Im Eiltempo in Richtung Weltspitze

Rollstuhltennis-Talent Maximilian Taucher auf Position 55 (Einzel) und 44 (Doppel) in der Herren-Weltrangliste.
Hohenems Der 17-jährige Maximilian Taucher bleibt im internationalen Rollstuhltennis auf der Überholspur. Bei der ITF Future Series in Schio (Provinz Venetien) feierte der Hohenemser seinen 14. Turniersieg im Kalenderjahr 2025 – und den 24. in seiner noch jungen Karriere. Gemeinsam mit dem Franzosen Geoffrey Jaslak, Nummer 32 der Welt, sicherte sich Taucher den Doppeltitel mit einem souveränen 6:0-, 6:3-Finalerfolg gegen das österreichische Duo Martin Legner/Martin Hörz-Weber.

Auch im Einzel überzeugte der Hohenemser mit drei Siegen ohne Satzverlust, ehe er im Halbfinale im Duell mit seinem Doppelpartner Jaslak nach hartem Kampf mit 7:5, 4:6, 4:6 unterlag.
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Für Taucher war es bereits der dritte Turniersieg im Doppel innerhalb weniger Tage: Nach dem Triumph im bayerischen Büchlberg sowie jenem in der Vorwoche in Loana (Region Ligurien) scheint das Doppelspiel derzeit seine Paradedisziplin zu sein.
ÖTV-Leader im Doppel
Die Belohnung für die konstant starken Leistungen ließ nicht lange auf sich warten. In der Einzel-Weltrangliste der Herren verbesserte sich Taucher mit nun 311 Punkten auf Position 55 – hinter Nico Langmann (Nr. 45) die neue Nummer zwei Österreichs. Im Doppel gelang dem noch 17-Jährigen sogar der Sprung in die Top 50: Mit Rang 44 ist Taucher aktuell der bestplatzierte Österreicher vor Martin Legner (Nr. 60). Zum Vergleich: Noch zu Jahresbeginn war Taucher im Einzel auf Platz 94 und im Doppel gar nur auf Position 130 zu finden.

„2025 ging es im Ranking zügig voran in die richtige Richtung. Wir sind absolut im Plansoll, doch jetzt wird es wohl etwas zäher werden“, analysiert Vater und Manager Alexander Taucher nüchtern.
Die rasante Entwicklung seines Sohnes illustriert er anschaulich: „Beim Einstieg in die Herrenklasse war es so, dass sich Maxi einen Doppelpartner mühsam suchen musste. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet – er wird von anderen Spielern gefragt, ob sie mit ihm spielen würden.“
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Das Turnier in Schio markiert auch das nahe Ende einer außergewöhnlichen Juniorenkarriere. Höhepunkt des Jahres war zweifelsohne der Grand-Slam-Doppelsieg im Einzel und Doppel sowohl bei den French Open in Paris als auch bei den US Open in New York – bereits im Jänner hatte Taucher die Junioren-WM in Tarbes gewonnen. Noch zwei Herrenbewerbe stehen im Kalender 2025 auf dem Programm: das Turnier im tschechischen Karviná (13. bis 16. November) sowie die Austrian Masters in Spittal/Drau (21. bis 23. November).
Danach ist eine kurze schöpferische Pause geplant, bevor Taucher in die Vorbereitung für das Jahr 2026 startet – dann ausschließlich bei den Herren. Zusätzlich zur sportlichen Herausforderung wartet auch der schulische Meilenstein: die Gesellenprüfung als Bürokaufmann.

Neustrukturierung 2026
Tauchers sportlicher Fokus bleibt langfristig klar definiert: die Paralympics 2028 in Los Angeles. Mögliche strukturelle Änderungen könnten dem Hohenemser dabei in die Karten spielen. Ab 2026 wird Rollstuhltennis in die ATP-Struktur eingebunden. „Scheinbar soll es im Zuge der Neustrukturierung zu einer neuen Klassifizierung kommen. Doch im Moment gibt es noch keine Details darüber“, meint Alexander Taucher. Eines sei jedoch gewiss: „Sollte es zur Umsetzung kommen, wäre Maxi in seiner Kategorie bereits die Nummer 22 der Welt.“
Doch unabhängig von etwaigen Reformen gibt sich das Team Taucher kämpferisch: „Wir werden unseren eingeschlagenen Weg weiterverfolgen“, so der Vater.