Eine Polizeiinspektion weniger in Vorarlberg

VN / HEUTE • 10:15 Uhr
Eine Polizeiinspektion weniger in Vorarlberg
Die Polizei in Sulz zieht um. VN

Künftig gibt es im Rheintaler Vorderland eine Polizeiinspektion weniger.

Rankweil, Sulz “Sie finden die Polizei zu den Amtszeiten von 08.00 – 18.00 Uhr bei der Polizeiinspektion Rankweil, Bahnhofstraße 1 in 6830 Rankweil!”, informiert ein Aushang an der Tür der Polizeiinspektion Sulz. Am Montag wird diese Zusammenlegung offiziell bekannt gegeben, die Landespolizeidirektion lädt gemeinsam mit den Bürgermeistern von Rankweil und Sulz wie auch Sicherheitslandesrat Daniel Allgäuer zur Informationsveranstaltung nach Rankweil. Künftig gibt es damit zwischen dem Kummenberg und Rankweil keinen Polizeiposten mehr.

Eine Polizeiinspektion weniger in Vorarlberg
Per Aushang werden die Besucher über den neuen Standort informiert. VN

Zukunft gestalten – Polizei Vorarlberg vereint Standorte
für mehr Effizienz und Leistungsfähigkeit.

Am 6. Oktober 2025, um 15 Uhr, findet dazu auf dem Marktplatz in Rankweil eine Informationsveranstaltung statt.

Die Bediensteten der Polizeiinspektion Rankweil stehen den Bürgerinnen und Bürgern im Anschluss als Ansprechpartner für sicherheitsrelevante Themen zur Verfügung. Für musikalische Unterhaltung sorgt die Polizeimusik Vorarlberg.

“Wie aus Polizeikreisen zu erfahren ist, gibt es aufgrund des massiven Personalmangels bei der Polizei jetzt offensichtlich sogar Pläne für die Schließung mehrerer Polizeidienststellen in Vorarlberg”, warnte FPÖ-Klubobmann Christoph Bitschi im April vergangenen Jahres und forderte Gegenmaßnahmen. Die Polizei dementierte. Man plane keine Schließungen, sondern eine verstärkte Zusammenarbeit und gemeinsame Planungen benachbarter Inspektionen, um die vorhandenen Ressourcen zu bündeln. Und auch nun betont die Landespolizeidirektion Vorarlberg gegenüber den VN, dass nicht von einer Schließung die Rede sein könne. Die Zahl der Planstellen bleibe unverändert, es werde keine Polizistin und kein Polizist weniger im Vorderland im Einsatz sein.

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Allgäuer: Präsenz über Postendichte

Eineinhalb Jahre später wechselten die Freiheitlichen von der Oppositions- auf die Regierungsbank, mit Daniel Allgäuer stellen sie selbst den Sicherheitslandesrat. “Mir ist es ein wichtiges Anliegen, die Sicherheit in allen Regionen bestmöglich gewährleistet zu wissen”, betont Allgäuer gegenüber den VN. Er betont die Nachteile von vielen kleinen Inspektionen, wenn für den Nachtdienst nur zwei Beamte zur Verfügung stünden: Bei einem Einsatz könne dann nur einer hinausfahren, der andere verbleibe allein auf dem Posten. Sicherheit für alle Beteiligten sehe für ihn anders aus.

“Mir ist es wichtiger, dass wir die Präsenz vor Ort erhalten”, fasst Allgäuer seinen Forderungskatalog zusammen. “Um unsere hohe Aufklärungsquote zu sichern, braucht es motivierte Beamte, die präsent sind.” Sprich, bei der Zusammenlegung zweier Dienstposten dürfe keine Dienststelle, sprich Polizeibeamte, wegfallen. Mit größeren Diensteinheiten lassen sich Weiterbildungen, Krankenstände und Karenzzeiten besser kompensieren, sieht Allgäuer gute Argumente für Zusammenlegungen – die jedoch im Einzelfall zu prüfen sind. Er wünscht sich daher eine entsprechende Begleitung und Kommunikation mit den Standortgemeinden und deren Bevölkerung.

Polizei soll Pläne präsentieren

Ob weitere Zusammenlegungen anstehen, lasse sich derzeit noch nicht sagen. Entsprechend habe Allgäuer Landespolizeidirektorin Uta Bachmann zu einem Treffen mit den Sicherheitssprechern der Landtagsparteien eingeladen, um weitere mögliche Strukturreformen vorzustellen und zu diskutieren.

Eine Polizeiinspektion weniger in Vorarlberg
Die Polizeiinspektion im Zentrum von Sulz. VN

Und in Sulz selbst? Der Posten liegt nahe am Rathaus, im selben Gebäude sind mehrere Unternehmen wie auch eine Bank. “Wenn jemand vor der Tür stand und zur Polizei will, ist gleich einmal eine Streife da”, räumt eine Verkäuferin vor Ort ein. Auch sonst hatte sie früher nicht den Eindruck, dass der Posten schlecht besucht gewesen sei. Ihr Wunsch: “Zumindest das Polizei-Schild sollte hängen bleiben. Man fühlt sich da schon besser”, wünscht sie Präsenz.

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