Graffiti-Bande besudelte Infrastruktur der Autobahn

VN / 09.10.2025 • 12:09 Uhr
Graffiti-Schmierereien
Ein ganz besonderes “Highlight”: Eine unerwünschte Kennzeichnung des Schnabelholzstadions bei der A14-Lärmschutzwand in Altach. Asfinag (4), Hartinger

Polizei forschte eine Gruppe von “Spraydosenkünstlern” aus und wies ihnen noch andere Übeltaten nach.

Hohenems Es ist nicht nur die jährlich tonnenweise illegale Müllentsorgung auf den Autobahn-Rastplätzen, die der Asfinag zu schaffen macht, sondern auch Graffiti-Schmierereien, mit denen Autobahn-Infrastrukturen wie Brückenpfeiler, Lärmschutzwände und andere öffentliche Anlagen entlang des “A14-Highways” quer durch Vorarlberg besudelt werden.

Graffiti-Schmierereien
Auch dieses Werk geht auf das Konto der Graffiti-Schmierer.

Und das bringt ganz besonders Gerald Gröger, Leiter der Autobahnmeisterei Hohenems, auf die Palme: “Es ist einfach eine Katastrophe. Schon allein wegen der Kosten, die durch das Entfernen der Graffitis verursacht werden. Da müssen wir uns nicht wundern, wenn die Vignettenpreise ständig erhöht werden.” Die “Künstler” mit ihren Sprühdosen werken im Dunkel der Nacht. Gröger wundert sich selbst, dass die Täter dabei unbeobachtet bleiben, obwohl die Bediensteten der Asfinag rund um die Uhr ihre Runden auf der A14 drehen.

Gerald Gröger
Gerald Gröger, Leiter der Autobahnmeisterei Hohenems: “Einfach eine Katastrophe.”

Soko Graffiti

Der Vandalismus durch diese fragwürdige “Kunst” uferte schließlich so weit aus, dass sich die Autobahnpolizei (API) Dornbirn zur Schaffung einer internen Ermittlungsgruppe gezwungen sah. Bereits seit 2022 ermittelt diese Sonderkommission (Soko) verstärkt gegen die Verursacher dieses Vandalismus.

Graffiti-Schmierereien
“Fullpower” bekamen die Sprayer nun auch seitens der Autobahnpolizei zu spüren.

14 Tatverdächtige

Und das mit beachtlichem Erfolg: So gelang es den Beamten der API, der Staatsanwaltschaft rund 50 Anzeigen auf den Tisch zu legen. Ihre Ermittlungen brachten sie auf die Spur von 14 Tatverdächtigen, denen insgesamt 159 schwere Sachbeschädigungen mit einem Gesamtschaden von über 285.000 Euro nachgewiesen werden konnten.

Doch nicht nur das: Neben den Sachbeschädigungen konnten drei Verbrechen nach dem Verbotsgesetz, zwei Vergehen nach dem Suchtmittelgesetz sowie ein Diebstahl aufgeklärt werden. Die Ermittlungen erstreckten sich nicht nur auf ganz Österreich, sondern reichten sogar bis nach Berlin.

Graffiti-Schmierereien
Auch diese Lärmschutzwand an der A14 wurde zum Zielobjekt der “Spraydosen-Kunst”.

Hohe Reinigungskosten

Sachbeschädigungen durch Graffiti, besonders an Lärmschutzwänden und öffentlichen Anlagen, werden von der Autobahnpolizei konsequent verfolgt und zur Anzeige gebracht. Die Entfernung der Graffitis verursacht erhebliche Kosten und ist oftmals mit großem Aufwand verbunden. Die Täter müssen neben strafrechtlichen Folgen auch mit hohen Schadenersatzforderungen im Zivilverfahren rechnen.

Die Autobahnpolizei Dornbirn appelliert an die Bevölkerung, Hinweise auf Vandalismus oder Täteraktivitäten zu melden, um weiteren Schaden zu verhindern.