Verbotene Bücher stehen in Dornbirn im Fokus

VN / HEUTE • 16:13 Uhr
Die Stadtbibliothek Dornbirn beteiligt sich zum ersten Mal aktiv an der „Banned Books Week.
Die Stadtbibliothek Dornbirn beteiligt sich zum ersten Mal aktiv an der “Banned Books Week”.Carmen Thurnher

Stadtbibliothek Dornbirn startet erstmals eigene Banned Books Week.

Dornbirn Am Freitag, 3. Oktober, eröffnet die Stadtbibliothek Dornbirn um 19 Uhr eine Ausstellung zur internationalen Banned Books Week. Damit beteiligt sich die Bibliothek erstmals an der seit 1982 bestehenden Initiative, die auf die Problematik verbotener und verbannter Bücher aufmerksam macht. Bis 18. Oktober sind zudem Arbeiten von Schülerinnen und Schülern der HTL Dornbirn und des BORG Schoren zu sehen, die sich mit dem Thema Zensur und Literaturverbot auseinandergesetzt haben.

Die Banned Books Week wurde von der US-amerikanischen Bibliothekarin Judith Krug ins Leben gerufen. In den USA werden jährlich Hunderte Beschwerden eingereicht, um bestimmte Werke aus Bibliotheken zu entfernen. Gründe sind etwa explizite Darstellungen von Sexualität oder Gewalt, Thematisierung von Homosexualität, Drogen oder Suizid sowie vulgäre Sprache. Auch Klassiker der Weltliteratur geraten immer wieder ins Visier. Werke von Ernest Hemingway oder George Orwell standen bereits auf den Listen, ebenso wie die Harry-Potter-Reihe, die weltweit zu den am häufigsten beanstandeten Büchern zählt.

Eigene Meinung bilden

Mit der Ausstellung will die Stadtbibliothek nicht nur auf diese Entwicklungen hinweisen, sondern auch dazu anregen, selbst einen Blick in solche Werke zu werfen und sich eine eigene Meinung zu bilden. “Wir möchten die Besucher animieren, Bücher von den Banned-Books-Listen zur Hand zu nehmen und sich mit ihren Inhalten kritisch auseinanderzusetzen”, so Peter Ladstätter vom Stadtbibliotheks-Team.

Ein Schwerpunkt liegt auf der Zusammenarbeit mit Jugendlichen. Schülerinnen und Schüler der HTL Dornbirn beschäftigten sich fächerübergreifend mit drei Werken: Angie Thomas’ “The Hate U Give”, Ray Bradburys “Fahrenheit 451” und Erich Maria Remarques “Im Westen nichts Neues”. Auch das BORG Schoren griff die Thematik auf. Die Jugendlichen präsentieren bei der Ausstellung ihre Ergebnisse – von Recherchen zum weltweiten Bücherverbot bis zu eigenen Reflexionen über den Wert von Literaturfreiheit.

Die Ausstellung ist vom 3. bis 18. Oktober während der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek zugänglich. Der Eintritt ist frei, Anmeldung zur Eröffnung am 3. Oktober per Mail an stadtbibliothek@dornbirn.at oder telefonisch unter 05572/306–4820 möglich. cth