Kunsthandwerksmarkt zieht vom Freudenhaus nach Haselstauden

Kunsthandwerk-Adventmarkt erstmals im Saal Studa in Dornbirn.
Dornbirn Wenn sich Ende November die Türen des neuen Saals “Studa” in Haselstauden öffnen, zieht vorweihnachtliche Stimmung ein. Der Kunsthandwerksmarkt, bisher im Mohrenkeller, dann im Lustenauer Freudenhaus beheimatet, findet heuer wieder in Dornbirn statt. Am Samstag, 29. November, und Sonntag, 30. November, präsentieren 21 Ausstellerinnen und Aussteller ihre Arbeiten.

Handgemacht
Dass der Markt auch ohne Freudenhaus weiterlebt, verdankt er einem eingespielten Team. Obwohl sich immer noch kein Standort für das Freudenhaus finden ließ, unterstützen Betreiber Roman Zöhrer und sein Team die Veranstaltung weiterhin – vom Catering bis zur Werbung. Der neue Veranstaltungsort in der Haselstauderstraße 20a bietet ausreichend Platz, um das Kunsthandwerk in Szene zu setzen.

Was 2004 im Mohrenbraukeller mit sieben Ausstellern begann, hat sich über zwei Jahrzehnte zu einem festen Termin im Adventkalender vieler Besucher entwickelt. Damals überzeugte Steinkünstler Stephan Amann die Hatler Goldschmiedin Gertrud Neusser von der Idee einer kleinen Adventausstellung. Diese brachte wiederum ihre Freundinnen Heidi Christensen und Andrea Sandri ins Boot – und aus der spontanen Idee entstand eine Erfolgsgeschichte. Jahr für Jahr wuchs das Interesse, und mit ihm die Zahl der Mitwirkenden. Heute läuft die Organisation professionell, bleibt aber familiär.

Das Organisationsteam teilt sich die Aufgaben auf. Evelyn Fricker, selbst Textilkünstlerin, wählt die Aussteller aus und sorgt für eine ausgewogene Mischung. “Wir achten darauf, dass jede und jeder etwas Eigenständiges zeigt und sich die Arbeiten ergänzen”, sagt sie. Neben bewährten Kunsthandwerkerinnen sind heuer auch neue Gesichter dabei – etwa Jürgen Hartmann mit seinen besonderen Körben, Keramikerin Maria Meusburger, Nina Trautmann von “Schön Sitzen” und das Label Wälder Create, das traditionelle Juppenmotive mit 3D-Druck verbindet.

Andrea Sandri, von Beginn an dabei, ist für Presse und Werbung zuständig. Die 66-Jährige ist bekannt für ihre Papierarbeiten und Naturkarten, die sich Jahr für Jahr großer Beliebtheit erfreuen. “Und meine Stricknadeln glühen schon seit Wochen”, lacht sie, während sie an Stulpen, Babymützen und Yogasocken arbeitet. Erstmals präsentieren wird sie heuer ihre feinen Pusteblumen in Einmachgläsern, “sozusagen Sommer im Glas”, wie sie ihre Kreationen nennt.

Lange Vorbereitung mit viel Arbeit im Hintergrund
Im Sommer beginnt auch jedes Jahr schon die Planung für den Adventmarkt. “Da gibt es regelmäßige Treffen, und unsere Chatgruppe läuft heiß, bis alle Aufgaben verteilt sind”, so Fricker. Finanzchef Wolfgang Waibel behält die Zahlen im Blick, während Günther Nussbaumer und Christian Sandri sich um Technik und Aufbau kümmern. “Unsere Mädchen für alles”, wie sie mit einem Augenzwinkern von Andrea Sandri genannt werden.

Die Atmosphäre, die den Markt ausmacht, soll auch in Dornbirn erhalten bleiben. Persönlich, gemütlich, mit Zeit für Gespräche. Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf eine stimmige Mischung aus traditionellem und modernem Handwerk freuen – von Schmuck über Textilkunst, Holzarbeiten und Keramik bis zu Objekten aus Stein und Papier.

Der Kunsthandwerksmarkt im Saal Studa öffnet am Samstag von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. cth

