“Unser Boden speichert Wasser wie ein Schwamm”

Schüler entdecken die Bedeutung des Wassers.
Lustenau Die 2b-Klasse der Volksschule Rotkreuz unternahm diese Woche eine spannende Exkursion zum Grindelkanal. Am Eingang zum Ried, beim Streueried-Spielplatz, wurden die jungen Forscherinnen und Forscher von Flussführerin Silke Villotti begrüßt. Im Rahmen der Initiative “WasserWissen für Schulen” des Landes erklärte sie den Kindern anschaulich, welche zentrale Rolle das Wasser als Bodenschatz für Mensch und Natur spielt.

Wandel des Lebensraums
Die Biologin berichtete den Schülern, dass es am Rand des Lustenauer Rieds früher zahlreiche Frösche gab, weil das Gebiet deutlich sumpfiger war. Durch die fortschreitende Trockenlegung des Areals ging jedoch wertvoller Lebensraum für viele Tierarten verloren. “Als Kind habe ich Hunderte Gelbbauchunken gefangen und mit ihnen gespielt. Heute findet man diese Froschart kaum mehr.” Der Rückgang der Feuchtgebiete habe dazu geführt, dass viele Tierarten gefährdet oder verschwunden sind.

Der Boden als Wasserspeicher und Lebensraum
Sumpfgebiete, Moore und Auwälder sind bedeutende Wasserspeicher, die in Trockenzeiten das Wasser wie ein Schwamm abgeben können. “Wenn wir ein Ried haben, das Wasser speichern kann, ist das für uns alle von Vorteil”, betonte sie. Deshalb sei es wichtig, gerade solche Flächen zu schützen, denn asphaltierte Straßen können kein Wasser speichern und geben in trockenen Zeiten auch nichts ab. Villotti erklärte, dass das Trinkwasser aus dem Boden stammt und so sauber ist, dass es nicht zusätzlich gereinigt werden muss. Die heimischen Auwälder bieten zudem eine große Artenvielfalt, die mit der eines Regenwaldes zu vergleichen ist.

Flüsse naturnah belassen
Am Beispiel des renaturierten Platzes am Grindelkanal konnten die Schüler beobachten, welche Vielfalt ein naturnahes Gewässer für Tiere und Pflanzen bietet. Nach Villottis Erläuterungen zur Bedeutung des Wassers begaben sich die Kinder auf die Suche nach kleinen Wassertieren. Mit Erfolg: “Hier sehen wir Wasserasseln, Fisch- und Rollegel sowie viele Schnecken”, erklärte sie. Im und am Grindelkanal hat sie sogar schon einen Wasserskorpion – eine ungefährliche Wanze – und den Eisvogel entdeckt, die sich am neu gestalteten Platz sichtlich wohlfühlen. BVS





