Sturm sorgt für Umbruch am Bogenschießplatz

Der Bogenschießplatz in Lustenau wurde sturmsicher gemacht. Mario Wintschnig zeigt das ausgetüftelte System.Bernadette von Sontagh
Lustenau Als im Sommer vergangenen Jahres ein heftiger Sturm über den Bogenschießplatz fegte, war dort nichts mehr wie zuvor. „Viele Schießscheiben waren umgekippt und gebrochen. Danach war nur noch ein eingeschränktes Training möglich“, erinnert sich Karl Schmid, Obmann des Bogensportclubs. Die Vereinsmitglieder machten sich daraufhin daran, den Platz sturmsicher zu gestalten und zugleich auf internationale Turnierstandards aufzurüsten.

Peter Felder, Mario Wintschnig, Katharina Racher und Obmann Karl Schmid präsentieren stolz ihren modernisierten und sturmsicheren Platz.
Innovatives Befestigungssystem
„Wir haben viele Stunden gemeinsam überlegt, wie wir den Platz modernisieren und gleichzeitig sturmfest machen können“, berichtet Mario Wintschnig vom Verein. Die zündende Idee: Die Schießstände wurden mit 65 Zentimeter tiefen Bodenhülsen fest im Erdreich verankert. Zusätzliche Bodenhülsen ermöglichen es, die Schießscheiben je nach Turnieranforderung flexibel zu versetzen. Der gesamte Platz wurde vermessen und entsprechend ausgestattet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: „Wir sind der einzige Platz in Vorarlberg, bei dem man gleichzeitig von einer Schießlinie auf Distanzen zwischen zehn und 80 Metern schießen kann“, erklärt Katharina Racher. Alle Anlagen entsprechen den aktuellen Bogenschießrichtlinien.

Mittels betonierter Bodenhülsen werden die Schießstände verankert.
Sturmsicher und nachhaltig
Bei starkem Wind schwingen die Scheiben leicht mit, ohne umzufallen. „Wir haben bewusst etwas Spielraum gelassen, damit die auftretenden Kräfte abgefedert werden“, erläutert Wintschnig. Die Dämpfer an den Scheiben bestehen aus mehreren Lamellen, die bei Bedarf einzeln ausgetauscht werden können, eine ressourcenschonende Lösung. Nach jedem Training und Turnier werden die Schießscheiben abgedeckt, um die papiernen Scheibenauflagen vor Wind und Wetter zu schützen. „Damit wir sichtbarer sind, haben wir unser Logo auf die Abdeckungen gedruckt“, ergänzt Wintschnig.

Jeder Schießstand hat eine eigene Abdeckung.
3D-Bogenschießen
Um das Schießen auf 3D-Tiere aus erhöhter Position zu trainieren, errichteten sie zudem einen Hochstand. „Gerade das Bergabschießen will geübt sein, das ist fester Bestandteil jedes Basiskurses“, betont Racher. Im kommenden Jahr wollen sie das Freiareal auf ihrem Platz für einen 3D-Tierparcours nutzen. „Wir haben gemeinsam nach der besten Lösung gesucht und sie als Team umgesetzt“, freut sich Wintschnig.

Die Mitglieder des Vereins tauschen lediglich kaputte Lamellen beim Dämpfer aus, statt den gesamten Block zu erneuern.

Mit einem eigenen Schießhochstand üben sie das Bergabschießen auf die 3D-Tiere.

Der Platz entspricht internationalen Turnieranforderungen.

Vom Hochstand aus hat man den gesamten Platz bestens im Blickfeld.

Der Platz entspricht internationalen Turnieranforderungen.