Faire Weihnachtsdeko: Beatrix Soyza-Koch im Einsatz für eine gerechtere Welt

Die Ehrenamtliche weiß: Wir alle beeinflussen unsere Umwelt durch unser alltägliches Handeln.
Darum geht’s:
- Beatrix Soyza-Koch engagiert sich ehrenamtlich im Weltladen Dornbirn.
- Ein bewusster, nachhaltiger Lebensstil ist ihr wichtig.
- Soyza-Koch sieht Konsumverhalten global verknüpft.
Von Katja Grundner
Dornbirn In vielen Geschäften funkelt bereits der erste Weihnachtsschmuck. Weil auch im Weltladen Dornbirn die Nachfrage schon da war, haben dessen Mitarbeiter vor ein paar Tagen ebenfalls begonnen, den Laden mit Weihnachtsware zu bestücken. „Ich finde es noch zu früh, aber im Endeffekt ist es erfreulich, wenn sich die Menschen für fair produzierte Produkte entscheiden“, sagt die ehrenamtliche Mitarbeiterin Beatrix Soyza-Koch. Ein- bis zweimal in der Woche hilft sie unentgeltlich im Weltladen Dornbirn aus. Denn zu einer inklusiven und gerechten Welt beizutragen, ist ihr schon immer wichtig gewesen.

Ehrenamt als tragende Säule
Mehr als zwanzig Jahre lang unterrichtete Beatrix Soyza-Koch in Integrationsklassen und stand für ein inklusives Miteinander. Nach ihrer Pensionierung im Jahr 2023 gönnte sie sich ein Jahr ohne Termine. Doch aus Überzeugung nutzt sie seit Mai ihre Freizeit, um ethisch gehandelte Waren im Weltladen in Dornbirn zu verkaufen.

Es gibt Weltläden, die gewinnorientiert als Einzelunternehmen geführt werden, doch die meisten – wie der Weltladen in Dornbirn – sind als gemeinnütziger Verein organisiert. Ehrenamtliches Engagement ist in dem Vereinsmodell unverzichtbar. Beatrix Soyza-Koch ist in Dornbirn eine von insgesamt acht Ehrenamtlichen, die gemeinsam mit drei Angestellten das Ladenteam bilden. Die 62-jährige Pensionistin ist für den Ladenbetrieb zuständig: vom Auffüllen der Ware bis hin zur Beratung und zum Verkauf. Bevor sie sich ehrenamtlich einbrachte, war sie selbst Stammkundin im Weltladen.

Bewusstes Leben
Schon als Soyza-Koch ein Kind war kauften ihre Eltern immer Fair-Trade-Kaffee: „Ich bin katholisch sozialisiert und habe früh gelernt, dass man – wenn man kann – auf einen bewussten Konsum achten muss.“ Denn hinter vielen herkömmlichen Produkten stecken ausbeuterische Strukturen und ökologische Missstände.

„Wir leben in einem sehr ungerechten System, weil unser Wohlstand auf der Ausbeutung des globalen Südens beruht“, betont die Dornbirnerin. Im fairen Handel erkennt sie einen Schritt in die richtige Richtung, weil dabei mehr Gerechtigkeit angestrebt wird. „Produzenten sollten ein menschenwürdiges Leben haben können: mit einem fairen Lohn, einer Versicherung, der Möglichkeit einer Gewerkschaft, der Chance, dass ihre Kinder in die Schule gehen können und so weiter.“
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Der bewusste Lebensstil von Soyza-Koch beschränkt sich nicht nur auf ein achtsames Kaufverhalten. Sie verzichtet auch auf Fleisch – unter anderem aus Umweltgründen. Für die ausgebildete Sonderpädagogin hängen Themen wie Umweltzerstörung, Kapitalismus, Patriarchat, Rassismus und Kolonialismus eng zusammen. Ein noch stärkeres Bewusstsein für die letzten beiden Themen verdankt sie ihrem Mann, der aus Sri Lanka stammt.

Die beiden lernten sich in Österreich über die Arbeit kennen. In seinem Herkunftsland endete 2009 ein jahrzehntelanger Bürgerkrieg. Dieser ist für Soyza-Koch ein gutes Beispiel für ein koloniales Erbe, bei dem Europa eine zentrale Rolle spielt. Doch anstatt globale Themen als fern und abstrakt zu betrachten, erkennt sie, dass ihre eigenen Entscheidungen und Verhaltensweisen ebenfalls eine globale Auswirkung haben und gestaltet mit diesem Verantwortungsbewusstsein ihren Alltag – ob beim Einkaufen, beim Essen oder bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit im Weltladen.

Zur Person:
Beatrix Soyza-Koch, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Weltladen Dornbirn
- Geboren: 6.3.1963
- Wohnort: Dornbirn
- Ausbildung: Sonderpädagogin
- Arbeit: Pensionistin
- Familie: Verheiratet, drei Kinder
- Hobbys: Lesen, Wandern
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(VN)