Ein Raum voller Geschichte: Welche Schätze sich im neuen Museumsdepot der Stadt Bludenz verbergen

Im neuen Museumsdepot der Stadt Bludenz lagern 1500 historische Objekte. Archivar Stefan Stachniß zeigt einige von ihnen.
Bludenz Im Untergeschoss der neuen „Schule im Park“ zeigt Archivar Stefan Stachniß die historischen Schätze von Bludenz. Denn hier befindet sich das Museumsdepot der Stadt. Mehr als 1500 Objekte sind hier gelagert: Bilder, Fahrräder, Truhen, Geschirr und vieles mehr.


Die Gegenstände wurden zuvor an mehreren Orten aufbewahrt, meist in beengten Räumlichkeiten. „Die Platzverhältnisse waren nicht optimal“, räumt Stachniß ein. Man habe die Dinge möglichst platzeffizient gelagert. Warum die Gegenstände nicht im Stadtmuseum ausgestellt sind, hat einen einfachen Grund: Das Museum am Oberen Tor hat sich 2022 mit einem neuen Konzept neu ausgerichtet. Die Ausstellung wurde auf einen Umfang reduziert, den das Gebäude auch fassen kann. Im Oberen Tor liegt der Fokus auf dem Spätmittelalter und der Neuzeit. Den einzelnen Museumsstücken wurde mehr Raum gegeben, sich zu entfalten.


Das neue Museumsdepot ist als Schaudepot gedacht, das im Rahmen einer Führung besichtigt werden kann. Die Lagerbedingungen seien hier ideal. Die Temperatur sollte stets zwischen 18 und 19 Grad liegen, die Luftfeuchtigkeit bei 50 Prozent. „Ein gleichbleibendes Klima ist für den Erhalt des Kulturguts sehr wichtig“, sagt Stachniß. Neben einem Schwerlastregal können die Objekte auch im Planschrank, auf dem Bildgitter oder im Rollregal gelagert werden. Jetzt könne man die einzelnen Objekte erstmals sichtbar machen, freut sich Stefan Stachniß. Das sei zuvor nicht möglich gewesen.



700 bis 800 kleine Gegenstände, von Schlössern, Hobeln, bis zu den archäologischen Fundstücken wie Münzen, Lanzenspitzen usw. finden sich hier. „Die Kleinteile summieren sich“, sagt Stachniß. Hinzu kommen 500 bis 600 Bilder. „Ein Großteil ist schon inventarisiert“, zeigt sich Stachniß zufrieden. „Mit dem neuen Depot wird es möglich, die Inventarliste zu vervollständigen und aktualisieren.“ „Wir haben durchaus spannende, historisch wertvolle Objekte, die bis zu 500 Jahre alt sind.“ Manche davon seien mehrere Tausend Euro wert. Der Archivar nennt eines der ältesten Porträts eines Bludenzers sowie Bilder des Künstlers Jakob Jehly, die von historischer Bedeutung sind.


Seit der Heimatschutzbewegung in den 1920er-Jahren sammelt die Stadt solche Objekte unterschiedlichster Herkunft. Das Scheibenschleifgerät etwa, das vor zwei Jahren in die Sammlung übernommen wurde, wurde aus dem Trentino nach Bludenz gebracht. Es ist 170 Jahre alt und funktioniert immer noch. Ebenfalls besonders sind die Zunfttruhe, das Hochrad, die Spieluhr und das Spinett. „Das Sammeln zählt zu den Aufgaben eines Museums“, betont Stachniß, weshalb im Museumsdepot auch noch Kapazitäten vorhanden sind.






