In der Verlängerung: Altach wurschtelt sich ins Cup-Viertelfinale

Der SCR Altach hat beim Cup-Achtelfinale in Kapfenberg alle Mühe und rettet sich nach schwacher Leistung spät in die Verlängerung. Dort erzielt Srdjan Hrstic einen Doppelpack.
Kapfenberg Zapfig war es beim ersten Gastspiel Altachs im altehrwürdigen Alpenstadion seit April 2014. Damals standen sich beide Teams in der 2. Liga gegenüber, es war Altachs bislang letzte Saison in der Zweitklassigkeit. Insofern fuhr man im Cup-Achtelfinale auch als haushoher Favorit an die Mürz, zumal Kapfenberg in der Liga zuletzt fünf Spiele in Folge nicht gewinnen konnte. Trainer Fabio Ingolitsch warnte trotzdem: “Ein einfacher Tanz wird es mit Sicherheit nicht.” Ein angenehmer war es bei vier Grad ohnehin nicht. Aber schlussendlich immerhin ein erfolgreicher: Altach gewann nach Nachspielzeit mit 3:1.
Trainer Ingolitsch rotierte für das K.o.-Spiel ordentlich – auch, weil ein paar Stammspieler geschont werden mussten. Mit Lukas Gugganig, Leonardo Lukacevic, Moritz Oswald, Geburtstagskind Alexander Gorgon (37) und dem Doppelscorer gegen Hartberg – Erkin Yalcin – spielten im Vergleich zum 2:2 am Wochenende gleich fünf Neue. Mike Bähre fehlte gesperrt, Ousmane Diawara angeschlagen, und auch Benedikt Zech war kränklich.

Gegen die im Defensivverhalten mit Fünferkette spielenden “Falken” war es für die Altacher keineswegs federleicht. Hinten machte der Gegner dicht, Altach versuchte es vorwiegend mit Steckbällen in Lücken, die Kapfenberg schloss, oder im Eins-gegen-Eins mit Yalcin, der mit seinen Dribblings hängenblieb. Kapfenberg wiederum machte, was ein Underdog im Cup machen muss – war in den Zweikämpfen präsent, kämpfte um erste und zweite Bälle, und lauerte auf Ballverluste, um dann blitzschnell umzuschalten. Thomas Maier kam so jeweils in gute Abschlusspositionen, verzog einmal knapp (19.), einmal wehrte Dejan Stojanovic ab (28.). Kurz vor der Pause hatte Altach dann Glück, als es sich nicht rächte, dass Stojanovic einen Eckball nicht festhalten konnte. Kapfenberg machte bis zu diesem Zeitpunkt sehr viel richtig, Altach hatte – wie auch schon in Runde zwei bei Ostligist SV Donau – seine Probleme.
Oswald rettet Altach spät in Verlängerung
Mit Wiederanpfiff ging dann Kapfenberg fast in Führung, einen Stellungsfehler von Paul Koller konnte Stojanovic per Fußabwehr aber ausbügeln (47.). Zielstrebiger spielte auch in weiterer Folge die KSV, Altachs Hereingaben blieben ungefährlich, in Abschlusssituationen kamen die Rheindörfler nur selten. Entsprechend reagierte Ingolitsch nach einer Stunde, brachte Mohamed Ouedraogo, Srdjan Hrstic und Anteo Fetahu neu in die Partie.

Ob aufgrund der Neuen oder nicht – Altach wurde kurzzeitig etwas zwingender. Nach einer Ecke brachte Gugganig per Kopf die KSV-Abwehr erstmals zum Schwimmen, sein Versuch wurde noch geblockt (70.), ein weiterer ging drüber (78.). Ingolitsch brachte mit Patrick Greil dann noch einen Offensivspieler, der probierte es auch einmal. Seinen Schuss drehte Colic mit den Fingerspitzen ins Aus (78.). Die Führung gelang stattdessen den Kapfenbergern. Mit einem Doppelpass spielten sich die “Falken” von der eigenen Eckfahne bis ins Tor, der eingewechselte Lamine Toure legte einen Sprint über gut und gerne 80 Meter hin und schob den Ball an Stojanovic vorbei (80.). Es war der vermeintliche Siegtreffer, aber die viel zu spät erwachten Offensivbemühungen Altachs zahlten sich aus: Moritz Oswald rettete den SCRA aus dem Rückraum in die Verlängerung (90./+2).

In dieser machte Altach rasch alles klar, ging sofort nach Wiederanpfiff in Führung, Hrstic hatte bei einer Hereingabe von links Platz und schloss wuchtig zum 2:1 ab (92.). Mit einem schönen Schuss aus 20 Metern schlenzte er den Ball Ende der ersten Hälfte dann noch einmal ins Tor. Die Obersteirer wirkten da nach dem Oswald-Treffer schon wie eingefroren. Ein Tanz war es am Ende – wie von Ingolitsch prophezeit – nicht, und ein eleganter schon gar nicht. Am ehesten wohl ein müder Schuhplattler. Altachs Sport ist aber auch nicht das Tanzen, sondern der Fußball. Und im Cup zählt nur das Weiterkommen. Altach steht wie vor zwei Jahren im Viertelfinale.
UNIQA ÖFB Cup, Achtelfinale
KSV 1919 – SCR Altach 1:3 n.V. (0:0)
Kapfenberg, Alpenstadion; 300 Zuschauer; SR Achim Untergasser
Torfolge: 80. 1:0 Mamadou Lamine Toure, 90./+2 1:1 Moritz Oswald, 92. 1:2 Srdjan Hrstic, 105./+1 1:3 Srdjan Hrstic
Gelbe Karten: 11. N’zi, 95. Turi bzw. 88. Ouedraogo, 90./+2 Gugganig
SCR Altach (4-2-2-2): Stojanovic – Ingolitsch, Gugganig, Koller, Lukacevic (60. Ouedraogo) – Jäger (82. Idrizi), Oswald (106. Milojevic) – Yalcin (60. Fetahu), Massombo – Mustapha (60. Hrstic), Gorgon (72. Greil)