“Wissenschaft schmackhaft machen” – Ansteckende Begeisterung eines Hochschullehrers

Mit leidenschaftlichem Eifer versucht Peter Jäger, die Neugier bei den Studierenden zu fördern.
Darum geht’s:
- Peter Jäger ist Hochschullehrer an der FHV.
- Er fördert Neugier und kritisches Denken bei Studierenden.
- KoPAL-Konferenz als ein zentrales Projekt von Jäger.
Von Katja Grundner
Dornbirn Peter Jäger gehört zu den wenigen Menschen, die in ihrem Beruf ihre Leidenschaft gefunden haben. Er ist Hochschullehrer im Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege an der Fachhochschule Vorarlberg (FHV) in Dornbirn sowie Lehrgangsleiter der Weiterbildung für Praxisanleitung. Außerdem ist er Mitorganisator der jährlichen „Konferenz der Praxisanleiter:innen“ (KoPAL), die am Mittwoch stattfindet. Hinter seiner Motivation für die Arbeit steckt unter anderem viel Neugier. Diese zieht sich durch sein ganzes Leben und möchte er auch in den Studierenden fördern.

Stetige Weiterbildung
Begonnen hat Jägers Laufbahn im Jahr 2005 als Gesundheits- und Krankenpfleger. Zwei Jahre später begann er im Zuge dessen, Auszubildende und Studierende in der Praxis anzuleiten. „Das machte mir unglaublich viel Spaß“, erinnert sich der 44-Jährige. „Es ist sehr bereichernd für mich, die Lernenden für den Beruf zu begeistern und sie so zu begleiten, dass sie schlussendlich bestmöglich für die Praxis gerüstet sind.“

In den folgenden zwei Jahrzehnten bildete er sich kontinuierlich neben der Arbeit weiter: von einer Weiterbildung für Wundmanagement bis hin zum Bachelor in Pflegepädagogik und einem Master in Pflegewissenschaft. Die Leidenschaft für sein Berufsfeld schöpft er aus dem spannenden Bezug zu Menschen und der großen Vielfalt der Tätigkeit.
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„Wie ein Baby von mir“
Das Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege gibt es in Dornbirn seit 2018. In diesem Jahr begann Jäger, als Praxiskoordinator des Studienganges tätig zu sein und gestaltete damit die Praxis des Studiums aktiv mit. Der Praxisanteil der Ausbildung liegt bei 50 Prozent und ist somit von zentraler Bedeutung. Umso wichtiger ist die enge Verbindung und Zusammenarbeit mit den Praxisanleitern der Institutionen, zum Beispiel durch die einjährige Weiterbildung für Praxisanleiter oder die halbtägige KoPAL. Letzteres ist „wie ein Baby von mir“, sagt der Dornbirner schmunzelnd. Einerseits geht die Geburtsstunde der Konferenz auf das Jahr 2018 zurück, als Jäger sie mitinitiiert hat. Und zweitens sieht er im Rahmen davon viele Praxisanleiter wieder, die er als Lehrgangsleiter in der Weiterbildung für Praxisanleitung ausgebildet hat.

Die KoPAL ist eine Fachkonferenz für Praxisanleiter im Gesundheitswesen. Sie soll den fachlichen Austausch fördern, über Neuerungen aus der Hochschule informieren und durch Vorträge zur Fortbildung beitragen. Wie die Weiterbildung für Praxisanleiter richtet sich die KoPAL an Anleiter aus verschiedenen Qualifikationsstufen, die wiederum Lernende mit unterschiedlichem Ausbildungsniveau begleiten.

Neugier fördern
Vor drei Jahren wechselte Jäger innerhalb der FHV von der Praxiskoordination zur Lehrtätigkeit. Am liebsten unterrichtet er Wundmanagement und wissenschaftliches Arbeiten. Bei Letzterem weiß er, dass viele Studierende nur wenig Begeisterung dafür aufbringen können: „Es ist eine spannende Herausforderung, ihnen dieses wichtige Fach möglichst schmackhaft zu machen.“

Doch Jäger will bei den Studierenden nicht nur Begeisterung wecken, sondern auch kritisches Denken anregen. „Es ist schön zu sehen, wie sie mit der Zeit wachsen, also Dinge immer mehr hinterfragen, reflektierter werden und eine Neugier entwickeln.“ Er betont, dass jedes Kind von Natur aus neugierig sei, doch viele diese Eigenschaft im Laufe der Zeit verlieren. Während er dies bei den Studierenden fördern und gegebenenfalls wieder wecken möchte, bemüht er sich, sie bei seinen zwei jungen Söhnen möglichst zu erhalten.
Zur Person:
Peter Jäger, Hochschullehrer im Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege an der FHV in Dornbirn sowie Lehrgangsleiter der Weiterbildung für Praxisanleitung
- Geboren: 25. März 1981
- Wohnort: Dornbirn
- Familie: Verheiratet und zwei Söhne im Alter von zwei und vier Jahren
- Hobbys: Reisen, Gitarre spielen, Lesen und Schreiben
- Lebensmotto: „Wer neugierig bleibt, bleibt lebendig“
(VN)