Außergewöhnlicher Kulinarikabend

Köchetrio und Feines aus dem Meer prägten das Galamenü im Nofler Gasthaus und Hotel “Löwen”.
Feldkirch “Ocean’s 6” war das Motto des Galaabends, zu dem Küchenchef Mario Fitzek in der Küche des “Löwen” wie schon im Vorjahr seine beiden alten Freunde Sebastian Friedrich und Loris Wolpert als Mitstreiter am Herd begrüßen konnte. Die Klasseköche hat er dazu angeregt, gemeinsam den “Blauen Wilhelm” in Esslingen zu übernehmen. Als Verstärkung kam wiederum Dave Möller. Die Veranstaltung war Teil des “Genussfestival Alpen 2025” und der “Edelbrandwoche” im Löwen, der an die tausend verschiedene Fruchtbrände im Angebot hat. Edelbrände spielten an dem Abend nur als verdauungsförderndes “Danach” eine Rolle, lediglich für das Dessert war Kirschlikör zum Einsatz gekommen.

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Feine Getränkebegleitung
Für alkoholische Genüsse sorgte Lisa Wachter, Schwester von Lena Fitzek, Edelbrandsommelière, Servicechefin und Mitgesellschafterin im “Löwen” Nofels. “Ich bin ihr noch etwas schuldig gewesen”, lächelte die im “Hirschen” Schwarzenberg tätige Sommelière beim Aperitif, bei dem aus dem Burgund kommende Crémant “Lamblin” ausgeschenkt wurde. Als Begleitung zum sechsgängigen Menü hatte sie den 2021er “Burgunder Resonanz” (Neue Heimat, Südsteiermark), den Riesling 2022 “Riede Eisenhut” (Diwald, Wagram), den “NV GV Alte Reben” (Georg Nigl, Thermenregion), “2023 Cerasuolo d’Abruzzo” (De Fermo, Abruzzen), den “2021 Pinot Noir, Ried Kapellenberg” (Fidesser, Weinviertel) und den “2022 Sauternes Bastor” (Lamontagne, Bordeaux) ausgewählt.

Die edlen Rebensäfte bewährten sich als Begleiter für den Blauflossen-Thunfisch mit Tomatenessenz, Schnittlauch und Ponzu und den besondere Begeisterung bei den Gästen auslösenden Pulposalat nach Art Puerto San Miguel (Rezept aus einem Urlaub mitgebracht). Beschreibungen wie Wolfsbarsch/Safranrisotto/Beurre Blanc/Kaviar” oder “Hummerschaumsuppe/Hummerravioli/Apfel-Sellerietartar” wurden der dahintersteckenden Kombination von Inspiration und Küchenhandwerkskunst nur begrenzt gerecht.

Kaum beschreibbar
Was Mario seiner Frau Lena in der Küche als Beschreibung der Gerichte für die Gäste mitgab, sprengt den Rahmen der Information am Tisch und auch dieses Beitrags. Verwöhnt wurden die Gäste, zu denen als Lieferant aller Fische und Meeresfrüchte auch Alexander Dür gehörte, weiters mit Seeteufel/Steinbutt/dunkle Jus/Pastinake/Trüffel und dem Dessert. Für Letzteres wurde ein Blätterteigstreifen mit Salicornia (Seespargel), zweierlei Schokolade und Sauerkirsche bestückt.

“Vielleicht nehmen wir im nächsten Jahr noch einen Koch dazu, dann wird es richtig cool”, meinte der meistens bestgelaunte Chef (“was wir an Können nicht haben, machen wir durch Erfahrung wett!”) Mario Fitzek leicht aufgekratzt. Es würde auch kulinarisch noch mehr gehen, wenn das Tagesgeschäft nicht wäre: “Heute Mittag haben wir noch 150 Gäste bekocht”, merkte der “Löwen”-Mitgesellschafter (Dritter im Bunde ist Matthias Lins) an. Bei seiner Arbeit achtet Fitzek auch auf die Belieferung durch Produzenten aus der näheren Umgebung, kann auch auf Gemüse und Kräuter aus dem “Löwen”-Garten zurückgreifen.

Ein besonderer Stellenwert kommt in der regionalen und saisonalen Küche dem Thema Wild zu. “Wir haben heuer bisher 107 Rehe, zwölf Hirsche und fünf Gämsen verarbeitet, insgesamt eineinhalb Tonnen oder dreimal der Wildbestand des Wildparks Feldkirch”, merkte der Küchenchef an. Und fügte hörbar stolz an, dass alles Wild “in der Decke”, also unzerlegt und noch im Fellkleid, angeliefert und in der “Löwen”-Küche verarbeitet wird. AME









