“Gefleckter Hahn” im Bahnhof Andelsbuch

“Gallo Pinto” präsentierten ihre dritte CD.
Andelsbuch Am Freitag veranstaltete der Kulturverein “Bahnhof Andelsbuch” ein Konzert mit Gallo Pinto. Die Obfrau Sandra Pöltl begrüßte die vier im “Retro-Style” gekleideten Musiker mit Sängerin Vicky Gonzáles und das generationenübergreifende Publikum.

Die Band spielte im ersten Teil Eigenkompositionen und südamerikanische Lieder mit meist melancholischem Charakter, den der Sänger Bernhard Widerin überzeugend vermittelte. Er hatte vor etlichen Jahren seinen Auslandszivildienst in Costa Rica abgeleistet, dabei die Lieder der dortigen Bevölkerung aufgenommen und dann zu Hause mit seinen Freunden angefangen, sie nachzusingen. Der Bandname stammt von einem Frühstück, das in Costa Rica und Nicaragua sehr beliebt ist. Es sieht aus wie ein gefleckter Hahn.

Für Zuhörer ohne Spanischkenntnisse erklärten die Musiker abwechselnd mit viel Witz die Texte der Lieder, deren Stimmung zusätzlich mit einem leuchtenden Herz in den passenden Farben angezeigt wurde (von “Blau” für Rettungsfahrzeuge bis “Rot” für höchste Romantik). Sänger Bernhard Widerin wurde von Bernhard Breuer (Schlagzeug), Martin Widerin (Bass) und Daniel Amann (Gitarre) begleitet. Gesanglich brillierten die “gefleckten Hähne” mit mehrstimmigem Gesang und verliehen damit dem Abend einen gewissen “Buena-Vista-Social-Club”-Touch. Anton Bilgeri sorgte als Tontechniker für einen wunderbaren Klang im alten Bahnhof.

Kulinarik und Romantik in Musik verpackt
Mit der Eigenkomposition “Patatas Bravas” (scharfe Kartoffeln) zeigt sich der Humor der Truppe: “… oh, aber es fällt mir nichts anderes ein, als über scharfe Kartoffeln zu schreiben.”

Besonders berührend und zum Mitsingen einladend war das Lied “Tic Toc” von Vicky Gonzáles. Sie beschreibt darin ihre Freude über den Herzschlag ihres noch nicht geborenen Enkelkindes.

Nach der Pause präsentierte die Band die Lieder von der neuen CD. Die Lieder auf “Julio” sollen für sie eine “therapeutische Versöhnung” mit den Liedern von Julio Iglesias darstellen, die sie als Kinder immer am Samstagnachmittag neben der Bügelarbeit ihrer Mütter aus dem Radio gehört haben. Nach etlichen Zugaben war den meisten Konzertbesuchern klar, dass das von Martin Widerin formulierte Ziel des Abends erreicht war: “Die Menschen sollen glücklich heimgehen.”

