Zwei Mütter schlagen Alarm – wegen dem, was ihre Kinder am Spielplatz vorfinden

“Wir müssen ständig aufpassen, was die Kinder anfassen” –
warum zwei Mütter beim Spielplatzbesuch in Wolfurt zunehmend nervös sind.
Wolfurt Rebekka Hämmerle (41) und Katalin Rekla (42) kommen oft mit ihren fünfjährigen Kindern hierher – zum Spielplatz an der Ach, gleich hinter dem Wasser. Ein Ort, den sie mögen. Wegen der Rutschen, der Klettergeräte, der Natur rundherum.

Doch statt unbeschwertem Spiel ist oft höchste Aufmerksamkeit gefragt. “Die Kinder greifen nach allem, was am Boden liegt – und das ist leider oft Müll”, sagt Rebekka Hämmerle.
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Einmal, sagt Hämmerle, habe ein Kind sogar einen Zigarettenstummel in den Mund genommen. “Das ist einfach eklig”, erzählt sie – und man hört den Ekel noch in der Stimme.
Auch Katalin Rekla kennt die Sorge: “Wir schauen ständig, was die Kinder anfassen, wo sie hinlaufen. Das ist einfach schade – ein Spielplatz sollte ein sicherer Ort sein.”

Verbotsschilder statt Rauchen
Vor allem rund um die Sitzbänke und Tische sei das Problem deutlich sichtbar, erzählen die beiden Frauen. Dort, wo Eltern eigentlich verschnaufen sollten, liegen stattdessen unzählige Zigarettenstummel. Und oft, sagen sie, sitzen Erwachsene sogar direkt neben den Spielgeräten und rauchen.
“Man kann sie nicht einmal darauf hinweisen – weil es hier kein Rauchverbot gibt”, sagt Rebekka Hämmerle. “Wenn es ein Gesetz gäbe, würden wir auch den Mut haben, Leute freundlich darauf hinzuweisen”, meint Hämmerle.

Wer die Stummel und den Müll hinterlässt, lässt sich schwer sagen – das betonen beide Mütter. “Wir sehen oft Gruppen, aber wer den Dreck hinterlässt – das ist schwer zu sagen”, so Hämmerle.
Wunsch nach mehr Kontrolle und Reinigung
Doch es geht nicht nur ums Rauchen. Auch bei der Pflege des Platzes sehen die beiden Mütter Nachholbedarf. Auch zwischen den Spielgeräten liegt immer wieder verstreuter Müll. Bonbonpapier, Plastikreste, manchmal sogar Glasscherben. “Es müsste öfter kontrolliert und gereinigt werden. Wenn die Bänke regelmäßig sauber gemacht würden, sähe es gleich anders aus”, sagt Rekla.

Trotz allem wollen sie weiterhin kommen. Wegen der Kinder, wegen des Flusses, wegen der Spielgeräte. Aber eben nicht mehr ganz unbeschwert.
“Es ist wirklich ein schöner Platz”, sagt Rebekka Hämmerle. Dann fügt sie leise hinzu: “Aber er könnte so viel besser sein – wenn man einfach ein bisschen mehr darauf achten würde.”
Die Gemeinde setzt auf Bewusstsein statt Verbote
Die Marktgemeinde Wolfurt verweist auf bestehende Maßnahmen. „Der Spielplatz an der Ach wird von unserem Bauhof dreimal pro Woche kontrolliert und von jeglichem Abfall befreit“, erklärt Tina Hütterer von der Gemeinde auf Anfrage von VOL.AT. In den Sommermonaten erfolgen zusätzlich auch am Wochenende regelmäßige Kontrollen – bei guter Witterung sogar am Samstag und Sonntag.

Ein generelles Rauchverbot auf allen öffentlichen Spielplätzen ist derzeit nicht vorgesehen. An Spielplätzen, die sich in unmittelbarer Nähe von Schulen oder Kindergärten befinden, gilt jedoch laut Gesetz bereits ein Rauchverbot. „Da unsere Hinweisschilder überarbeitet werden, soll dort künftig auch die Bitte um Rauchverzicht und Rücksichtnahme ergänzt werden“, so Hütterer. Die konsequente Durchsetzung eines Rauchverbots sei schwierig, daher appelliere man an die Eigenverantwortung der Spielplatzbesucherinnen und -besucher.