelle Neufassung des Tarifsystems durch Wirtschaftskammer geplant.
- Taxiunternehmer verzeichnet Fahrgast-Rückgang.
Von Katja Grundner
Schwarzach Vor einem Jahr wurden die Taxipreise um 25 Prozent angehoben. Heuer soll es keine Tarifanpassung geben. Allerdings plant die Wirtschaftskammer Vorarlberg eine generelle Neufassung des Tarifsystems.
Umstrukturierung
Die Kosten einer Taxifahrt sind in der Tarifverordnung festgelegt und werden vom Land geregelt. Anregungen für Änderungen kommen grundsätzlich von der Wirtschaftskammer, konkret von der Fachgruppe Beförderungsgewerbe mit Pkw. „Wir haben uns vergangenes Jahr mit Landesrat Marco Tittler darauf geeinigt, alle zwei Jahre eine Indexierung zu machen“, sagt Matthias Mayr, Geschäftsführer der Fachgruppe. Demnach wäre dieses Jahr keine geplant. Doch das Tarifsystem an sich soll umstrukturiert werden. „Es ist sehr kompliziert, wir möchten es vereinfachen.“
Die Gemeinden Lech, Klösterle und Mittelberg sind aufgrund ihrer geografischen Lage von der Tarifverordnung des Landes ausgenommen. In diesen Gemeinden kann der Tarif zwischen Taxiunternehmen und Fahrgäste frei vereinbart werden.
Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vorarlberger Taxiunternehmen wird sich übernächste Woche zum ersten Mal treffen, um über eine Neufassung zu sprechen. Nach einer Einigung wird das Ergebnis mit dem inzwischen zuständigen Landesstatthalter Christof Bitschi diskutiert. In ein bis zwei Monaten erwartet Mayr erste Ergebnisse.
Zahl der Fahrgäste zurückgegangen
Ein Taxiunternehmer aus dem Unterland, der anonym bleiben möchte, wurde seit der Tariferhöhung um 25 Prozent oft von Fahrgästen darauf angesprochen. „Ich habe geantwortet, dass wir davor ein paar Jahre lang keine Anpassung hatten. Deshalb war es plötzlich so viel.“ Manche zeigten Verständnis dafür. Doch die Zahl an Fahrgästen sei in seinem Unternehmen seit vergangenem Jahr zurückgegangen. „Grund dafür ist aber nicht nur die Preiserhöhung, sondern auch die aktuelle wirtschaftliche Lage.“ Aus Sicht des Taxiunternehmers wäre eine jährliche Tarifanpassung angebracht. Zum einen aufgrund der eigenen finanziellen Lage und zum anderen, weil dies dazu beitragen könnte, dass die Preissteigerung für die Fahrgäste weniger spürbar ist.
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Die Arbeiterkammer kritisiert die 25 Prozent Tariferhöhung des vergangenen Jahres als zu hoch und schwer leistbar – es bestehe die Gefahr, dass Taxifahren zu einem Luxus werde. Der Taxifahrer entgegnet darauf: „Den Führerschein zu verlieren ist ein Luxus.“ Etwa ein Drittel seines Einkommens erzielt er in der Abend- und Nachtszene; ein weiteres Drittel mit Krankentransporten.
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(VN)