
Ein seltenes Déjà-vu
365 Tage nach seinem BL-Debüt führt der Weg von Altach-Coach Ingolitsch wieder nach Salzburg.
Altach Es sind diese besonderen Momente, die den Fußball so liebens- und sehenswert machen. Dafür lohnt es sich, den Blick auch mal zurückschweifen zu lassen – und die Jahresuhr um 365 Tage zurückzudrehen. Am 19. Oktober betrat Fabio Ingolitsch erstmals als Cheftrainer ein Stadion der Bundesliga. Der SCRA-Coach feierte in Salzburg, wo er einst bei den Jungbullen seine ersten Erfahrungen als Trainer sammelte, sein Debüt auf der Altacher Bank.
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Am Sonntag (14.30 Uhr) ist es nach der Länderspielpause wieder so weit: Selbes Datum, selbes Stadion, selber Gegner – allein das Ergebnis (1:2) soll ein Jahr danach ein anderes sein. Zumal sich in diesem Zeitraum in der Mannschaft und bei einzelnen Spielern, inklusive dem Trainer, viel entwickelt hat.
Admiral Bundesliga
10. Spieltag
FC RB Salzburg vs SCR Altach Sonntag
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 14.30 Uhr, SR Stefan Ebner (OÖ)
Ergebnisse 2024/25: 1:1 (a), 4:0 (h)
Mögliche Aufstellungen
FC RB Salzburg (4-2-2-2) Alexander Schlager – Lainer, Gadou, Rasmussen, Krätzig – Bidstrup, Diambou – Alajbegovic, Kjaergaard – Ratkov, Baidoo
Es fehlen: Terzic (krank), Mellberg, Kawamura, Konate (alle Knie), Sulzbacher (Sprunggelenk)
Fraglich: Bidstrup (Oberschenkel)
SCR Altach (4-4-2) Stojanovic – Sandro Ingolitsch, Zech, Koller, Lukacevic – Bähre, Greil, Jäger, Massombo – Diawara, Mustapha
Es fehlen: Demaku (Schlüsselbein), Antosch
“Auch wenn es erst ein Jahr her ist, es fühlt sich an, als ob wir in einem komplett neuen Verein arbeiten”, sagt Altachs Coach und gesteht, dass er diese Woche ob des Datums der Partie selbst ein wenig schmunzeln musste. Wichtiger sei jedoch, dass der Weg der Mannschaft zeigt, wie sehr vertraut man mit den Prinzipien sowie einer richtigen Verhaltensweise sei. “Ich denke schon, dass man sieht und spürt, für was für eine Art von Fußball wir stehen wollen.”

Altach und die doppelte Sechs
Ein Spiel gegen Salzburg ist und bleibt ein Duell David vs. Goliath, “in dem wir schon versuchen wollen zu überraschen (Ingolitsch)”. Wichtig sei es, selbst unter hohen Druckbedingungen sauber rauszuspielen. Darauf zu achten, den ersten Ball nach Ballgewinn in den eigenen Reihen zu halten. In diesem Zusammenhang spricht Altachs Coach gerne von “kognitivem Bewusstsein”. Es sei allerdings auch sichtbar, dass weiter stark an der Effizienz gearbeitet werden müsse.
“Wir haben sechs Tore geschossen, das ist natürlich viel zu wenig.” In diesem Zusammenhang hält er jedoch mit Lob, das Teamwork betreffend, nicht zurück. Zumal man mit erst sechs Gegentoren hinter Rapid aktuell über die zweitbeste Defensive der Liga verfüge. “Es hat sich auch im Test gegen Wil gezeigt, wie gut und strukturiert wir gegen den Ball arbeiten. Weil wir auch wieder kein Gegentor erhalten haben. Deswegen kommt ein knapper 1:0-Testspielsieg heraus. Einen solchen würden wir natürlich gegen Salzburg auch gerne nehmen.” Dafür – und das wissen sie im Lager der Altacher nur zu genau – nur die Null zu halten, wird gegen Salzburg zu wenig sein. Altachs Kader verfügt nicht über die individuelle Klasse von Salzburg (“Sie verfügen über viel PS in der Mannschaft und sind der haushohe Favorit”/Ingolitsch), weshalb im Rheindorf Teamwork über allem steht.

Viel investieren
Einer, der das Kreativspiel der Heimischen sehr beeinflusst, ist Patrick Greil. Einer, der noch zu Kunstrasenzeiten im Red-Bull-Nachwuchs spielte und oftmals als Balljunge bei Spielen im Einsatz war. Einer, der später den Weg über die Regionalliga in die Bundesliga fand. Und dabei seine Offensivqualitäten und seinen Torriecher auch in Spielen gegen Ländle-Teams wie FC Dornbirn oder Hard oder Hohenems des Öfteren unter Beweis stellte. Für ihn als Salzburger sind Spiele in der Mozartstadt noch immer etwas Besonderes, wenngleich er diese Atmosphäre, vor Freunden und Familie zu spielen, schon aus Zeiten mit Rapid und Austria Klagenfurt kennt. In Altach ist der 29-Jährige längst angekommen und zählt zum Stammpersonal. Dabei wartet er noch auf seine ersten vollen 90 Minuten. “Ich weiß persönlich, dass ich für unser Spiel sehr viel körperlich investieren muss. So viel, wie noch nie in meiner Karriere bisher. Deshalb ist es für mich kein Thema.”
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Was die Ausgangslage betrifft, so kann Altach bis auf die langzeitverletzten Demaku und Antosch auf alle Spieler zurückgreifen. In puncto Aufstellung denkt Ingolitsch über zwei, drei mögliche Veränderungen nach. Das Spiel selbst, so der Coach, ist für uns “vielleicht angenehmer wird, als für sie. Weil wir eine Kategorie sind, wo sie einen Pflichtsieg zuhause einfahren müssen.”