“Es soll einfach passen” – Was Jugendliche von einem Lehrbetrieb erwarten

Jugendliche der Polytechnischen Schule Bregenz erzählen, worauf es ihnen bei der Lehrstellensuche wirklich ankommt.
Ein gutes Betriebsklima steht bei den Jugendlichen ganz oben. Mehrfach wurde betont, wie wichtig eine “freundliche Atmosphäre”, “ein netter Umgang” und “Zusammenhalt” unter Kolleginnen und Kollegen sind. Christian Djurasic (15) aus Bregenz bringt es so auf den Punkt: “Ich finde am wichtigsten, dass man gut zusammenarbeitet und dass einfach das ganze Arbeitsklima stimmt.” Auch Lisa Burtscher (15) aus Wolfurt legt Wert darauf, “dass alle gut miteinander arbeiten und nicht gemein zueinander sind”.

Jana Pezerovic (14) aus Bregenz betont vor allem den respektvollen Umgang: “Wenn man etwas nicht gleich versteht, sollte man es erklärt bekommen – und zwar freundlich.”
Beim Wunsch nach der Betriebsgröße herrscht Uneinigkeit – Jason Bacchi (14) aus Lauterach meint: “Für den Anfang eher ein familiärer Betrieb. Dann kann man immer noch schauen, ob man später einen großen Betrieb will.”

Was besonders wichtig ist
Neben dem sozialen Klima nannten viele Jugendliche auch ganz konkrete Dinge: “Sauberkeit am Arbeitsplatz”, “moderne Ausstattung” und “geregelte Arbeitszeiten” wurden mehrfach genannt. Paula Köb (15) aus Lauterach erzählt, was sie bei ihrer Schnupperstelle besonders beeindruckt hat: “Beim Flatz war es wie in einer großen Familie – man hat eine gute Community um sich.”

Auch das Thema Weiterbildung ist für viele ein Muss. Lina Feuerstein (15) und Anna Moser (14), beide aus der Handel-Büro-Klasse, wünschen sich – wie viele andere – “regelmäßige Schulungen”, um “besser zu werden” und “mehr Chancen zu haben”. Melanie Mioc (16) von der Sportklasse formuliert es so: “Ich bin einfach so ein Mensch, der sich lieber weiterbildet – damit ich etwas Festes in der Hand habe.”

Benefits? Gerne – aber bitte sinnvoll
Nicht alle wussten spontan, was mit “Benefits” gemeint ist. Als Pluspunkte nannten sie aber konkrete Angebote wie eine Kantine, Unterstützung beim Führerschein oder ein Klimaticket. “Das wäre eigentlich ganz gut – vor allem fürs Klima”, sagte Lina. Paula gefiel besonders die Idee eines Dienstfahrrads: “Dann ist man am Morgen gleich an der frischen Luft.”
Auch gemeinsame Aktivitäten kamen gut an. Jana aus der Fitness- und Sportklasse schwärmte: “Ein Ausflug in den Europapark oder mal gemeinsam essen gehen – muss aber auch nichts Großes sein, aber es bringt Leute zusammen.”

Klare No-Gos im Berufsalltag
Was gar nicht geht? “Wenn über andere hinter dem Rücken geredet wird”, nannte Lisa als Erstes. Für Paula ist ein No-Go, “wenn der Chef bei technischen Berufen Jungs bevorzugt – nur weil sie denken, Frauen sind nicht so stark”. Und Anna bringt ein oft übersehenes Thema zur Sprache: “Ich würde keinen Beruf machen, wo man den ganzen Tag nur sitzt.”
Berufung vor Geld
Eine zentrale Frage am Ende jedes Gesprächs war: Geld oder Berufung? Die Antwort war überraschend einheitlich: “Wenn mir ein Beruf Spaß macht, dann nehme ich den – auch wenn ich weniger verdiene”, sagte Anna. Christian meinte: “Ich finde beides wichtig – aber wenn mir der Beruf Spaß macht, ist mir das Geld nicht so wichtig.”