Soul, Gospel, Jazz und Donald Duck in der Pfarrkirche Hohenweiler

VN / 22.10.2025 • 15:53 Uhr
Second Line – Mark Holzmaier, Sabine und Klaus Raidt (v. r.) als eine ungewöhnliche Besetzung für ein Konzert in der Kirche. PETER STRAUSS
Second Line – Mark Holzmaier, Sabine und Klaus Raidt (v. r.) als eine ungewöhnliche Besetzung für ein Konzert in der Kirche. Peter Strauss

Hohenweiler Abendklang findet immer mehr Freunde und wird deshalb fortgesetzt.

Hohenweiler Es war ein mutiger Versuch, als die Pfarre Hohenweiler im Frühjahr zu einer nicht alltäglichen Veranstaltung in die Kirche einlud: “Abendklang” nannten die Initiatoren eine besinnliche Feierstunde, bei der die Besucher bei nicht alltäglicher Musik, verbindenden Texten und lockeren Gesprächen bei Getränken und Snacks eingeladen wurden, einmal im Monat am Freitagabend, 19 Uhr, nach einer stressigen Arbeitswoche einfach einen Gang zurückzuschalten und zur Ruhe zu kommen, durchzuatmen, sich fallenlassend, um entspannt ins Wochenende zu gehen.

Silvia Gratzer: „Donald Duck gefällt mir immer noch.“
Silvia Gratzer: “Donald Duck gefällt mir immer noch.”

Es hat sich herumgesprochen

Ein Angebot, das von Mal zu Mal mehr Besucher in die Pfarrkirche lockte – es hat sich augenscheinlich auch über die Gemeindegrenzen hinaus herumgesprochen, und für die Initiatoren stand bald fest, dass diese Veranstaltung auch im Herbst mit einem abwechslungsreichen Programm fortgesetzt wird.

Als vielseitiger Musiker in verschiedenen Formationen überzeugte Mark Holzmaier auch beim Abendklang in der Hohenweiler Pfarrkirche.   
Als vielseitiger Musiker in verschiedenen Formationen überzeugte Mark Holzmaier auch beim Abendklang in der Hohenweiler Pfarrkirche.

So war es denn auch: “Second Line”, Gitarrist Mark Holzmaier mit Klaus und Sabine Raidt, nahmen ihr Publikum mit auf eine musikalische Reise durch Soul, Gospel, Jazz und American Roots-Music. Klassiker wie What a wonderful world, der vor fast 60 Jahren von George David Weiss und Bob Thiele dem unvergesslichen “Satchmo” Louis Armstrong auf den Leib geschrieben wurde und viele Jahre später als Filmmelodie in “Good Morning, Vietnam” erneut zum Welthit wurde, klang in der Version von Second Line ebenso wie das vielfach gecoverte “Put your Hand” der kanadischen Sängerin Morna Anne Murray oder “Let it shine” aus dem gleichnamigen Film – anders, aber nicht minder interessant.

Für den Musikpädagogen Klaus Raidt war der Abendklang ein Heimspiel.
Für den Musikpädagogen Klaus Raidt war der Abendklang ein Heimspiel.

Die tollpatschige Ente

Interessant auch die Themen, die Moderatorin Silvia Gratzer diesmal als verbindende Texte ausgewählt hatte. Aus gegebenem Anlass stellte sie die Kultfigur Donald Duck in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen: “Donald Duck gefällt mir immer noch”, outete sie sich und “gestand”, dass sie die 600. Ausgabe des Taschenbuchs “natürlich gekauft hat”, um sich wie in Kindertagen darüber zu amüsieren, wie sich die tollpatschige Ente als geborener Verlierer immer wieder aufrappelt, nie den Mut verliert und es für Donald Duck am Ende doch immer wieder gut ausgeht. Was diese Kultfigur, die sich in einer digitalen Welt erstaunlich behaupten kann, auch Erwachsenen sagen kann? Ein wenig Donald-Duck-Mentalität könnte manchmal nicht schaden.

Ebenso Geduld und die Einstellung, dass Wertvolles seine Zeit braucht. Hilfreich sei es auch, auf der Reise des Lebens mit leichtem Gepäck unterwegs zu sein, nur mitzunehmen, was wirklich wichtig ist, und sich nicht mit Dingen zu belasten, die nur den Blick auf das Wesentliche verstellen – den Blick auf Hoffnung, Demut, Freude, Liebe und Dankbarkeit. Und noch einen Gedanken gab Silvia Gratzer den Abendklang-Besuchern mit auf den Weg: Seid achtsam, und seid euch dessen bewusst, wie wunderbar es ist, miteinander auf dem Weg sein zu dürfen.

Sabine Raidt: „What a wonderful World.”
Sabine Raidt: “What a wonderful World.”

Jetzt wird es laut

Diese Woche wird es beim Abendklang am Freitag, 24. Oktober, um 19 Uhr, in der Hohenweiler Pfarrkirche laut, wenn das Bregenzer Alphorntrio zum Abendklang aufspielt. Peter Kranabetter, Lutz Hulka und Ernst Gratzer nehmen ihr Publikum mit auf eine musikalische Reise durch die traditionelle Alphornliteratur, überraschen aber auch mit modernen Rhythmen und spannenden Arrangements, die das Alphorn auf ganz andere Art und Weise kennenlernen lassen.

Im November und Dezember wird der Abendklang am 21. November mit dem Fluher Chörle und am 12. Dezember mit The Vocal Band jeweils um 19 Uhr fortgesetzt. STP