Partnerschaft zur Linderung von Not

Heimat / 06.11.2025 • 16:47 Uhr
Past-Präsidnent Christian Taucher, Gast Joe Fritsch und
Past-Präsident Christian Taucher, Gast Joe Fritsche und “Lions”-Regionalleiterin Andrea Fritz-Pinggera.Arno Meusburger

Joe Fritsche erschütterte Feldkircher “Lions” im “Schäfle” Altenstadt mit Schicksalen.

Feldkirch Ganz still ist es bei der jüngsten Veranstaltung des “Lions Club Feldkirch-Montfort” in einem Raum ihres Stammlokals, des Altenstädter “Schäfle”, gewesen, als Joe Fritsche von “Stunde des Herzens” bei ihm zu Gast war. Der Krankenpfleger und Theologe berichtete von seinem persönlichen, stark durch die Konfrontation mit Leiden und Tod geprägten Werdegang und von der Entstehung verschiedener Initiativen zur Unterstützung von materiell und seelisch Not leidenden Menschen im Land. “Jetzt habe ich Gänsehaut bekommen”, sagte danach nicht nur “Past-Präsident” Christian Taucher, der bei seiner Begrüßung einen Einblick in die soziale Situation von krebskranken Kindern und ihren Angehörigen oder Armut bei Alleinerzieherinnen oder alten Menschen ankündigte.

Auf eindrucksvolle Weise wurde an dem Abend die schon länger bestehende Partnerschaft zwischen den Feldkircher “Lions” und “Stunde des Herzens” erneuert und vertieft. Und zwar sowohl durch den Vortrag als auch durch eine Reihe von Gesprächen an den Tischen im zweiten Teil des Abends. Im Gespräch mit der “VN-Heimat” erinnert sich Taucher an mehrfache finanzielle Unterstützung durch den Club für einzelne Hilfsbedürftige und die von ihm, seiner Frau Andrea, deren Tochter sowie Jürgen Schuster während der Pandemie zum Zusammenstellen von Kühlwaren-Spenden bei “Tischlein Deck Dich” gerne investierte Zeit. Sehr gerne würden der Club bzw. einzelne Mitglieder weiterhin zur Linderung von Not beitragen.

Für Joe Fritsche hat alles mit den todkranken Kindern angefangen, die er im Zuge seiner Arbeit im Spital kennengelernt hat und die ihm ein besonderes Anliegen wurden. “Das hat gewaltig etwas mit mir gemacht und ist mir bis heute geblieben”, betonte der Gast. “Die Zeit, die wir mit ihnen verbringen, ist das Kostbarste, unsere erste Säule”, denn er sei oft beim Sterben von Kindern dabei und habe von ihnen am meisten gelernt. Zwischen Himmel und Erde passiere viel und die Kinder vermittelten ihm einiges davon, etwa von Engeln. Er stehe etwa fünfmal im Jahr vor einem Kindergrab und wollte ihnen Herzenswünsche erfüllen und konnte das auch in vielen Fällen. Das konnte der Besuch eines Konzertes von Helene Fischer sein, das Kennenlernen eines Formel-1-Fahrers, oder auch nur ein Fußball oder eine Puppe etwa zum Weihnachtsfest. “Das sind so schöne, wunderbare Momente, die den Eltern in Erinnerung bleiben, die sich in Dank verwandeln.”

Von Anfang an war Husky Tony dabei, mit ihm hat Joe einen Schlittenhund nach dem anderen aus dem Tierheim geholt, bis ein Gespann beieinander gewesen ist. Bei einem Wintercamp auf der Schengla lernten die beiden zwei junge Sportler kennen und luden sie abends zum Essen und Trinken auf ihre Hütte ein. Es stellte sich heraus, dass es sich um DTM-Fahrer Timo Scheider und Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg handelte. Beide waren ungemein gerührt über die Aktivitäten der beiden und luden sie drei Wochen später zu einem Benefiz-Kartrennen mit sehr vielen sehr prominenten Menschen nach Friedrichshafen ein.

So kam erstmals Geld in die Kasse, um Pflegebetten, Rollstühle und andere Hilfsmittel mitzufinanzieren. Denn nach einer Krebsdiagnose kommt auf die betroffene Familie eine enorme finanzielle Belastung zu, etwa durch Aufenthalte zur Behandlung in Innsbruck. Seit 15 Jahren unterstützen Fritsche und seine Mitstreiter auch von Armut betroffene Alleinerzieherinnen und alte Menschen, die nicht mehr in der Lage dazu sind, bei “Tischlein deck dich” anzustehen oder die Lebensmittel nach Hause zu tragen. AME